Düfte, die es - leider - nicht mehr gibt. Die annabelle-Redaktion schwelgt in wohlriechenden Erinnerungen.
Von wegen flüchtige Erinnerungen! Warum nur gibt es diese Düfte nicht mehr, fragt sich das annabelle-Team wehmütig.
Thomas Wernli, Produktionsleiter – Tactics von Shiseido
«Der wohl blumigste Männerduft aus dem letzten Jahrhundert war den meisten Europäern zu bunt. Daher gibts ihn leider nur noch in Japan.»
Silvia Binggeli, Leitung Lifestyle – Nuit d’été von Joop
«Nuit d’Été war in den Neunzigerjahren der Duft meiner ersten längeren Reise, die ich allein unternahm, zum Studium nach San Francisco. Bergamotte, Honig, Ylang-Ylang, Patchouli und Vanille – für mich roch das Parfum nach Hallo-hier-bin-ich-was-kostet-die-Welt. Als es Jahre später eingestellt werden sollte (kein vernünftiger Mensch weiss warum!), bin ich von Parfumerie zu Parfumerie gerannt, um schliesslich einen Verkäufer zu überzeugen, mir sein letztes halb leeres Testflacon viel zu teuer zu überlassen. Das Parfum duftet ungelogen bis heute herrlich – nach Abenteuer.»
Niklaus Müller, Leitung Beauty – Charles of the Ritz
«Diese US-Kosmetikmarke war bis Ende der Achtzigerjahre ein Garant für Eleganz. Ob Düfte, Pflege oder Make-up: Ritz hatte Stil und gehörte über Jahrzehnte zu den Pionieren in Sachen Kosmetik. Schade, dass diese Marke nicht mehr existiert!»
Sandra Gmür, Leitung Marketing – Basil von Marc Jacobs
«So stelle ich mir Ferien in einem Landhaus in der Toscana vor: wärmende Sonnenstrahlen über den Olivenhainen, der Duft von Blumen und Kräutern, eine frische Brise vom Meer und viel Zeit, um das Leben zu geniessen … Schade, dass es den Duft zu meinen Ferienträumen nicht mehr gibt!»
Lisa Feldmann, Chefredaktorin – Woman Pure von Jil Sander
«Er war so revolutionär wie kein zweiter Duft der frühen Achtzigerjahre. Frauen, die ihn trugen, nickten sich gegenseitig wie Verschwörerinnen zu: Ja, wir haben verstanden – sexy, sensitiv und smart gehören ab sofort als Dreigestirn zusammen!»
Niklaus Müller, Leitung Beauty – Armani von Armani
«Der erste Frauenduft des italienischen Modegrossmeisters war ein Traum! 1982 lanciert, verführte die frische Chyprenote Frauen weltweit. Ein grossartiges Parfum, das perfekt zur strengen Mode von Giorgio Armani passte. Eigentlich unbegreiflich, dass der Duft nicht mehr hergestellt wird!»
Tom Übersax, Verkaufsleiter Online – Janine D von Janine D
«Nur ein Duft hat die aussergewöhnliche Kraft, längst Vergangenes schlagartig aufleben zu lassen, Bilder vor das geistige Auge zu projizieren und Gefühle auszulösen. Janine D ist in meinem
Fall der Regisseur für ein Déjà-vu zu den unendlich langen Sommertagen einer intensiven Teenagerliebe.»
Niklaus Müller, Leitung Beauty – Versace von Versace
«Der üppige Chypreduft aus dem Jahr 1982 war ein animalisches Parfum mit dem Glamour-Appeal von Gianni Versaces Mode.»
Rhea Leisibach, Moderedaktorin – Rush for Men von Gucci
«Der an sich sehr herbe Duft entwickelte sich auf meiner Haut wunderbar weich. Weicher als jeder Frauenduft.»
Isolde Burtscher, Beauty-Redaktorin – Le Feu d’Issey von Issey Miyake
«Warum Miyakes Feuer im Vergleich zu seinem grossen Bruder L’Eau so sehr floppte, habe ich nie verstanden. Vielleicht war der holzige Orientale mit seinen warmen und würzigen Noten in einer Zeit der Unisexdüfte zu edgy – wer weiss. Ich jedenfalls hege und pflege mein letztes Flacon und gönne mir nur zu besonderen Gelegenheiten eine kleine Dosis.»