Uhren – Ikonen der Zeit
- Redaktion: Monique Henrich
Die neuesten Meisterwerke der Uhrmacherkunst, präsentiert am Salon International de la haute Horlogerie in Genf.
Schwalbengleich – Vacheron Constantin
Aronde heisst in vornehmstem Französisch Schwalbenflügel – und daran erinnert die Historique Aronde 1954 mit ihren geschwungenen Gehäuseflanken auch. Das rotgoldene Modell der Nachkriegsjahre war eine Erfolgsstory. Die roségoldene Neuinterpretation mit Handaufzug und Gangreserve von 40 Stunden ist auf dem besten Weg dazu.
28 600 Fr.
À la Milanaise – IWC
Das schmucke Armband Milanaise aus den Sechzigerjahren ist wieder da. Das feine, aus Draht dicht gewebte Metallband passt zum Portofino-Chronograph, der Sportuhr aus der IWC-Erfolgskollektion. Der Klassiker hat einen Automatikaufzug, eine 44-Stunden-Gangreserve und ein 42-mm-Grossgehäuse.
6600 Fr., mit Milanaise-Armband
Kostbares Skelett – Cartier
Wenn Cartier zur Medienkonferenz einlädt, werden schneeweisse Handschuhe mit schickem Logo verteilt. Denn was es beim Uhrmacher und Juwelier anzufassen gibt, ist so kostbar wie exklusiv. Ein ganz besonderes Meisterwerk ist die skelettierte Pasha de Cartier aus Weissgold mit ihren drei handgravierten schwarzen Ziffern und dem Tourbillon-Käfig, der sich einmal pro Minute um die eigene Achse dreht.
Auf 100 Stück limitierte Ausgabe, ca. 56 000 Fr.
Ta Ta Ta Taaaa! – A. Lange & Söhne
Wilhelm Schmid ist Quereinsteiger: Der neue CEO von A. Lange & Söhne, Ex-Marketingchef bei BMW Südafrika, ist ins deutsche Uhrmacherstädtchen Glashütte bei Dresden gezogen. “Feinmechanik und Handwerk faszinieren mich seit jeher”, sagt er. Eine wichtige Voraussetzung für seinen Job, wo “Fingerspitzengefühl besser als jede Maschine ist”. In der Lnage Zeitwerk Striking Time ist das gar zu hören: Die 44.2-mm-Armbanduhr kündet, im Zeitraffer, die Viertelstunden mit den Anfangstönen aus Beethovens 5. Sinfonie an.
94 300 Fr. (Weissgold)
Frühlingsgefühle – Piaget
Es sind Einzelanfertigungen, die bei Piaget in den Showcases brillieren. Genau 929 Diamanten funkeln am Kirschenzweig mit Farbjuwelen aus der Kollektion Garden Party. Aus den Ateliers der Haute Horlogerie kommt das Piaget-Markenzeichen: Die zwei Millimeter dünne Altiplano Lady aus Roségold mit Mechanikwerk sowie 72 Diamanten um die Lünette und 28 um die kleine Sekunde.
Preis auf Anfrage
Vom Jura nach Japan – Jean Richard
Eigentlich hat Daniel Jean Richard den Grundstein zur Uhrenindustrie gelegt: In Les Bressel, einem Weiler zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle, entdeckte der Bauernsohn die Synergien zwischen Handwerk und maschineller Produktion. Das war 1681. Heute ist das Label Jean Richard in die Sowind-Gruppe integriert. Erfolgreich in Japan mit den Männer-Taucheruhren, will es nun mit der Acquascope Lady Night der Taucherin den diamanten Retro-Look der Sixties nahebringen.
Ca. 7500 Fr.
Museale Schätze – Uhrenmuseum Beyer Zürich
Für René Beyer war die Ausstellung “Schätze aus dem Uhrenmuseum Beyer Zürich” wärhend des SIHH “eine wunderbare Gelegenheit, unser 250-Jahr-Jubiläum abzuschliessen”, es war aber auch eine Hommage an Museumsgründer Theodor Beyer. Rund 500 Exponate sind zu Geschäftsöffnungszeiten bei Beyer Chronometrie an der Zürcher Bahnhofsstrasse 31 öffentlich zugänglich.
Parmigiani of Arabia – Parmigiani Fleurier
Zehn Jahre lang setzte sich Michel Parmigiani mit der Machbarkeit auseinander, jetzt ist das Werk vollendet: Eine Tischuhr mit Hegiriankalender, der den Zyklus islamischer Mondjahre anzeigt. Der 30-Jahre-Kalender mit 19 Normal- und 11 Schaltjahren richtet sich nach den Gestirnen und korrigiert sich automatisch. “Damit die Uhr funktioniert, habe ich mich auch mit dem Koran beschäftigt”, betont der Uhrmacher aus Fleurier.
Auf Bestellung, ca. 2.5 Mio. Fr.
Die neue Bronzezeit – Panerai
Sie hat Sexappeal, diese Luminor Submersible 1950, und wirkt mit den 47 mm grad noch eine Spur männlicher. Vielleicht auch wegen des neuen Bronzegehäuses, das laut den Panerai-Verantwortlichen nur praktische Gründe hat: Die Legierung aus Kupfer und Zinn ist sehr robust, viel widerstandsfähiger gegen Meerwasser, antimagnetisch und bekommt im Lauf der Zeit eine wunderschöne, leicht antike Patinka.
9300 Fr.
Verführung pur – Richard Mille
Der französische Uhrmacher mit Werkstatt im Jura gehört zu den Avantgardisten. Tennis-As Raffael Nadal ist sein markenbotschafter. Die neueste Komplikation, die RM 026, soll nun die Ladys begeistern – mit einer rubin- und smaragdbesetzten Schlange, die sich durch die Tourbillons und die Onyx-Rückwand schlängelt.
Ca. 480 000 Fr.
Reverso Forever – Jaeger-Le Coultre
Zum 18. Geburtstag bekam Diane Kruger von ihrer Mutter eine Reverso geschenkt und ist seither der Ikone aus Le Brassus treu geblieben. Auch zum 80-Jahr-Jubiläum der legendären Uhr jettet die Star-Actress als Botschafterin um die Welt und zeigt sich mit der Grande Reverso Lady Ultra Thin am Handgelenk. Ultra Thin bedeutet zarte 7.2 mm Höhe, in die feine Diamanten gesetzt sind.
15 200 Fr.
Der Hamptons-Chic – Baume & Mercier
Der frische Wind, den Alain ZImmermann, Ex-IWC-Mann, mitbringt, ist spür- und sichtbar: Der SIHH-Stand ist im lichten Seaside-Chic der Hamptons inszeniert, dem Teil von Long Island, wo die (Aerin) Lauders und die (Calvin) Kleins gern die heissen New Yorker Monate verbringen. Genau diesen Spirit of Understatement soll das neue Erscheinungsbild des Genfer Maison d’Horlogerie widerspiegeln. Mit der Linea beispielsweise, dem Lade-Modell aus Edelstahl, dessen Stahlarmband sich mit einem Klick mit einem Lederband auswechseln lässt.
2200 Fr.
Neu im Katzenauge – Girard-Perregaux
Die kleine Sekunde bedeutet eine kleine Komplikation – damit ist jetzt auch die Cat’s Eye ausgestattet. Das Erfolgsmodell von Girard-Perregaux mit ovalem Zifferblatt gehört zu den Geburtstags-Highlights der Manufaktur in la Chaux-de-Fonds. Seit 220 Jahren gehört die Schweizer Traditionsmarke zu den renommiertesten der Welt: “Wir freuen uns auf weitere Erfolge”, sagt Stefano Macaluso, der als Präsident die Nachfolge seines im Herbst verstorbenen Vaters Luigi Macaluso übernommen hat.
Ca. 21 500 Fr.
Glücksfall Asien – Audemars Piguet
“Über ein sehr gutes Jahr” freut sich Nicola Kappenberger, General Manager Audemars Piguet. “Die Kunden aus den asiatischen ländern mögen authentische Uhren aus der Schweiz.” Die Zukunftsaussichten sind so optimistisch, dass die Eröffnung von zwanzig Boutiquen – etwa in Los Angeles, Peking oder Shanghai – geplant ist. Derweil wird in der Manufaktur in Le Brassus auch an sehr Kompliziertem gearbeitet: Highlight ist die Millenary Minute Repeater, ein Tourbillon mit Handaufzug und Gongschlag. Klar, dass es solche Wunderwerke nur in limitierter Edition gibt. Hier sind es acht Exemplare – die chinesische Glückszahl.
Ab ca. 450 000 Fr.
Jules Vernes Ballon – Van Cleef & Arpels
Die Ballonreisen des Schriftstellers Jules Verne haben den Pariser Uhrenjuwelier inspiriert, Kunst und Komplikation zu vereinen. Wenn der Ballon abhebt, steigt er bis zwölf Uhr, dann kehrt er um und fahrt auf seine Ausgangsposition bei 6 Uhr zurück. Eine weisse Möwe zeigt die Stunden, ein Anker die Minuten an. “Zeit ist Emotion und das beste Mittel, um die Herzen zu berühren”, meint Van Cleef-&-Arpels-Präsident Stanislas de Quercize.
Preis auf Anfrage
Mit Uhren wachsen – Montblanc
Lutz Bethge freut sich über “zehn Jahre ununterbrochenes Wachstum, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten”. Der CEO ist zudem überzeugt, dass “die Uhren in wenigen Jahren den Umsatz der Schreibgeräte überholen werden”. Mit unternehmerischer Weitsicht hat er vor fünf Jahren die Manufaktur Minerva übernommen. Was jetzt im jurassischen Villeret entsteht, ist Uhrmacherkunst vom Feinsten. Der Tourbillon Bi-Cylindrique aus der Montblanc Collection Villeret 1858 ist eine hochkomplizierte Ikone, die nur in Kleinstserie gefertigt wird.
Ca. 300 000 Fr.