Shiseido – Aus Prinzip kosmopolitisch
- Interview: Niklaus Müller
Miyabi Kumagaï-Regnier, Chief Product Planning Manager in Paris, über den Mythos Shiseido.
Miyabi Kumagaï-Regnier, welchen Stellenwert hat die Marke Shiseido in Ihrem Heimatland Japan?
Es ist die Kosmetikfirma, die alle Japaner seit ihrer Geburt kennen. Alle Japanerinnen haben in ihrem Leben mindestens ein Produkt von Shiseido benutzt.
Von der Apotheke zum internationalen Beautykonzern: Inwiefern haben die Anfänge Shiseidos die Markenphilosophie geprägt?
Indem Shiseido das Wohlbefinden der Menschen immer ins Zentrum gestellt hat. Die Vision des Gründers war es, etwas zu schaffen, das den Menschen nützt und hilft. Jedes Produkt soll Wohlergehen und Aussehen des Verwenders fördern.
Ist dieser gesundheitlich-philanthropische Kern das, was Shiseido im Vergleich mit anderen Marken kennzeichnet?
Das ist sicher so, darüber hinaus sind wir äusserst experimentierfreudig und erfinderisch, auch das lässt sich bis zu den Anfängen Shiseidos zurückverfolgen. Shiseido verstand sich immer als Trendsetter und Innovateur in der Beauty.
Und hat hierfür schon sehr früh Ost und West vereinigt.
Die Gründerfamilie war sehr neugierig auf alles, was in der Welt passierte, und hat auch ihre Kinder an verschiedenen Orten in Europa oder Amerika studieren lassen. Arinobu Fukuhara war klug genug, seine Inspirationsquellen nicht auf die einheimische Kultur und Wissenschaft zu beschränken. Zum Beispiel besuchte er die Weltausstellung in Paris 1900. Überrascht und begeistert vom Stand in Forschung und technologischer Entwicklung, kehrte er nach Japan zurück, integrierte das frisch erworbene Wissen in die Marke und schuf so wieder etwas Neues.