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Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt
- Text: Stephanie Hess
- Bilder: Sara Merz, ZVG; Collage: annabelle
Einmal pro Woche verrät eine unserer Mitarbeiterinnen, was sie sich gerade wünscht. Heute mit Reportage-Redaktorin Stephanie Hess.
Frühlingswind
Wir leben seit einem Jahr an einem neuen Ort, aber haben noch immer kaum Bilder aufgehängt. Das liegt daran, dass mein Freund und ich uns auf fast nichts einigen können. Und dass grosse Werke – wie wir eines vom Zürcher Künstler Ramon Hungerbühler glücklich unser Eigen nennen – aktuell wegfallen, weil diese Gefahr laufen, von unseren kleinen Kindern mit Filzstiften ergänzt zu werden. Gerade jetzt, wo der Frühling kommt, schlägt mein Herz aber sehr für dieses Werk von Henri Matisse.
Du mich auch!
Vor langer Zeit hab ich mal gelesen, dass man den Wirtschaftsteil in der Zeitung auch dann studieren sollte, wenn man sich überhaupt nicht für Börsenkurse und Co. interessiert. Ich habs immer wieder versucht. Wirklich hängen geblieben bin ich bei Wirtschaftsthemen nur im deutschen Magazin «Brand eins». Ein Abo steht schon längst auf meiner Wunschliste, auch wegen jüngerer Ausgaben wie «Jetzt wird zurückgelogen!» zu Kommunikation in Zeiten von Fake News, «Du mich auch!» über die hohe Kunst der Wertschätzung oder «Hauptsache kein Shitstorm» über Marketing.
Um Bescheid zu wissen
Leider geht es mir bei fast jedem Buch so, sobald ich die letzte Seite gelesen habe, kann ich noch ein paar Tage lang seine Handlung nacherzählen. Danach verschwimmt sie mit den Inhalten anderer Bücher und Geschichten, die ich höre und lese. Und zurück bleibt im besten Fall ein bestimmtes Gefühl. Vom gefeierten Buch der südkoreanische Schriftstellerin Cho Nam-Joo «Kim Jiyoung, geboren 1982» weiss ich darum auch nicht mehr viel, nur dies: Ich war erschüttert. Darum möchte ich «Miss Kim weiss Bescheid» von Cho Nam-Joo lesen, eine Porträtsammlung von acht Mädchen und Frauen zwischen 10 und 80, an deren Beispielen die ganz alltäglichen Probleme der Frauen in Südkorea verhandelt werden, wie das heimliche Filmen von ihnen in der Öffentlichkeit, Hatespeech oder Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz.
Ohrwurm
Der einzige Schmuck, den ich regelmässig trage, sind Ohrringe – am liebsten jene des in Bulgarien geborenen Milko Boyarov, der heute in Zürich lebt und diese eigenartig schönen Schmuckstücke designt, wie etwa die leider ausverkauften «Worm Earrings».