Einmal pro Woche verrät eine unserer Mitarbeiterinnen, was sie sich gerade wünscht. Heute mit Chefin vom Dienst und Gourmet-Redaktorin Evelyne Emmisberger, die sich auf ruhige Stunden mit Stricknadeln im neuen Sessel freut.
1.
Grosser Sessel für grosse Bücher
Ob wegen dem trüben Winterwetter oder der Pandemie: Ich wünsche mir einen Hiding Place, mein persönliches kleines Reduit, wo ich mich geschützt vor der Unbill der Realität in andere Welten und Leben lesen kann. Genau das bietet der Klassiker Egg Chair (ab ca. 6050 Franken) bei Mooris, den der grosse dänische Designer Arne Jacobsen 1958 für das Royal Hotel in Kopenhagen entworfen hat. Ein Sessel wie eine Umarmung und genau richtig für dicke Bücher mit grossen Abenteuern. Ich bin dann mal weg.
2.
St. Gallen um den Hals
In Sachen Städtetrips habe ich eine neue Lieblingsdestination: St. Gallen! Wunderbare Stadt, fantastische Restaurants, imposante Stiftsbibliothek und: Akris! Im Fabrikladen des weltberühmten Modelabels kam es zu einem dieser Momente der Unvernunft, die das Budget ruinieren und das Leben aufs Köstlichste versüssen: Ich erstand mir einen Traum von einer Jacke aus Double-Face-Wolle bei einer Verkäuferin, deren subtile Geringschätzung meiner modischen Kompetenzen nur von der erlesenen Machart meines neuen Investment-Piece übertroffen wurde. Grosses Kino! Um meiner neu entdeckten Liebe für St. Gallen Ausdruck zu verleihen, und weil er perfekt zu meiner perfekten Jacke passt, wünsche ich mir deshalb diesen grossartigen (140×140 cm!) Schal aus Kaschmir und Seide mit Print der St. Galler Stadtkarte (ab ca. 950 Franken bei Akris).
3.
Stricken für die Seele
Festtagsstress und kein Ende in Sicht? Meine Empfehlung fürs angegriffene Nervenkostüm: Stricken. Die kontemplative Monotonie von zwei-rechts-zwei-links wirkt wie Baldrian, die gemütliche Nebenbeschäftigung, zum Beispiel in Kombination mit einem Hörbuch, verhindert ausserdem zuverlässig das Aufkommen von ungemütlichen Gedanken. Socken scheinen vielleicht gerade für Anfänger:innen kompliziert – doch der Schein trügt, dank detaillierter Anleitungen im Strickset (und auf Youtube). Versprochen! Ich wünsche mir eine Flatrate für einen Onlineshop wie Wolle 7 – denn alle, alle freuen sich über selbst gestrickte Socken.
4.
Blickfang ohne Bling-Bling
Ausser einer schönen Herrenarmbanduhr trage ich nie Schmuck. Warum eigentlich? Ich weiss es selber nicht so genau, oftmals sind mir die Bijoux zu verspielt, zu protzig, zu filigran, zu bunt, zu teuer. Alles Ausreden, findet meine Kollegin und Schmuckfachfrau Sophie, und sie hat recht. Dank ihrer Tipps wurde ich beim jungen Zürcher Schmucklabel Les Solides fündig: Das reduzierte erwachsene Design ist zeitlos und braucht kein Bling-Bling. Besonders gut gefallen mir die Ohrringe Earth (ab 196 Franken), für die würde ich mir glatt nochmals Löchli in die Ohren stechen lassen.
5.
Nachtleben mit Stil
Wie Marilyn Monroe nur in Chanel No. 5 zu schlafen, käme für mich nie infrage, auch mit Seide gehe ich nicht ins Bett, ich gehöre dezidiert zur Fraktion der Pyjama-Pragmatikerinnen. Was ich unter Pyjama verstehe, ist allerdings eine eher triste Combo aus XL-Shirts und Männer-Boxershorts. Unsexy, bequem und garantiert ohne kratzige Spitzenbordüren. Vielleicht wäre es an der Zeit, meinem Nachtleben etwas mehr Stil zu verpassen? Ich liebäugle mit dem Pyjama-Klassiker aus Baumwoll-Woll-Flanell mit Perlmutt-Knöpfen von Zimmerli (ab ca. 269 Franken), der ersten Adresse in Sachen (Nacht-)Wäsche, seit ich denken kann. Damit will ich in der kommenden faulen Zeit elegant mit Netflix (ich empfehle die Kurzserie «Damengambit») und selbst gebackenen Guetzli (ich empfehle die Backauswahl von lemenu.ch) abhängen – Tag und Nacht.
Was für eine gut aussehende Frau mit Geschmack!
Da können wir nur zustimmen! Danke für deinen Kommentar, liebe Dora. Liebe Grüsse, Kerstin