Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt

Spätestens seit Zaho de Sagazan auf der Eröffnung der Filmfestspiele in Cannes Greta Gerwig (und mich) mit ihrer Version von David Bowies «Modern Love» zu Tränen gerührt hat, steh ich auf die französische Sängerin. Als sie dann noch während ihres Auftritts auf der Abschlussfeier der Olympischen Spiele mit Schnürschuhen zu schwarzer Abendrobe durch die Tuilerien stiefelte und Piaf sang, war es restlos um mich geschehen. Schön, dass die Tolle im November mit ihren Elektro-Chansons nach Lausanne kommt.

Dank Susanne Biers Netflix-Serie «The Perfect Couple» um eine Millionärsfamilie in Nantucket habe ich mal wieder gemerkt, welch romantische Sehnsucht ich für die Ostküste der USA hege. Ein paar wohl frisierten, fiesen Reichen beim Nippen an ihren Brombeer-Mules zuzuschauen, beruhigt mich irgendwie. Da ich gerade mein Flugverhalten überdenke und auch keine Knete für ein Haus am Meer habe, erfreue ich mich je nach Stimmung an den Fotos des US-Fotografen Slim Aarons, dessen Spezialität Jetsetszenerien (etwa im Buch «Style», 99 Fr.) sind. Oder aber …

… an Joel Sternfelds Arbeiten. Der widmete sich in den 1970er-Jahren einer ganz anderen Seite amerikanischer Strandszenerien in North Carolina. Kraftvoll berührend – und garantiert botoxfrei: «Nags Head» (ca. 47 Fr.).

Wer mich kennt, der weiss, dass ich unzählige Billigbrillen besitze und sie überall verstreue. Jetzt aber sieht es ganz so aus, als müsse ich auf die Herrenbrille von Celine (390 Fr.) umsteigen. Was, wenn sie die eine ist, die für mich bestimmt ist und mich zu einer ordentlichen Trägerin macht?

Rechtzeitig zu stürmischen Herbsttagen fiebere ich einem Kinoabend entgegen. Seit Jahrzehnten schaue ich mir alles an, was der spanische Regisseur Pedro Almodóvar so auf die Leinwand bringt. Dass er in seinem neuesten Drama Julianne Moore und Tilda Swinton vereint, lässt mich vorfreudig die Popcorntüte rascheln: Ob ich es nach «Room Next Door» (Kinostart hierzulande ist im Dezember) auch auf 17 Minuten Standing Ovations bringe, wie bei den Filmfestspielen in Venedig?

Klar kann man jammern, dass der Sommer geht. Oder sich freuen, dass jetzt wieder Kerzen-Tee-Lesezeit ist. Triple-Erleuchtung winkt mit dem Kerzenhalter aus Glas und Kupfer von Soho Home (ca. 280 Fr.).

Vor Jahren habe ich mal im Sale einen Uchino-Schlafanzug ergattert, ohne zu ahnen, was ich mir da ins Bett hole: federleicht und wunderbar wärmend will ich seitdem spätestens ab September Nacht für Nacht mit meinem Kompagnon verbringen. Das höchste Glück wäre eine Wechselgarnitur (ca. 212 Fr.).

Dieses Jahr erlebt meine Liebe zu gelben Bällen, kleinen Krokodilen und ATP-Turnieren einen zweiten Frühling: Ich habe den Weltbesten gespannt beim Spiel zugeschaut, mir eine adrette Strickjacke im Preppy-Chic gekauft und mich für die Wimbledon-Ticketverlosung 2025 beworben. Momentan: Platz 14 772 188 der Warterangliste. Sollte es nichts werden, wäre ich durchaus offen für eine Planänderung: Am Comersee wartet im Grand Hotel Tremezzo ein Court, der ganz sicher meine schlagfertige Seite hervorkitzelt.