Was trägt Frau zum Public Viewing? Wir haben am vergangenen Samstag kurz vor dem Sturm in Zürich Ausschau gehalten.
Zum EM-Viertelfinal hat es leider nicht gereicht, aber das hielt uns nicht davon ab, unsere Nationalmannschaft ordentlich anzufeuern! In Zürich sieht man momentan allerlei auf der Strasse, das mit Fussball zu tun hat: Trikots, Flaggen, Hüte, Gesichtsbemalung – an der EM ist alles erlaubt. Wenn man für sein Land Farbe bekennen will, muss man sich aber nicht gleich lächerlich machen.
Wir haben zehn Frauen gefunden, die Farbe bekennen (nämlich Rot!), sie nach ihrem Lieblingsspieler gefragt und festgestellt: Auch die Damen interessieren sich für Fussball und unterstützen ihr Idol auf dem Rasen tatkräftig vor dem Fernseher.
1.
Selina ist Flight-Attendant und eigentlich kein Fussball-Fan: «Aber wenn wir schon in der Europameisterschaft spielen, musste ich das Shirt aus dem Schrank holen!»
Sie hoffe ausserdem insgeheim schon lange darauf, Xherdan Shaqiri einmal im Flugzeug anzutreffen. Den Lippenstift von Maybelline hat sie passend zum Shirt abgestimmt.
2.
Patricia ist Primarlehrerin und hat das Trikot aus dem Jahr 1994 ihrem Freund aus dem Schrank geklaut. «Mein Freund spielt auch Fussball, natürlich bin ich sein grösster Fan – er trägt Trikot-Nummer 7!»
3.
Anita arbeitet als Arbeitsagogin und kümmert sich um Randständige «Dieses Shirt hat schon viele EMs und WMs durchgemacht!», lacht sie. Ihre Tochter im Kinderwagen kümmert das wenig: Sie ist trotz Lärm pünktlich zu Beginn des Spiels gemütlich eingeschlafen.
4.
Wanda ist Kindergärtnerin und ein grosser Fussball-Fan. Ihr Lieblingsspieler sei «Yann im Goal». Sie sei mit den Kindern hier und freue sich zusammen mit der Familie die Mannschaft anzufeuern.
5.
Marlies und Maggie haben sich um den Proviant für das Grillfest gekümmert. Sie schauen den Match auf Grossleinwand in einer Halle. Auch sie schwärmen für den Schweizer Torwart Yann Sommer: «Der ist ein Hübscher – und ein Guter!»
6.
«Ich mag die Stimmung am Public Viewing», erzählt mir die Steuerberaterin fröhlich. Frieda kommt aus Finnland, wohnt aber in der Schweiz. Sie findet den portugiesischen Fussballspieler Cristiano Ronaldo am tollsten: «Er ist ein kleiner Macho, aber ein schöner Macho!»
7.
Danika macht gerade eine Lehre als Pharmaassistentin. «Ich schaue jedes EM-Spiel!», erzählt sie. Sie ist mit ihren Eltern im Geroldsgarten und schwärmt für Mittelfeldspieler Granit Xhaka.
8.
Astrid ist schwanger in der 26. Woche und arbeitet als Assistentin und TCM-Therapeutin. Ob sie einen Fussballer oder eine Fussballerin im Bauch hat, weiss sie noch nicht – aber sie meint: «Wenn wir Europameister geworden wären, hätte er – wenn es ein Junge wird – wie unser Goalie Yann geheissen.»
9.
Sylvia arbeitet bei einer Versicherung als Pension Consultant. Sie ist seit 14 Jahren in der Schweiz, kommt ursprünglich aus Polen, ist aber in Luxemburg aufgewachsen. Für wen fant sie nun? «Ich hab mich hier in der Schweiz in Neutralität geübt, daher freue ich mich für beide Mannschaften gleichermassen!»