Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt
- Text: Leandra Nef
- Bilder: ZVG; Sara Merz; Collage: annabelle
Einmal pro Woche verrät eine unserer Mitarbeiterinnen, was sie sich gerade wünscht. Heute mit stv. Chefredaktorin Leandra Nef.
Schrebergartenromantik
Mit Cottagecore konnte ich nie wirklich was anfangen. Zu lieblich, zu rüschig, zu puffärmlig. Eventuell hat mir ein Spaziergang entlang der Schrebergartenkolonie meines Wohnquartiers letztes Wochenende nun aber doch die Idee in den Kopf gepflanzt, dereinst eine Gartenparzelle zu pachten und das Häuschen darauf in Hannes Mauritzson’scher Manier aufzupimpen. In Zürich kostet die Miete eines Familiengartens rund zwei- bis vierhundert Franken pro Jahr – und geschätzte acht Stunden Aufwand pro Woche. Allzu sehr sollte man das mit dem eigenen Gärtchen also nicht romantisieren.
Gartenpartykleid
Die Nachteile eines Schrebergartens: der Aufwand, die Rossschnecken, der Gasgrillgestank, der vom Nachbarn rüberzieht. Die Vorteile: selbst gezogene Gurken, dreckige Finger (ja, Vorteil), eine Einführung in die Heraldik – und Gartenpartys. Auf meiner Wunschliste für Letztere: Dieses plissierte Kleid (ca. 1000 Fr.) der Schweizer Designerin Julia Heuer. Gibt es für optimale Garten-Camouflage auch mit Blumen drauf.
Abfallverwertungschic
Zwei Stücke Seil, eine Kabelklemme, eine Perle – aus den Fundstücken, die man beim Bestellen des Gartens ausgräbt, würde Kitesy Martin Ohrringe (101 Fr.) basteln.
Grümpelturniertreter
Nach Adidas‘ Samba- und Gazelle-Schwemme und dem eigenen Olympia-Dress-Debakel wollte Nike auch mal wieder positiv von sich reden machen: Der Sportartikelhersteller tat sich mit der New Yorker Designerin Emily Bode zusammen, um seinem Astrograbber-Modell aus den frühen 1970er-Jahren ein Update zu verpassen (673 Fr.). Seit ich es ärgerlicherweise verpasst habe, mir die Schuhe aus Bodes öffentlichkeitswirksam bei der Oscar-Party der «Vanity Fair» von Kerby Jean-Raymond präsentierten Kollaboration mit dem Schweizer Unternehmen Appenzeller Gurt zu sichern (hier mein Interview mit ihr von 2020), verfolge ich jeden ihrer Schritte. Grümpelturnier gefällig?
Durstlöscherbehältnis
Diese glasierte Keramikkaraffe (ca. 1200 Fr.) von Piet Hein Eek steht auf meiner Wunschliste, seit wir sie vor Jahren in einer Homestory in unserer Printausgabe abgedruckt haben. Würde sich prima auf dem Gartentisch machen. Wer mit Trinken nicht warten will, bis er oder sie das nötige Kleingeld zusammengespart hat und dabei möglicherweise einer Dehydration erliegt, holt sich die Kakadu-Karaffe von Kare (ca. 50 Fr.).
Tischtuchtraum
Was vom Keramikkrug abperlt, saugt die Baumwoll-Tischdecke Chocolate Chess (295 Fr.) des Schweizer Labels Dear Aline auf – dieses Wochenende bei «Tages-Anzeiger»-Journalistin Marianne Kohler Nizamuddin entdeckt. Würde bestimmt auch Hannes Mauritzson gutheissen.
Pingpongkunst
Und last but not least eignet sich so ein Gartentisch mit ein wenig Nonchalance ja auch zum Pingpongspielen hervorragend. Wer nicht mit seinen Tischtennisfertigkeiten angeben kann, tut es mit kunstvoll gestalteten Schlägern; ich wünsch’ mir die von Art of Ping Pong (ca. 55 Fr.).