Stil
Trend-Special 2013: Lust auf den Mode-Herbst
- Redaktion: Daniella Gurtner, Christina Duss, Cati Soldani, Filipa Fernandes, Filippa Heierli, Niklaus Müller, Christina Schildknecht, Fotos: Imaxtree
Die Trends für den Herbst: Hier finden Sie alles, was gut aussieht, wenn die Tage kürzer werden.
Die annabelle-Moderedaktion hat für Sie die neusten Trends direkt von den Fashion Weeks festgehalten. Von persönlichen Must-Haves, Lieblingsmomenten der Schauen und Anekdoten – im Trendspecial finden Sie alles, was diesen Herbst angesagt ist.
Link-Tipp: Die Moderedaktion
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1.
Fantastic Fifties
Christian Diors New Look erlebt ein Revival und vereint sich mit einem comicartig überzeichneten Retro-Style. Das Resultat sind betonte Wespentaillen und neckische Schösschen, Teller- und Bleistiftjupes, Pied-de-poule und Polkadots – alles mit einem Augenzwinkern.
Foto: Backstage bei Louis Vuitton
2.
Rebel Parade
Das kommt uns ganz schön aufmüpfig vor: Anarchischer Mustermix, Motivshirts, Leder, Nieten und sehr viel Schwarz – all das katapultiert uns mal ins London der bewegten späten Siebzigerjahre, dann wieder in den grungigen Nineties-Underground von Seattle.
Foto: Backstage bei Fendi
3.
Paint It Black
Ob Alltags- oder Abendmode: Schwarz ist wieder ganz die alte Statementfarbe. Für neue Impulse sorgen diese Saison raffinierte Asymmetrien und Cutouts, aber auch aufregende Materialpaarungen wie Tüll und Federn oder grosse, auf Chiffon genähte Plastikpailletten.
Foto: Dries van Noten
4.
Pyjama Party
Das muss ja ein Modeherbst mit ganz hohem Kuschelfaktor werden: Die Designer können einfach nicht vom launigen Bettgeflüster mit dem Homedressinglook lassen – das Spiel mit Seidensatin und Flanell, mit Morgenrock-Karos und zarten Blümchendessins geht in eine neue Runde.
Foto: Rochas
5.
Femme Sauvage
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in den kommenden kalten Tagen zunehmend Steppenzebras und Netzgiraffen, Sibirische Tiger und Schneeleoparden antreffen. Ob zum Faltenjupe oder als Minikleid – Animalprint gibt jedem Look das gewisse wilde Etwas.
Foto: Emilio Pucci
6.
Hello Again
Nicht, dass wir uns vor lauter Punk und wilden Tieren falsch verstehen: Der coole Reduziertheit-Trend von letzter Saison ist immer noch da.
Foto: Alexander Wang
7.
Ganz gehäuselt
Fay machts in der aktuellen Accessoires-Kollektion vor: Das Schottenkaro ist zurück.
8.
We Love
Weisse Schuhe, überall weisse Schuhe! Die von Tod’s mit Fellbesatz – wow!
9.
Warum wir Hedi Slimane hasslieben
Der Chefdesigner von Saint Laurent zeigte in seiner Herbst/Winter-Kollektion Grunge-Looks, die sich gerade problemlos in einer Viertelstunde in der Stadt zusammensuchen liessen. Jaja, die Neunziger sind zurück, aber jetzt ja auch schon seit längerem, oder? Und dann das: Man steht im Laden, und da ist alles so Paris und Rock’n’Roll und lange Nächte und Sonnenaufgang und Luxus, und man fasst die einzelnen Teile von Saint Laurent by Hedi Slimane an – und ist verzaubert.
10.
Der Schuh der Saison: Prada
Genau diesen Absatz wollen wir jetzt. Diese Farben. Eigentlich alle Modelle der gesamten Show.
11.
Warum wir gerade eine kleine Cara-Delevingne-Überdosis haben
Wenn ein Model wie Cara Delevingne praktisch jede Show läuft, jede Kampagne schmückt und von jedem Cover lächelt, legt sich die positive Aufregung halt irgendwann.
12.
H&M in Partylaune
Modechefin Daniella Gurtner an der H&M Show in Paris:
Das war ein einziger Spass! In Paris lud H&M erstmals zu einer Show und zeigte im Musée Rodin eine Kollektion mit viel Schwarz-Weiss und Uniformelementen ‑ als Ouvertüre zu einer rauschenden Party.
13.
Chanels grosse Welt
Der Eindruck von Paris-Korrespondentin Tanja Ursoleo:
Chanel zelebrierte den puren Gigantismus, das durfte man erwarten. Trotzdem vergass ich kurz zu atmen: Unter dem riesigen Globus präsentierte Karl Lagerfeld achtzig Winterlooks. Die Augen kamen nicht mehr mit. Was blieb, war Verzauberung.
14.
Dolce & Gabbanas Ode an Sizilien
Moderedaktorin Cati Soldani zur Kollektion von Dolce & Gabbana:
Sie ist luxuriös und pompös, eine Hommage an die Geschichte Siziliens, an die byzantinische Kunst, an Sophia Loren: In einer Saison, in der Designer eher Zurückhaltung zeigen, wirkte die Show von Dolce & Gabbana wie ein opulentes Theaterstück. Und schürte mächtig Lust auf Ferien im Süden.
15.
Dries van Noten und die Liebe
Modechefin Daniella Gurtner über die Fashionshow von Dries van Noten:
«There are boys and girls, there is night and day, but above all there is love», sagt Dries van Noten. Er versteht es wie kaum ein anderer, mit Mode zu verzaubern und Gefühle zu wecken. Beim Finale die Tränen zurückhalten zu wollen, war zwecklos.
16.
Chloés tough Girls
Christina Duss über die Chloé-Frau der Saison:
«Viel mehr Attitüde» habe die Chloé-Frau diese Saison, «und eine toughere dazu», sagte Chefdesignerin Clare Waight Keller backstage. Ein wenig mehr Ecken und Kanten, das tut dem zarten – und ja, mir immer etwas zu mädchenhaften Chloé-Look, gut. You go, Girls!
17.
Body-Bilder
Sportlich, cool und very Nineties ist etwa das Modell von Calida. Und auch bei anderen Labels – so bei Nina Ricci und Eric Bompard – gabs sexy Einteiler zu sehen.
18.
Glänzende Augen
Christina Duss über die Make-up-Kreation von Chanel:
Als Mädchen hatte ich keinen grösseren Traum: Ich wollte Glitzerprinzessin werden. Und nun kommen Chanels Make-up Artist Peter Philips und Karl Lagerfeld und setzen meinem Traum noch einen obendrauf: mit einem Lidschatten aus purem schillerndem Metall. Da krieg ich nur schon vom Hingucken glänzende Augen.
19.
Bon Appétit!
Unsere Paris-Korrespondentin Tanja Ursoleo schwärmt vom neuen Streetfood in der französischen Modemetropole: «Foodtrucks bieten hochwertiges Fastfood an, schnell, mitten in der Stadt und an täglich neuen Standorten.» Besonders empfehlen wir den Foodtruck Meteor.
20.
Miu Miu punktet
Moderedaktorin Filipa Fernandes über die Miu Miu Kollektion:
Der Eurythmics-Song «This City Never Sleeps» lief in der Endlosschlaufe: Man konnte sich kaum sattsehen an der sportlich- eleganten Kollektion, bei der stets eine Prise Ironie mitschwang. Irgendwann möchte ich in einer Grossstadt so in die U-Bahn steigen.
21.
Dior geht tief
Paris-Korrespondentin Tanja Ursoleo über Dior:
Es war, als sitze man in einem Museum für moderne Kunst, während die Werke an einem vorbeiziehen. Die skulpturenhaften Looks von Chefdesigner Raf Simons sind für den ganz grossen Auftritt gedacht – und reichen in den meisten Fällen weit über das Knie.
22.
Warum das Aargauer Model Manuela Frey bei Calvin Klein so happy war
Chefdesigner Francisco Costa sei «megalieb und super- cool» gewesen und habe lange mit ihr geredet, sagt Manuela Frey, eine der erfolgreichsten internationalen Model-Newcomerinnen. «Und ich liebte die dunkelblauen Wintermäntel, das Make-up, weil es so natürlich war, und den Laufsteg, der wie eine Acht geformt war. Francisco Costa schien total glücklich zu sein: Am Ende tanzte er sogar in einem Look aus seiner Kollektion und in Highheels durchs Gebäude.»
23.
Simply Stella McCartney
Stella McCartneys Coolness begeistert Modechefin Daniella Gurtner:
Die Einladung kam in Form eines kleinen Eisbärs. Vor dem Defilee in der Pariser Oper gab es English Tea und Cookies. Stella McCartney designt nicht nur mit einer selbstverständlichen Coolness und unaufdringlicher Nachhaltigkeit. Sie verkörpert sie in jedem Detail.
24.
Au Revoir!
Alber Elbaz geniesst den Schluss- applaus: Darf er, ganz fest und lange. Denn der Designer hat uns diese Saison mit seiner Präsentation für Lanvin – einer Show wie altes Hollywoodkino – so richtig schön in seinen Bann gezogen. Nicht nur das: Dem kleinen Mann gelingt es nur sehr selten, seine Freude an der Mode zu verbergen, und dafür muss man ihn feiern. Auf dass auch Sie die neue Modesaison ganz in seinem Sinne beginnen: Mit Gelassenheit, Neugierde – und einem diebischen Lächeln auf den Lippen!