Treffpunkt Loebegge: Street Styles aus Bern
- Fotos und Text: Andrea Monica Hug
Wie sind die Leute in Bern gekleidet, und, noch viel spannender: Wie reagieren sie auf unsere Street-Style-Fotografin aus Zürich? Wir haben es an einem sonnigen und warmen Spätwintertag getestet.
Bern beweist Stilbewusstsein: Eine hübsche Halskette als Hingucker, oder ein chices Paar Schuhe von Navyboot führen die Bernerinnen an diesem sonnigen Mittag aus. Doch die Berner glänzen nicht nur modisch, sondern vor allem mit ihrer Sympathie.
Wie zum Beispiel Mänu, der mir eigentlich nur aufgefallen ist, weil er schon fast so lange am Treffpunkt steht, wie ich selbst – und das alles nur, weil er frisch verliebt und geduldig auf seine Freundin wartet. So romantisch!
1.
Annina studiert Psychologie, kommt ursprünglich aus dem Wallis, und ist heute am Treffpunkt Loebegge mit einer Uni-Kollegin verabredet.
2.
Anet arbeitete früher mit ätherischen Ölen. Sie wartet gerade auf den Bus, und ist auf dem Weg zu Bekannten. Anet wuchs zwar in Bern auf und lebt auch heute hier, verbrachte dazwischen aber ganze 20 Jahre in Frankreich.
3.
Liza wohnt seit 15 Jahren in Bern, kommt ursprünglich aus Moskau, und arbeitet für eine Softwarefirma. Die hübsche Halskette ist aus Strasbourg, vom Designer Adolfo Dominguez. Sie freut sich über das schöne Wetter und nahm kurzerhand das Velo!
4.
Miriam arbeitet seit 5 Jahren in Bern, wohnt aber in Luzern. Sie leitet den Fashion-Onlineshop bayard.24.ch und bringt gerade die Kundenbestellungen zur Post: «Heute hat die Poststelle zu! Jetzt suche ich eine andere Filiale!»
5.
Kenny beschreibt sich als «Bürogummi» und wohnt hier in Bern. Auf meine Nachfrage hin führt er aus: «Ich bin kaufmännischer Angestellter bei Ebay.» Er holt sich zum Zmittag am Treffpunkt Loebegge einen Kebap.
6.
«I love Switzerland!» Christian kommt eigentlich aus Portugal, wurde im Tessin geboren, arbeitet in Adelboden und macht heute einen Ausflug nach Bern. «Ich arbeite in Adelboden für ein Design Hotel und bin dort für das Housekeeping verantwortlich.» Heute hat er jedoch frei, sein Freund aus Portugal ist zu Besuch.
7.
Arunee macht gerade eine Kochlehre im Restaurant Bistrot Marzer und beginnt bald mit der Hotelfachschule in Luzern. «Ich bin ein richtiges Bärnermeitschi!», ihr Lieblingsgericht sei Nudelsuppe. Jetzt gehe sie aber mit einem Kollegen im Klösterli essen – anscheinend ein Geheimtipp – hier gäbe es nämlich das beste Tartar der Stadt.
8.
«Mänu – das ist ein berner Spitzname», erklärt er mir als (offensichtliche) Zürcherin gleich. Er sei Elektroingenieur und warte nun schon seit 15 Minuten auf seine Freundin, um irgendwo ein Picknick zu nehmen. Sie sind seit drei Monaten zusammen. «Wie lange würdest du für sie warten?», frage ich ihn. Da meint Mänu total lässig: «Ich würde auch noch eine Stunde warten. Ist ja schliesslich meine Freundin!» Genau das wollten wir hören, Mänu.
9.
Renate ist Case Managerin bei einer Krankenversicherung und ist gerade unterwegs zu einem Kundenbesuch. Ihre tollen Schuhe sind von Navyboot. «Die ergatterte ich im Ausverkauf und kaufte gleich noch ein zweites Paar vom selben Modell in einer anderen Farbe dazu!»