Reisen
Städtetrip mal anders: 5 besondere Stadthotels
- Text: Marcella Hasters, Sarah Lau
- Bild: Vincent Leroux
Sightseeing... oder doch einfach das Zimmer geniessen? Diese urbanen Oasen könnten die Pläne für den Citytrip durchkreuzen.
Bild: PION Studio
Familiär: Salzburg
Auch wenn sich ganze 106 Zimmer und Apartments im kernsanierten Hotel zum Hirschen nahe der Salzburger Altstadt finden, ist die Stimmung schon beim Betreten familiär und herzlich. Hier sind Kinder wie Hunde willkommen und Velofahrer:innen steht ein sicherer Keller mit Anschlüssen für E-Bikes zur Verfügung. Wenn der Morgen mit Sonne startet, öffnen sich die grossen Terrassentüren und das Frühstück wird im Garten serviert. Ausserdem gibt es noch das «Furo», ein Deli, in dem neben Kaffee levantinische Küche auf der Karte steht – es empfiehlt sich, schon im Voraus einen Tisch zu reservieren, denn die vegetarischen Gerichte und nicht zuletzt das Sauerteigbrot sind über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Danach lockt der Rückzug aufs gemütliche Zimmer mit Blick in die Bäume. $
Hotel zum Hirschen, Salzburg, Österreich
Bild: Vincent Leroux
Instagrammable: Paris
Sprach man früher von «farbenfrohem Design», war das nicht selten die verklausulierte Beschreibung eines kreischend grellen Dekors. Im neu eröffneten «Le Grand Mazarin» erwarten einen dagegen dermassen gelungene wie innovative Farbkombinationen, dass man zuhause am liebsten sofort renovieren möchte. Hinter allem steckt Designguru Martin Brudnizki mit seinem Londoner Studio MBDS: Die urban-eleganten Zimmer – wie cool ist bitte dieser Teppich-Baldachin?! – oder die extravagante Aufmachung des Indoorpools, hier wimmelt es nur so von Instagram-tauglichen Motiven. Wer
am Wochenende hier im Marais eincheckt, sollte dringend zum Brunch im hauseigenen Restaurant Boubalé von Michelin-Koch Assaf Granit vorbeischauen. Köstlich und herrlich unterhaltsam. $$$
Le Grand Mazarin, Paris, Frankreich
Verzaubert: Zürich
Es gibt Häuser, deren Atmosphäre so individuell und einladend ist, dass sich schon auf der Türschwelle sämtliche Verspannungen in Luft auf lösen. Das «Signau House & Garden» in Zürichs Villenviertel Riesbach, fussläufig zu Opernhaus und Seepromenade, ist eine dieser versteckten Oasen, in denen man sich zu Gast bei guten Freund:innen wähnt. Jedes der neun Zimmer ist lichtdurchflutet, einige davon haben einen Balkon. Dort auf einem der parat stehenden Liegestühle mit Blick in den prächtigen Garten niederzusinken, ist Wellness pur – dass es hier kein Spa gibt, ist entsprechend zu verschmerzen. Gut zu wissen: Eigentlich wird hier nur Frühstück serviert, es finden allerdings regelmässig «Chef’s Table»-Abende mit Gastköch:innen statt, an denen sich das Erdgeschoss in ein Restaurant verwandelt. $$
Signau House & Garden, Zürich, Schweiz
Puristisch: Stuttgart
In einem denkmalgeschützten Altbau liegt dieses charmante Gasthaus: fünf Zimmer – historisches Parkett, hochwertige Möbel, im Badezimmer die weichsten Waffeltücher der Welt – und Gastgeberin Claudia Otterbeck, die sich mit den Geschichten der Stadt und des Viertels auskennt und für ihre Gäst:innen fantastische Tipps bereithält. Etwa zu lokalen Galerien (sehenswert: die Galerie Kernweine) und Restaurants (unbedingt einkehren in der Weinstube Vetter gleich ums Eck). Da «Das Edith» weder Mittag- noch Abendessen serviert, punktet es mit dem Frühstück. Gegessen wird an einem langen Holztisch. Für Reisende, die Stuttgart von seiner schönsten Seite kennenlernen möchten, und alle, die angesichts der weichen Betten und des romantischen Lichts einfach mal liegen bleiben wollen. $
Das Edith, Stuttgart, Deutschland
Versteckt: Athen
Seit zehn Jahren gilt das Restaurant des Hauses als Magnet für Gourmets, vor Kurzem wurde das zugehörige Viersternehotel The Twenty One neu eröffnet und mausert sich seither zum Hotspot. Das Haus mit 21 Zimmern und Suiten liegt in Kifisia, dem Beverly Hills von Athen, etwa eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt. Der Ort ist geprägt von Designerläden und Parkanlagen, im Gegensatz zum oft lärmigen Chaos Athens kann man hier die Vögel zwitschern hören. Eingebettet in einen Garten mit Orangenbäumen und Pool startet der Tag mit frisch gebackenem Brot und eigens für das Haus produzierter Butter, abends wird im alt-neuen Gourmetlokal französische Cuisine mit asiatisch-mediterranem Touch serviert. Dazu gibt es Einblicke in die griechische High Society, die sich hier zum Dinner und Schaulaufen trifft. $
The Twenty One, Kifisia, Athen
Preiskategorien: $ = bis 200 Fr., $$ = bis 500 Fr., $$$ = über 500 Fr