Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt

Adaptogene sind trendy und Clean Beauty Labels gibt es wie Sand am Meer. Warum ich also gerade scharf auf das Face Oil (ca. 70 Franken) von Herbar bin? Adaptogene seien eine «organic superpower», sagen die Gründerinnen. Vielversprechend für Spiri-Opfer wie mich, die CBD-Wasser und Kaffee mit Reiki-Zusatz trinken. Vielleicht bin ich durch meine Umgebung in L.A. einfach schon leicht verstrahlt – oder aber es liegt an den wunderschönen Fläschchen, die ich wirklich gerne in meinem Badezimmer sähe.

Sie seien das Accessoire des sogenannten «Hot Girl Summer» titelte die New York Times neulich und meinte damit die Medaillons von Vertigo NYC, die natürlich bereits von It-Girls wie Kendall Jenner, Suki Waterhouse oder Emily Ratajkowski getragen werden. Bald auch von mir, hoffentlich – ich wünsche mir das Rhodonit-Medaillon (ca. 165 Franken) in der übergrossen Version. «Hot Girl Herbst», here I come!

Was Designerin Clare Waight Keller für Modehäuser wie Givenchy oder Chloé schuf, hatte stets Charakter. Deswegen ist in meinem Kalender der 15. September rot markiert: Dann launcht Keller nämlich ihre Kollektion mit – surprise! – Uniqlo! Das plissierte Maxikleid im Paisley-Print (ca. 60 Euro) ist mein Favorit. Wie im Lookbook gezeigt, werde ich es mit passendem Bandana tragen. Da Uniqlo noch immer nicht in die Schweiz liefert (kannst du da nichts machen, Roger?!), muss man dafür allerdings wohl oder übel die Bekannten im benachbarten Ausland anzapfen oder einen kleinen Trip über die Grenze planen.

Ich kann einfach nicht aufhören, Bücher zu kaufen. Dieses hier (ca. 275 Franken) wäre aber eine Investition – und es gibt es auch fast nur gebraucht, was die Sache natürlich noch spannender macht. Der Künstler Hanspeter Feldmann hat in seinem Werk «Alle Kleider einer Frau» die gesamte Garderobe einer (möglicherweise) Unbekannten dokumentiert. Es bleibt offen, wer die Frau war, ob es sich um einen Nachlass handelt oder eine Art textile Inventur. Raum für eigene Gedanken – wie schön!

Ich muss ja nicht wiederholen, dass man, nur weil man Kinder hat, nicht direkt im Kreisssaal jeglichen Designanspruch über Board werfen muss. Ecobirdy macht wunderschöne nachhaltige Kindermöbel, die praktisch sind und trotzdem hübsch. Ich überlege deshalb, ob ich die ausdruckslose Ikea-Kombi aus dem Kinderzimmer meiner Tochter verbanne und in das süsse Art Corner Set (ca. 595 Franken) investiere.

Ich hasse targeted advertising! Die fiesen Werbebanner, die genau wissen, dass ich diesen Spiegel (ca. 7200 Franken) so wunderschön finde, dass ich am liebsten zur Bank rennen und mein Sparkonto plündern würde. Aber dieses Midcentury Modern Stück aus Bronze mit Lavastein-Finish ist auch wirklich zu schön. Sehr gefährlich übrigens für Interior- und Kunstschätze ist die Website 1stdibs. Schnell weg.

Sechs Produkte später fällt mir ein, dass ich doch eigentlich (fast) wunschlos glücklich bin, seit ich zum Geburtstag mein heiss geliebtes weisses Piano bekommen habe. Kein Tag fängt seitdem ohne Musik für mich an – als nächstes knöpfe ich mir mein Lieblingsalbum «Tidal» von Fiona Apple vor. (Notenbuch für Klavier und Gesang, ca. 35 Franken)