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Schlauer Sparfuchs

Schlauer Sparfuchs

  • Text: Verena Edinger; Foto: Unsplash

Zuhause ausmisten und damit Geld verdienen – wie soll das denn gehen? Mit diesen Tipps können Sparfüchse nicht nur alte Ware recyceln, sondern werden für die Arbeit auch mit Gutscheinen belohnt.

Wer kennt es nicht: Eigentlich sehnt man sich nach einem neuen T-Shirt, dabei platzt der Schrank aus allen Nähten. Dasselbe Szenario spielt sich im heimischen Badezimmer, im Vorraum bei den Schuhen und im Wohnzimmer im überfüllten Bücherregal ab. Wohin mit all dem Zeug? 

Wer Geduld und genügend Platz hat, kann die Ware auf einem regionalen Flohmi oder im Secondhand-Shop verkaufen. Und natürlich bieten auch diverse Onlinebörsen wie Ricardo.ch, Tutti.ch oder Exsila.ch die Möglichkeit, alte Staubfänger gegen Geld oder andere Artikel einzutauschen. Aber auch löchrige Kleidung, völlig ausgelatschte Treter und leere Duschgelflaschen müssen nicht unbedingt im Müll landen. Gewisse Firmen nehmen diese Produkte zurück und recyceln sie entweder selber, oder sie schliessen zusammen mit Partnern wie I:CO oder Terracycle den Produktekreislauf. Bei I:CO werden Kleider und Schuhe zunächst sortiert, einwandfreie Produkte als Secondhand-Ware weiterverkauft und die defekten zu Putzlappen, Isolierstoffen für die Autoindustrie oder sogar wieder zu Textilfasern verarbeitet. Terracycle recycelt Plastikabfall wiederum zu Kunststoffverpackungen – von Stiften über Zigarettenfilter bis zu Cremedöschen. Aber nicht nur Recycling-Unternehmen profitieren von dieser Kreislaufwirtschaft, denn auch Sie als Kundin werden im Gegenzug mit Rabattgutscheinen oder Gratisprodukten belohnt.

Da ich selbst ein grosser Sparfuchs bin und mich immer über Rabatte und Gutscheine freue, habe ich genau recherchiert, wo man die besten Goodies bekommt. Da freut sich nicht nur mein Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. 

Kleidung

Ob löchrige Socken oder verwaschene Hose – alles rein in einen Sack und ab damit zu H&M, C&A oder Tally Weijl. Denn diese Textilunternehmen sind Partner von I:CO und sammeln in Boxen, meist in der Nähe der Kassen platziert, alte Kleider. Dabei ist es egal, von welcher Marke die ausgemisteten Kleider ursprünglich sind. 

Bei H&M gibts pro Sack einen Gutschein im Wert von 5 Franken (Mindesteinkaufswert 30 Franken, ausgeschlossen bereits reduzierte Ware), bei C&A erhält man 15 Prozent auf den nächsten Einkauf. Bei beiden dürfen maximal zwei Säcke pro Person und Tag abgegeben werden.  Bei Tally Weijl bekommt man für einen abgegebenen Sack 10 Prozent auf den gesamten Einkauf (ausgeschlossen bereits reduzierte Ware und nicht kumulierbar mit anderen Promotionen).

Schuhe

Auch in den Geschäften von Vögele Shoes, Max Shoes, Bingo Schuh-Discount und Reno stehen Sammelcontainer von I:CO. Auch hier sind Marke und Zustand einerlei. Man bekommt in allen drei Geschäften pro abgegebenes Paar Schuhe einen Einkaufsgutschein für 1 Franken. Diesen kann man pro 10 Franken einlösen. 

Kosmetik

Im Beautybereich gibt es verschiedene Recyclingkonzepte. Bei Lush kommt die Hälfte der Produkte ohnehin nackt daher. Die Verpackungen derjenigen, die verhüllt sind, kann man zurückgeben oder wiederauffüllen lassen. Für fünf leere Black Pots oder Lush-Plastikflaschen bekommt man ein unverpacktes Produkt geschenkt. Hierbei kann man zwischen Seife oder Showerbombe, Badeprodukt oder Körperprodukt auswählen. Unter dem Motto «Back to Mac» kann man bei Mac Cosmetics sechs leere Mac-Tuben und -Dosen abgeben. Im Gegenzug gibt es einen kostenlosen Lippenstift.  

Auch bei Kiehl’s lohnt sich die Sammlung alter Verpackungen. In Partnerschaft mit Terracycle stehen auch hier Boxen, in die man seine alten Kiehl’s-Produkte einwerfen kann. Im Rahmen eines Treueprogramms bekommt man pro zurückgebrachte Tube oder Cremedose einen Stern in die Stempelkarte. Drei Sterne kann man gegen eine 75-ml-Bodylotion eintauschen. Mit sechs Sternen holt man sich einen Mini-Ultra-Facial-Cleanser, mit zehn Sternen die Avocado-Augencreme in der Grösse von 14 g. 

Eine andere Art des Recycling betreiben Rituals und Mugler. Beide Unternehmen bewerben umweltfreundliche Nachfüllpackungen, um so Abfall zu verringern. Bei Rituals kann man diverse Produkte, von Körpercremes bis Seifen, als Refill kaufen und spart dabei zwischen 3 und 6 Franken. Das kommt bei den Kundinnen so gut an, dass Rituals gemäss eigenen Angaben bereits mehr als einen Viertel des Umsatzes mit Nachfüllpackungen macht. Mugler-Parfum-Fans können dieses auch in grossen Nachfüllflaschen à 100 ml kaufen. Das kostet nicht nur etwa gleich viel wie ein kleines Fläschchen à 30 ml. Noch besser: In fast allen grossen Warenhäusern wie Globus, Manor oder bei Marionnaud oder Douglas gibt es einen Mugler-Parfumbrunnen, an dem man sein Flacon beliebig oft auffüllen kann. Auch bei der französischen Biokosmetikmarke Couleur Caramel sind die Tiegel von Wimperntusche, Lippenstift, Puder und Lidschatten nachfüllbar und man spart zwischen 2 und 6 Franken. 

Bücher

Gleicht Ihr Wohnzimmer auch langsam einer Bibliothek? Dann wird es Zeit, einige alte Schmöker auszusortieren. Ein zweites Leben kann man ihnen einhauchen, indem man sie über Online-Plattformen verkauft. Auf Bücherankauf in der Schweiz ist byboox.ch spezialisiert: Einfach die ISBN-Nummer des deutschsprachigen, gut erhaltenen Buchs eingeben, und man bekommt einen Preisvorschlag. Ab einem Gesamtankaufswert von 30 Franken kann man die Bücher dann sogar kostenlos einschicken. 

Eine weitere Adresse für gebrauchte Bücher, Filme, Computerspiele und Musik ist znipp.ch. Über die App oder auf der Website kann man den Barcode erfassen und damit die Artikel online stellen. Den Verkaufspreis bestimmen Sie selbst. Kommt es zu einem Verkauf, wird eine Gebühr von 6 Prozent des Verkaufspreises sowie eine Transaktionsgebühr in Höhe von 50 Rappen fällig. 

Sollten sich noch alte Schul- oder Universitätsbücher in Ihren Regalen befinden, so können Sie die über die Plattform studentbooks.ch verkaufen. 

Elektronische Geräte wie Handy, Tablet und Laptop

Tja, einmal nicht aufgepasst, schon fällt das Handy zu Boden, und der Bildschirm ist völlig zersplittert. Auch wenn das mit einer entsprechenden Versicherung halb so schlimm ist, muss trotzdem oft ein neues Handy her. Aber sogar aus Elektroschrott lässt sich an folgenden Stellen noch Geld machen: Entweder bringt man beschädigte Mobilgeräte oder auch Tablets zu den Telefonanbietern Salt, Sunrise oder Swisscom zurück. Online sieht man bei allen drei Anbietern, wie viel die Elektronika – wenn sie denn noch funktionieren – wert ist. Allerdings bekommt man einzig bei Salt auch noch etwas Geld dafür, wenn das Gerät gar nicht mehr funktioniert. Bei Sunrise und Swisscom kann man die Geräte dann nur noch kostenlos entsorgen lassen. Sollte man seine Handies oder Tablets nicht bei den grossen Telekomunternehmen verkaufen wollen, findet man online auch private Ankäufer wie verkaufen.ch oder revendo.ch

Möchten Sie grössere Geräte wie etwa Laptop oder Computer loswerden, können Sie sich an Firmen wie computer-solutions.ch oder swisspcbroker.ch wenden. Letztere kaufen auch Hardware wie PC-Monitore oder Drucker an.