Gut gebaut, aber nicht riesig. Der neue Toyota Urban Cruiser will der kleinere und coolere Offroader sein. Für annabelle-Autorin Kerstin Netsch ist es Liebe auf den zweiten Blick.
Ich fluche. Stampfe wie Rumpelstilzchen mit meinen Boots in den Schotter. Kreise um das rote Auto herum. Drücke hektisch auf alle Knöpfe, die der Schlüssel zu bieten hat. Setz mich wieder ins Auto. Drücke den Start/Stop-Knopf. Aber das Innenlicht brennt weiter. Ich kann den Toyota Urban Cruiser nicht schliessen. Es ist bald Mitternacht, und ich stehe auf einem illegalen Parkplatz in Zürich. Meine Hündin Luzi glotzt mich mit grossen Augen an. Und das macht sie, wenn sie im Restaurant bettelt. Oder etwas überhaupt nicht versteht. Ich glaube, sie findet mich gerade ziemlich bekloppt. Was machen? Ich beschliesse, eine Runde im dunklen Park zu drehen, während mir der Wagen wie ein Leuchtturm Orientierung gibt. Als ich zurückkomme, reisse ich alle Türen auf, schliesse sie wieder fest. Daran muss es gelegen haben, endlich geht das Licht aus.
Kein guter Start für eine Beziehung. Aber ich bin weder nachtragend, noch glaube ich an Liebe auf den ersten Blick. Am nächsten Morgen gebe ich uns eine zweite Chance, will den Urban Cruiser besser kennen lernen. Die Sonne scheint, das Oberland ist noch verschneit, Luzi und ich machen uns auf den Weg zum Zürichberg. Und genau am steilsten Hang schaltet die Ampel auf rot. Ich bin eine gute Autofahrerin (sagen meine Freunde), aber still und heimlich leide ich immer ein bisschen, wenn ich am Berg anfahren muss. Erst recht, wenn es rutschig ist. Ein Fahrschultrauma. Ich ziehe die Handbremse, kriege diese roten Bäckchen, gebe leicht Gas, löse die Handbremse und habe Angst vorm Absaufen. Oder Durchdrehen. Unbegründet, denn mein Urban Cruiser, der Diesel, hat Allradantrieb, es funktioniert alles automatisch. Wir fahren sanft und langsam an, ich gucke durch den Rückspiegel nach Luzi. Mein Hund hängt zufrieden in seiner Tasche. Ich kann den Wagen schon besser leiden. Und fühle mich gut aufgehoben. Das liegt auch am Body des Urban Cruiser. Er ist zwar nicht riesig, aber gut gebaut. Und will den schweren Jungs, den Offroadern, in der Stadt Konkurrenz machen.
Jetzt stehen wir in einer fiesen Parkierschlange. Klar, bei diesem Wetter wollen hier alle spazieren. Das Einzige, was für mich übrig bleibt, ist eine Mini-Parklücke, in die ich mich quetschen muss. Ich überschätze die Grösse des Wagens, weil er wuchtiger wirkt, als er ist, Mini-SUV-Style halt. Während des Rangierens bremst auf einmal ein Typ im Geländewagen neben mir und mustert uns arrogant. Ich verdrehe die Augen, was will der eigentlich? Mein Urban Cruiser ist viel sparsamer als sein Riesending, 4.9 Liter Sprit pro 100 Kilometer. Das soll der erst mal schaffen. Und in diese Lücke würde er auch nicht passen. Nach dem Spaziergang freu ich mich schon auf die Rückfahrt. Wir rollen gemütlich durch die Stadt, Luzi schläft. Der Urban Cruiser und ich verbringen noch ein paar Tage Zeit miteinander; es könnte die grosse Liebe werden.
Motor: 1.4l-D-4D-Diesel
Fahrleistung: 90 PS/66 kW
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Masse: Länge 3.93 m, Breite 1.73 m, Höhe 1.54 m
Leergewicht: 1315 kg
Verbrauch: 4.9 l/100 km
CO2-Emissionen: 130 g/km
Energieeffizienz: A
Preis: ab 30 900 Fr.
Infos: www.toyota.ch