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Fünf tolle Schweizer Berghotels, die wir empfehlen können

Reisen

Fünf tolle Schweizer Berghotels, die wir empfehlen können

  • Text: annabelle
  • Bilder: ZVG, Calypso Mahieu; Gif: annabelle

Die Aussicht auf grüne Alpwiesen geniessen, im Onsen-Pool entspannen oder beim Outdoor-Yoga kühle Bergluft einatmen: Hier kommen fünf Hotelempfehlungen für eine Auszeit in den Bergen.

Schweizerhof Flims – Co-Leiterin Digital Marie Hettich

Das Publikum: Lockere Familien mitsamt der Grosseltern, Paare – und, so erzählt uns Hoteldirektorin Sandra Schmidt, immer mehr allein reisende Mütter, die zum Auftanken kommen.

Diesen Vibe hat das Hotel: Herzlich, gemütlich, entschleunigend.

Mein Lieblingsort im Hotel:  Das 2022 eröffnete Badehaus mit Natursteinpool und Wellness auf drei Etagen. Such a beauty! Auf der Outdoor-Riesenschaukel mit Blick in die Baumwimpfel hätte ich den ganzen Tag verbringen können. Und wer sich traut, geht danach im Minibecken eine Runde eisbaden.

Das war mein Highlight: Das Frühstück auf der märchenhaften Hotelveranda mit Brunnen-Geplätscher im Ohr.

Die Umgebung des Hotels: Die Möglichkeiten in Flims sind schier endlos. Ich empfehle eine Vier-Seen-Tour mit den hoteleigenen E-Bikes inklusive Blick in die Rheinschlucht. Und die Mini-Wanderung von Naraus nach Foppa.

Unbedingt tun: Waldbaden – eine Achtsamkeitspraxis aus Japan, angeleitet von der Hoteldirektorin höchstpersönlich. Jeden Montag um 8 Uhr gehts über den Hotelgarten direkt in den Wald. Tipp: Schuhe ausziehen; den Waldboden muss man barfuss erleben.

Deshalb würde ich wieder hinfahren: Weil der Schweizerhof Flims kein explizites Familienhotel ist – Kids hier aber trotzdem ganz selbstverständlich dazugehören. Solche Orte sind rar! Ausserdem überzeugt das im Preis inbegriffene Wochenprogramm: Neben dem Waldbaden werden zum Beispiel auch Qigong oder Pilates angeboten; Yoga- oder Klangtherapie kann individuell dazu gebucht werden. Ab Winter bietet der Schweizerhof Flims ausserdem jeden Dienstag «mamasté» an, Yoga für Eltern mit Kind. Und im Februar 2025 wird zum ersten Mal ein Eltern-Kind-Retreat stattfinden.

Schweizerhof Flims, 7018 Flims, DZ ab 200 Franken

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Berghuus Radons – Lifestyle Editor Linda Leitner

Mein erster Eindruck:  Hier kann man eigentlich nur … nichts tun. Bei der Anfahrt mit dem Auto schlängelt man sich nach oben ins historische Maiensässdörfchen Radons, das irgendwo ganz hinten in einem Seitental des Oberhalbsteins auf fast 2000 Metern liegt. Und da ist … ziemlich wenig. Dann empfängt einen Chef und Koch Fadri Arpagaus mit einer dermassenen Herzlichkeit und Gastgebergewalt, dass einem schnell klar wird, dass sein viel gewünschtes «Gnüssends!» wirklich sein grösstes Anliegen ist.

Diesen  Vibe  hat das Hotel:  Holz Holz Holz, aber ohne den lästigen alpinen Hirsch-Chic. Wie in einer romantischen, aber hippen Höhle aus Altholz fühlt man sich, egal ob man unterm Holzbaldachin im Bett liegt, im hölzernen Bad vor den Aesop-Produkten steht oder in der Home-Office-Nische auf dem Bauernstuhl sitzt.

Mein Lieblingsort im Hotel: Das Bett. Sich nach einer Wanderung geduscht im Bademantel und nach Rosmarin und Zedernrinde duftend in die fluffigen Laken zu kuscheln und ein Buch zu lesen, klingt traumhaft – ist aber schlicht nicht möglich. Die Aussicht aufs saftige Grün der Alpwiesen und die massiven Bergspitzen ist so bezaubernd, dass man den Blick einfach nicht abwenden kann.

Unbedingt tun:  Zum Gottfried auf die Alp Somtgant wandern. Auf 2115 Metern bewacht der sowohl Fadris Kühe als auch die Herrschaft über den besten Kaiserschmarrn der Region. Nicht zu zuckrig und herrlich knusprig! Und das sagt eine, die aus Bayern kommt und quasi in der Süssspeise geboren wurde.

Unbedingt essen: Fadris Salsiz aus der eigenen Rinderzucht. Zum Wursten kommen auch gern mal die pensionierten Onkel vorbei – und die Hingabe ans Handwerk schmeckt man. Generell serviert die Küche des Berghuus nur, was in der Graubündner Sonne gereift, auf der Alp gewachsen und im Tal verarbeitet wird. Neben dem täglich wechselnden Degustationsmenü auch unschlagbar: die cremige Bündner Gerstensuppe.

Das würde ich als Hoteldirektorin ändern: Dass das Frühstück separat verrechnet wird. Wer vorher nicht genau liest, erschrickt beim Check-out. Optional: beim Frühstück mehr bieten.

Das war mein Highlight: Die Stille. Und dass ich in der kleinen Sauna mit Zugang zum Bergsee kein Netz hatte.

Berghuus Radons, 7464 Radons, DZ ab 310 Fr.

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Cervo in Zermatt – Vanessa Vodermayer, Social Media Editor

Mein erster Eindruck: Redaktions-Bestie Linda Leitner hatte mit ihrer Whatsapp-Nachricht recht. Ihr «Du wirst alles lieben!» bestätigt meine Wahrnehmung. Jedes Detail im Zermatter Cervo scheint im perfekten Mass ausbalanciert: Das Personal ist freundlich, aber nicht in krampfhaftem Lächeln verharrt. Die Musik im Restaurant liegt erkennbar in den Ohren, ohne laut zu sein. Und der hoteleigene Duft (eine Mischung aus Karottensamen, Zedernholz, Patchouli, kambodschanischer Oud und Moschus) schwebt in allen Räumen, ohne sich aufzudrängen.

Diesen  Vibe  hat das Hotel: Während ich ein Alpenpanorama inklusive Matterhorn serviert kriege, lebe ich hier fernab von Schweizer Bergklischees. Es herrscht ein reduzierter Alpenchic mit orientalischen Einflüssen, was sich gleichermassen im Interior-Design als auch auf der Menü-Karte widerspiegelt. Abgesehen davon muss man sich das Cervo wie eine Tankstelle mit Entspannungssprit vorstellen. Neben einem Outdoor- und Indoor-Spa-Bereich gibt es hier ein im Preis mit inbegriffenes Aktivprogramm, das von Outdoor-Pilates bis Matterhorn Trail Training reicht. Achtsamkeit-Dröhnung vom Feinsten!

Mein Lieblingsort im Hotel: Der 41 Grad warme Onsen-Pool. Vorzugsweise bei morgendlicher Frische.

Das war mein Highlight: Das Outdoor-Yoga. Im herabschauenden Hund positioniert, atmet man die kühle Bergluft ein, hört die Grillen zirpen und spürt, wie der Wind die Haut streift. Beinahe nebensächlich blickt man übrigens aufs Matterhorn.

Das würde ich als Hoteldirektorin ändern: Das Cervo beherrscht die Kunst des optimalen Frühstücks. Es gibt eine Karte mit warmen Speisen (unbedingt das «Egg Royal» bestellen!) und ein ausgiebiges Buffet mit kalten Speisen. Leider wird letzteres in einem ziemlich schummrigen Raum präsentiert. Das entspricht zwar dem orientalischen Konzept, erschwert aber auch die Suche nach den präferierten Zmorge-Komponenten. Unter meiner hypothetischen Leitung verdiente das Buffet das ihm zustehende Rampenlicht. Oder zumindest einen tageslichtgefluteten Raum.

Deshalb würde ich wieder hinfahren: In meiner Utopie erübrigt sich die Frage nach dem Deshalb. Ich würde hier doch niemals freiwillig abreisen wollen. Wenn man so auf den ganzen Achtsamkeitskram abfährt wie ich, gibt es das ganze Jahr über Events, die einen nach Zermatt locken. Die nächste Möglichkeit: Das «A Love Beyond»-Festival vom 20. bis 22. September.

Cervo Mountain Resort, 3920 Zermatt, DZ ab 350 Fr.

Drei Berge Hotel in Mürren – stv. Chefredaktorin Leandra Nef

Der Bettcomfort: Laut Ramdane Touhami haben Schweizer Berghotels zwei Mankos. Erstes Manko: rückenschädigende Betten. Also hat der Pariser Kreative das Hotel Drei Berge im 417-Seelen-Dorf Mürren im Berner Oberland gekauft und aufgemöbelt: mit Betten «so bequem wie im ‹Ritz›» und Bettwäsche aus eigener Produktion.

Unbedingt essen: Zweites Manko laut Touhami: grauenhaftes Essen. In der Küche zaubert darum ein Koch aus Japan, wo Touhami halbjährlich lebt, und serviert neben Udon auch knusprige Rösti und blutrot besaucte Rahmberge samt Schweizer Flagge auf eigens designtem Brasserie-Geschirr. Auch Fondue gibt es, zumindest für die Gäst:innen; Touhami selbst ist laktoseintolerant. Und heissi Schoggi – «aber keine Ovomaltine!» – sondern eine, die eigens von einem Chocolatier kreiert wurde.

Diesen Vibe hat das Hotel:  Den eines urchigen Holzchalets – in todschick. Das grün gestrichene Haus mit den rot-weissen Fensterläden wurde mit viel Humor und Liebe zum Detail renoviert und eingerichtet, von Tausendsassa Touhami mitunter eigenhändig: Er bemalte etwa die Holzbalken mit Berner Familienwappen. Dazu viel Farbe und Designstücke wie die Chaise Lounge von Corbusier oder der Lipstick Mirror von Roger Lecal.

Die Umgebung des Hotels: Beim Blick aus den Zimmerfenstern kann man sich ganz wunderbar darüber wundern, wie je ein Mensch auf die Idee kommen konnte, etwas so schattiges (zumindest morgens), so steiles und so schreckenerregendes wie die Eiger-Nordwand zu besteigen; die liegt nämlich direkt vor der Haustür. Auch auf Mönch und Jungfrau blickt man hier – auf die drei Berge eben.

Deshalb würde ich wieder hinfahren: Weil zwei von Ramdane Touhamis illustren Freund:innen eben erst zwei Zimmer für das «Drei Berge» gestaltet haben (und die während meines Aufenthalts noch nicht fertig waren): Das New Yorker Designduo Emily Adams Bode und Aaron Aujla liess die Bettgestelle und Nachttische aus demselben Holz fertigen, mit dem die Zimmer verkleidet sind, und kuratierte die Textilien und Vintage-Objekte für die beiden Räume. Man findet darin unter anderem Kissen ihres Labels Bode – und eine Menge Referenzen aus dem Pferdesport.

Drei Berge Hotel, 3825 Mürren, DZ inkl. Frühstück ab 300 Fr., zwei Nächte Mindestaufenthalt

Hotel Medelina in Curaglia – Darja Keller, Reportage-Volontärin

Das Publikum: Naturbegeisterte Wander:innen, im Winter Skitourenläufer:innen, Familien, Rentner:innengruppen. Viel Outdoor-Kleidung und Bodenständigkeit. Am Nachmittag und Abend ist das Café für alle geöffnet, häufig kommen Locals aus dem Dorf auf ein Feierabendbier vorbei. 

Unbedingt trinken: Besonders entzückt war ich von einem Apéro-Getränk namens Apfel-Arven-Spritz: Der intensive Geschmack nach Tanne und Harz, kombiniert mit der Süsse des Apfels und einem guten Schluck Prosecco, hat es mir sehr angetan. Die Arvennadeln werden dafür von Hand ab den Bäumen in der Umgebung gepflückt.

Die Umgebung des Hotels: Hinter dem Hotel liegt ein Gemüsegarten und ein Hühnerstall. Rechts davon führt ein kleiner Pfad in Richtung Wald. Von dort aus führen diverse Wanderwege ab, unter anderem der wunderschöne «Wanderweg der Sinne», der in zwei bis drei Stunden über reissende Bergbäche, durch fast unberührten Wald und bis oberhalb von Biscuolm zu einem Aussichtspunkt führt.

Diesen Vibe hat das Hotel: entschleunigend, nachhaltig und sozial. Das Hotel wurde 2017 eröffnet und sollte dazu beitragen, das Val Medel, das stark von Abwanderung betroffen ist, zusammen mit seinen Bewohner:innen zu entwickeln und zu beleben. In der Medelina finden Lesungen, Konzerte und Workshops statt; einmal jährlich gibt es ein Forum, bei dem aktuelle gesellschaftliche Themen besprochen werden, die für die Region wichtig sind.

Mein Lieblingsort im Hotel: Im ersten Stock gibt es eine kleine Bibliothek mit schönen romanischen und deutschen Büchern zu Kultur und Geschichte des Tals, gemütlichen Sesseln, Limos und Snacks. Meist ist keiner da (da das Publikum eher outdoor-orientiert ist), und gerade bei schlechtem Wetter ist es hier sehr gemütlich.

Medelina, 7184 Curaglia, DZ ab 190 Fr.

Transparenzhinweis: Die getesteten Hotels haben die Kosten für den Aufenthalt übernommen. Die annabelle-Redaktion hat die Hotels unabhängig ausgewählt, die Redaktor:innen berichten frei und unter Einhaltung der berufsethischen Normen über ihre Erfahrungen.

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