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Sex sells: Vulva

Sex sells: Vulva

  • Text: Jessica Prinz

Die Vulva ist selten bis gar nicht in der Kunst vertreten. Wieso eigentlich? Unsere Autorin plädiert dafür, dass Vulvas sichtbarer werden.

Wussten Sie eigentlich, dass es wahnsinnig viele Frauen gibt, die sich die eigene Vulva noch nie genau angesehen haben? Sich nie breitbeinig vor den Spiegel gehockt haben, um zu schauen, wie das da unten eigentlich genau aussieht? Wenns um unser Geschlecht geht, wird uns Frauen schon früh beigebracht, uns nicht zu sehr damit auseinanderzusetzen. Man spricht weder über die Vulva noch über Menstruation und Selbstbefriedigung. Der weibliche Intimbereich ist erschreckend zensiert – und eben: erschreckend unerforscht.

Haben Sie sich schon mal eine andere Vulva genau angesehen? Ich auch nicht. Schade eigentlich. Sie fragen sich jetzt vielleicht, wieso sie das überhaupt sollen, richtig? Habe ich schon oft gehört. Denn was für Männer mit öffentlichen Schwertkämpfen und Schwanzvergleichen gang und gäbe ist, scheint für uns Frauen oft unvorstellbar. Es muss einen deswegen auch nicht wundern, dass viele Frauen mit dem Aussehen ihrer Vulva unzufrieden sind: Die wenigen, die man nämlich zu Gesicht bekommt, sind oft die makellosen aus den Pornos. Die glattrasierten, perfekt proportionierten. Dabei gibt es noch so viele andere Formen und Farben.

Das weiss Hilde Atalanta. Lange Labien, grosse Klitoris, dunkle Scheidenöffnung: Die in Amsterdam lebende Illustratorin porträtierte für ihren Instagram-Account «The Vulva Gallery» bereits Hunderte weibliche Genitalien und weiss: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und es gibt kein «normal». Ihre Ergebnisse hat sie nun gemeinsam mit Geschichten der dazugehörigen Frauen und deren Beziehung zur ihrer Vulva, mit Fakten und Veranschaulichungen des weiblichen Geschlechts in einem Buch veröffentlicht. Damit will sie die Konversation rund um die weibliche Scham öffnen – denn allein das Wort Scham impliziert, dass es sich um etwas Schambehaftetes handelt. Damit soll Schluss sein.

Mit den Brüsten funktioniert das ja mittlerweile recht gut. Die haben schon seit einer Weile Einzug in Dekorationsgegenstände und Mode aller Art gefunden. Nur die Vulven, die sind noch untervertreten. Das sollte sich ändern, oder? In unserer Bildergalerie finden Sie deswegen ein paar Objekte, die nicht nur Ihren Alltag verschönern, sondern gleichzeitig auch noch ein wenig mit klischierten Bildern aufräumen.

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1.

Schon mal nachgeschaut, wie es da unten genau aussieht? 

 

Handspiegel «Check Yourself» von Gashtray, ca. 45 Franken

2.

Die Buntglas-Vulven gibt es in verschiedenen Farben. Sie sind nicht nur schön anzuschauen, sondern zaubern noch einzigartige Schattenspiele an die Wand.

 

Glasmalerei Vulva von Hannah Hazel, ca. 45 Franken

3.

Ob als Servierteller für Fingerfood oder einfach zur Deko an der Wand: Dieser Porzellanteller ist ein Eyecatcher.

 

– Holey Bowl von Gashtray,  ca. 70 Franken

4.

Die Tontöpfe der Künstlerin aus Edinburgh gibt es jeweils auf Anfrage und sie können dementsprechend nach Ihren Wünschen gestaltet werden. Ausserdem erhältlich: Brust-Töpfe und Penis-Töpfe.

 

Vulva-Töpfe von Pot Yer Tits Away Luv, ab 50 Franken

5.

Die Gashtrays gibt es in vielen verschiedenen Grössen und Farben – genau wie ihr Vorbild eben. Und genau so vielfältig und einzigartig, wie sie aussehen, können sie auch eingesetzt werden: als Schlüsselschale, Schmuckschale, Aschenbecher oder für Kondome etwa.

 

Schmuckschalen von Gashtray, ab 40 Franken

6.

Die kleinen Vulven werden aus recyceltem Silber von Hand geformt und lassen sich mit ihrer abtrakten Form gut am Hals tragen.

 

Vulva-Halskette von Najeli Jewelry, ca. 62 Franken

7.

Darauf stehen wir: der flauschige Badezimmerteppich mit minimalistischer Zeichnung.

 

Torso Bathmat Cream von Cold Picnic, ca. 60 Franken

8.

Dieser Wall Planter kann sowohl als Vase als auch als Pflanztopf – etwa für Sukkulenten – verwendet werden.

 

Bush Planter von Gashtray, ca. 66 Franken

9.

Warum sich nicht ein paar Vulven zur Veranschaulichung an die Wand hängen?

 

Viva Vagina Print 50 x 70 cm von Karin Irene Andersson, ca. 60 Franken