In unserer Rubrik «Stadt & Stil» stellen wir Frauen vor, deren Look und Lebensart wir feiern. Wir verraten, wo sie einkaufen, Cocktails schlürfen, schlemmen, wie sie ihre Wochenenden verbringen, wohin sie ihre Dates ausführen – und was sie dabei tragen. Heute: Die selbstständige Stylistin und Floral-Artistin Jenni Tschugmell (32) aus Zürich.
annabelle: Wo leben Sie?
Jenni Tschugmell: Am Bullingerplatz im Zürcher Kreis 4.
Ihr Lieblingscafé für Brunch?
Das Café Zum Guten Glück. Dort bestelle ich Pufferli, kleine Omeletten mit Puderzucker, und eine Extraportion Speck.
Ihr Lieblingsrestaurant?
Meine Favoriten sind die Burger von «Action Burgers», das Cordon bleu vom «Gertrudhof», Pizza von «Chianalea» und Tendon mit Crevetten vom japanischen Restaurant Kokoro.
Ihre Lieblingsbar für Dates?
Keine Bar und auch nicht ausschliesslich für Dates: Am gemütlichsten ist es, eine Flasche Orange Wine im The Bottle Shop an der Nietengasse zu holen und sich damit in die Bäckeranlage oder an die Limmat zu setzen.
Ihr Nummer-eins-Coiffeur?
Der Salon von Simona La Gioia. Nicht nur der schönste der Stadt – die Möbel aus Marmor und Metall, alles Spezialanfertigungen, die Simona zusammen mit einem Architekten entworfen hat – sondern auch der beste. Simona kennt mich und weiss, was mir gefällt. Ich kam noch nie enttäuscht aus ihrem Studio.
Jenni Tschugmell«Kleidung kaufe ich bei Insta-Sales»
Das Gym Ihrer Wahl?
Ich habe ein Trampolin zuhause. Sport mache ich nämlich am liebsten allein, ich schaue nebenbei Serien. mein Guilty Pleasure – momentan, je nach Stimmung: «Luther» oder «Modern Family».
Wo kaufen Sie Mode?
Für mich persönlich shoppe ich selten und eher ungern. Wegen meines Jobs bin ich so oft in Läden, dass ich privat kaum Zeit dafür aufwenden mag. Wenn ich also nicht während der Arbeit das ein oder andere Stück entdecke, kaufe ich online ein, zum Beispiel bei Insta-Sales. Oder coole nachhaltige Brands bei lisasaysgah.com.
Und Schmuck?
Der ist wild zusammengewürfelt wie meine Garderobe. Modeschmuck, Vintage, Stücke meiner Mutter, von Freunden. Auf Weihnachten habe ich mir einen Ring des Schweizer Labels Doryphoros geschenkt – ein Siegelring, in den der Buchstabe J und Blumen eingraviert sind.
Jenni Tschugmell«Ich stöbere gern auf Tutti und Ricardo»
Ein Möbelstück, auf das Sie lang gespart haben?
Mein Bett von Pfalzberger aus Basel habe ich mir auf den dreissigsten Geburtstag geschenkt – es wird mich die nächsten dreissig Jahre begleiten. Der Metallrahmen ist wunderschön und schlicht. Er passt sich meinem Einrichtungsstil an, der sich immer mal wieder ändert.
Wo kaufen Sie Wohnaccessoires?
Am liebsten unterstütze ich meine vielen talentierten Freunde, die Interior designen. Dazu gehören Schoenstaub, Issu Issu und Alessia Dal Santo, sie stellt Keramik her. Wohnaccessoires kaufe ich gern bei Edition Populaire bei der Kalkbreite: Super Angebot, gemixt mit Schmuck, ausserdem ist es das schönste Ladenlokal im Viertel. Und ich stöbere gern stundenlang auf Tutti und Ricardo nach Schätzen.
Jenni Tschugmell«Zum Zmittag gibts ein warmes Fleischkäse-Brötli»
Ein Hotel, in das Sie unbedingt mal (wieder) einchecken möchten?
Aufgrund der aktuellen Situation ein Tipp aus der Schweiz: Zwar nicht mein allerliebstes Hotel, aber in Kombination mit der Therme ist es das «7132» in Vals. Im «7132 House of Architects» sind die Zimmer einigermassen bezahlbar. Die minimalistische Architektur von Peter Zumthor ohne Schnickschnack und Chichi entspannt. Ausserdem fühle ich mich als Badenixe nach einem Tag im Bad wie neugeboren.
Was unternehmen Sie an einem perfekten Wochenende in Zürich?
Zuerst gibt es Kaffee im «Café du Bonheur» am Bullingerplatz, hier treffe ich Nachbarn und Freunde. Dann geht es weiter zum Flohmarkt auf dem Kanzleiareal, unterwegs schaue ich bei Edition Populaire oder im Pop-up von The Beauty Kollective vorbei. Fürs Zmittag geht es zum «Metzg» für ein warmes Fleischkäse-Brötli und dann weiter für Kaffee und Apéro ins «Campo» oder in die «Gamper Bar». Unterwegs kommen immer mehr Freunde dazu. Bis es dann fürs Znacht in ein Resti oder zu jemandem nachhause geht und die Nacht an einer Party im Freien endet, von denen gibt es viele in Zürich.
Ihr aktuelles Projekt?
Momentan baue ich mir mein zweites Standbein auf: Floral.TV. Ich kreiere Blumenarrangements für Privatkunden, Restaurants, Geschäfte, Musikvideos. Mein Stil: dreamy, kitschig, bunt – ich möchte eine neue Art von Floristik nach Zürich bringen und die Menschen mit meinen Bouquets in eine surreale Traumwelt eintauchen lassen. Mein Traum ist es, Blumensets für Musikvideos von Frauen wie Rosalía, Kelsey Lu und FKA Twigs oder für den Runway von Brands wie Jacquemus, Dior und Prada zu gestalten.
Ein Karrieretipp?
Zögere nicht zu lang, probiere aus – und mach, worauf du Lust hast. Dafür braucht es manchmal einen Sprung ins kalte Wasser.
Jenni Tschugmell«Mein Traum? Blumensets kreieren für FKA Twigs und Jacquemus»
Wer inspiriert Sie auf Instagram?
Neben Freunden und Mode-Accounts folge ich Floral Artists aus der ganzen Welt. Es ist unglaublich zu sehen, wie sich die Floristik in den letzten Jahren entwickelt hat und wie vielfältig diese Kunst ist. Mein Idol: Brittany Asch von @brrch_floral. Sie arbeitet mit renommierten Brands und Künstlern zusammen. Ich liebe ihre Kompositionen, ihre Wahl der Blumen und Farben. Ihr Stil hat meine Arbeit stark geprägt.
Und wer abseits von Social Media?
Ich habe so viele kreative Freunde – wir unterstützen uns gegenseitig bei unserer Arbeit, was sehr bereichernd ist. Es gibt nichts Schöneres für mich, als Kollaborationen und Projekte mit Freunden zu realisieren.