Lifestyle-Redaktorin Leandra Nef
Ich würde jetzt ja gern schreiben, dass ich dem Herbst in den Puddle Bombern von Bottega Veneta und diesem Wahnsinns-Mantel von Acne Studios entgegentrete. Stimmt nur leider (noch) nicht. Bis ich das nötige Kleingeld übernächsten Herbst zusammengespart habe, heisst es abwarten und Tee trinken: Aus dem Terrazzo-Becher von Studio Sediment, eingewickelt in die Amigös Blanket Peach von Schoenstaub auf dem Marenco-Sofa von Arflex, während ich im Schein zweier Regenbogen-Tropfkerzen von Bitten ein gutes Buch lese («Wie mit (m)einem Körper leben» meiner annabelle-Kollegin Michèle Roten). Die Kerzen flackern im Bucatini Candle Holder von Among Other Things. Grauem Herbstwetter trotzt man am besten mit Farbe.
Reportagen-Praktikantin Jana Schibli
Wenn es regnet und das Sich-Zuhause-Verkriechen keine Option ist, hilft es mir, mich in einen fetten Mantel und in Fantasien zu hüllen. Ich stelle mir zum Beispiel das Bild von Ludwig Bemelmans vor, mit der kleinen Madeline, die mit ihren Mitschülerinnen in einer Reihe durch den Pariser Regen huscht. Sie ist kaum mehr als ein weisser Fleck mit einer Schleife am Hut und einem schwarzen Schirm über dem Kopf. Ganz so elegant werde ich wohl nie sein, aber die Mode kann helfen. Eine Regenjacke in einer klassischen Farbe ist unumgänglich, im Idealfall die von Prada oder Yohji Yamamoto. Dazu die massiven Regenstiefel von Chloé oder die glänzig-gummigen (und etwas günstigeren) Boots von Melissa, mit denen man einfach nur von Pfütze zu Pfütze hüpfen möchte. Und dann der krönende Abschluss: Schirm! Ich mag meinen durchsichtigen (den ich für zehn Franken beim Discounter Radikal gefunden habe) und meinen viktorianisch angehauchten mit Rüschen am Rand (hier gibt es übrigens absolut jeden vorstellbaren Schirm). Als Mitbringsel ein Wort der immer-hilfreichen Diana Vreeland: «Ich mag an den Amerikanern nicht, dass sie kein Flair für den Regen haben. Sie scheinen davon verunsichert […] Aber Regen ist so wunderbar reinigend, so erfrischend, so beruhigend…»
Redaktorin Vanja Kadic
Ich liebe Regentage! Sie sind ein hervorragender Moment für ein bisschen Self Care in den eigenen vier Wänden. Ich höre gerne einen Podcast (zum Beispiel «Something Was Wrong») oder binge eine Serie (falls ihrs noch nicht gesehen habt: Die neue Staffel der Netflix-Serie «You» ist grande). Nie verkehrt: Eine Gesichtsmaske oder Nägel lackieren, das entspannt mich. Bin ich draussen unterwegs, gehören Doc Martens und die Barbour Wachsjacke zu meiner Schlecht-Wetter-Uniform.
Stellvertretende Chefredaktorin Kerstin Hasse
Den Regen von drinnen beobachten – von mir aus gerne. So mit viel gemütlichem Licht und Kuschelpulli. Sobald ich raus muss, wirds schwieriger. Meine Haare reagieren auch schon auf wenig Feuchtigkeit – deshalb gehe ich ohne Mütze garantiert nicht vor die Türe. Unsere Astro-Fee Alexandra Kruse hat mir vor ein paar Monaten einen Hut von Family Affairs geschenkt, der sich schon als treuer Regen-Begleiter bewiesen hat. Und: Wenn schon trister Herbstblues, dann so richtig. Dann will ich meine Airpods in den Ohren haben und melancholische Musik hören («Stoned at the Nail Salon» von Lorde!) und mir selber ein wenig leidtun – so ganz ohne Sonne im Leben.
Junior Marketing Manager Sophie Eggenberger
Gerade seit der Corona-Pandemie fällt es mir umso schwerer schlechtes Wetter zu ertragen. Nur zu gut befinden wir uns nicht mehr im Lockdown! Museen, Kaffees und Restaurants haben geöffnet. So kann man von der grauen Tristesse draussen etwas flüchten. Was ich aber besonders mag, sind stürmische Tage – wenn der Wind so richtig gegen die Fenster drückt und es draussen die Blätter umherwirbelt. Dann leg ich mich am liebsten mit einem Tee, einer Decke und einem Buch vor das Cheminée und schaue dem Feuer zu. Was mir sonst noch hilft? Pullis zum Einkuscheln, Abendessen mit Freund:innen, warmes Licht und mein Hund – der mich auch immer wieder zum Spazieren und Kopf lüften an die frische Luft zwingt.
Redaktorin Sandra Brun
Regenwetter transportiert mich in Gedanken immer zurück in die Familienferien in Süditalien, als ich zwölf war. Es hat gefühlt zwei Wochen durchgeregnet und ich habe nichts anderes getan als zu zeichnen, dickflüssige italienische heisse Schokolade zu trinken und mit meinem Hund zu spielen. Leider hatte ich während diesen Ferien auch die grossartige Idee, zusammen mit meiner Schwester eine absurde Menge an Lakritzschlangen zu essen (17 Meter um genau zu sein, und nein, ich habe seither kein einziges Mal mehr Lakritze gegessen). Aber abgesehen davon war es das perfekte Regenwetterprogramm. Und da ich jetzt selbst Kinder habe, versuche ich die guten Seiten am Regen zu sehen: Wir puzzeln, zeichnen, schauen Bücher an, hören Geschichten – und trinken natürlich dickflüssige italienische heisse Schokolade (ich habe immer ein paar Packungen an Lager für Regentage). Und wenn es uns drinnen langweilig wird, schlüpfen wir in unsere Gummistiefel und suchen die grössten Regenpfützen im Quartier.