Relaxen im Schnee, im Spa oder bei der Massage: Wir haben Wellness-Hotels in der Schweiz getestet und stellen euch die besten Orte zum Abschalten vor.
«Crans Ambassador» in Crans Montana
Chefredaktorin Jacqueline Krause-Blouin hat im «Crans Ambassador» in Crans Montana ihre Liebe zu den Westschweizer Alpen wiederentdeckt und statt Fondue lieber peruanisch-japanisch geschlemmt.
Mein erster Eindruck: Bin ich hier bei Freund:innen eingeladen? So zuvorkommend und freundlich bin ich selten an einer Rezeption begrüsst worden.
Diesen Vibe hat das Hotel: Alpin-Chic goes cozy. Und ein bisschen retro, wenn abends der Live-Pianist leidenschaftlich in die Tasten haut.
Diese Leute sind vor Ort: Hippe Dads mit Man Bun, Gruppen, Grossfamilien, verliebte Pärchen. Lokal und international.
Dresscode: Gepflegt bis chic. Aber wir sind im Skigebiet: Es schaut einen auch niemand schräg an, wenn man die Fleece-Weste noch anhat.
Mein Lieblingsort im Hotel: Ein Hammam, das den Namen verdient, und die Terrasse mit Kaminfeuer und der Million Dollar Aussicht.
Unbedingt essen: Fondue für alle ausser mich – ich verachte Käse, aber es soll fantastisch sein, hat mir meine Begleitung versichert. Mein kulinarisches Highlight war definitiv das «La Muña» – peruanisch-japanische Küche, die ihresgleichen sucht. (Es gibt auch ein «La Muña» in Zürich!)
Unbedingt trinken: Champagner. Sowieso immer. In diesem Fall den Michel Reybier «Premier Cru».
Mein absoluter Relax-Moment: Erst eine Runde im Pool schwimmen, danach switchen zwischen Hammam und finnischer Sauna und dann ab zur Deep Tissue Massage. Blöd nur, dass ich aus Versehen den Bademantel eines charmanten Herrn angezogen hatte. Mit seiner Zimmerkarte drin. Danach hat er mir bei jeder Gelegenheit zugezwinkert.
Deshalb würde ich wieder hinfahren: Ich liebe Graubünden und die Skigebiete in der Deutschschweiz. Aber ich habe mir vorgenommen, immer öfter auch der Westschweiz einen Besuch abzustatten – es stellt sich beim Klang von Französisch einfach gleich eine andere Art von Urlaubsgefühl ein.
So instagrammable ist das Hotel (von 1 bis 10): 7. Das Hotel ist (zum Glück!) nicht für Poser gemacht, aber bietet durchaus durchgestylte Ecken. Tipp für nächstes Jahr: Die Weihnachtsdekoration ist wunderschön retro.
Lage (von 1 bis 10): 10! Man ist im Nu auf der Skipiste oder im Dörfchen (unbedingt den Concept Store Dédé und den Vintage Store Annick A. Luxury Second Hand auschecken!). Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: dieser Blick!
Hotel Crans Ambassador, Rte du Petit Signal 3, 3963 Crans-Montana. Deluxe Doppelzimmer mit Frühstück ab 550 Fr.
«Hôtel des Trois Couronnes» in Vevey
Wasser in allen Formen: Redaktorin Sandra Brun schaute im «Hôtel des Trois Couronnes» in Vevey wahlweise auf den Genfersee gleich vor den Toren des Hotels, entspannte im blubbernden Whirlpool oder träumte unter den Sternenhimmel-Lämpchen im Hammam-Dampfbad vor sich hin.
Diesen Vibe hat das Hotel: Elegant, aber nicht prollig. Alles eher zurückhaltend und charmant mit hohem Wohlfühlfaktor.
Diese Leute sind vor Ort: Freund:innen, die Babymoon feiern; Familien mit erwachsenen Kindern, die Geburtstage feiern; Pärchen verschiedensten Alters. Motto: «Wir tun uns was Gutes».
Mein Lieblingsort im Hotel: Da gab es gleich mehrere: Das Hammam-Dampfbad mit regenbogenfarbenen Sternenhimmel-Lämpchen, die in andere Welten entführen. Und mein Zimmer mit Blick auf den Genfersee (vom Bett, den Sesseln und dem Balkon aus – fantastique). Und die cozy Cheminée-Ecken in der Lobby.
Das hat mich überrascht: Wie entspannt alle, aber wirklich alle Menschen in diesem Hotel sind. Immerhin gehört es zu den «Leading Hotels of the World».
Unbedingt tun: Man könnte: der schönen Seepromenade entlang schlendern, Freddie Mercurys Statue in Montreux besuchen, im Pool Längen schwimmen. Man kann aber auch genauso gut das absolute Minimum tun: Frühstück im Bett, runter ins Spa, ab und zu von der Sauna in den Whirlpool wechseln und wieder zurück, lesen am Feuer und nur aufstehen, wenn unbedingt nötig.
Unbedingt essen: Die Chouquettes mit Zuckerstreusel zum Frühstück (eine Mischung aus Brioche und Croissant) und egal was aus Gemüse gezaubert wird zum Abendessen im «Restaurant le 3C». Ich hatte kandierten Chicorée mit Lebkuchenschaum, mit Haselnüssen gefüllte und geröstete Pastinake und karamellisierte Blutorange mit Zimt. Und ja, es schmeckte genauso überraschend-aufregend-lecker, wie es sich anhört.
Unbedingt trinken: «Un verre de Rosé suisse.» Oder zwei, drei.
Das war mein Highlight: Richtig viel Nichtstun. Loslassen, liegen, lesen.
Mein absoluter Relax-Moment: Die Kombination aus Ganzkörpermassage und Gesichtsbehandlung am Ende meines Aufenthalts, tiefenentspannter war ich lange nicht. Ich träume jetzt noch davon.
Deshalb würde ich wieder hinfahren: Weil sich jeder noch so kurze Aufenthalt am Genfersee anfühlt wie Urlaub. Und um noch mehr von Vevey zu sehen. Und weils noch etwas kalt war, um den Balkon und den See zu geniessen. Drum vielleicht im Frühling noch mal? Und im Sommer?
Deshalb ist das Hotel jeden Rappen wert: Die Entspannung kommt nicht nur von den weichen Betten, der schönen Aussicht und dem einladenden Spa. Sie steckt gefühlt in jeder Ritze dieses Hotels. Und überträgt sich entsprechend innert Minuten.
Hôtel des Trois Couronnes, Rue d’Italie 49, 1800 Vevey. Doppelzimmer mit Frühstück ab 360 Fr.
«Carlton Hotel St. Moritz» in St. Moritz
Redaktorin Vanja Kadic döste im «Carlton Hotel St. Moritz» unter vorgeheizten Handtüchern am Pool, entdeckte ihre Liebe zu Morning Yoga und wagte sich ins Eiswasser.
Mein erster Eindruck: Ja, so elegant habe ich mir das Fünfsterne-Grand-Hotel in etwa vorgestellt.
Diesen Vibe hat das Hotel: Luxury but make it modern! Das Winterhotel, das zu «The Leading Hotels of the World» gehört, ist traditionsreich, aber nicht verstaubt, das mag ich. Der Vibe des Hotels ist opulent, gleichzeitig angenehm entspannt und sehr, sehr gemütlich.
Mein Lieblingsort im Hotel: Die «Carlton Bar» und die Bel Etage. An diesem Begegnungsort könnte ich stundenlang auf den gemütlichen Ledersofas vor dem Kamin sitzen. Dabei Espresso Martinis trinken und bei angenehmer Live-Musik Apéro-Häppchen, die direkt vom Wagen serviert werden, geniessen. Ein Traum. Übrigens: Die Carlton Bar wurde vom Forbes Travel Guide zu einer der besten Hotelbars gekürt.
Das hat mich überrascht: Wie riesig unsere Suite war. Auf 95 m² stand uns neben einem grosszügigen Schlafzimmer ein separates Wohnzimmer mit Lounge, Essbereich und Balkon zur Verfügung.
Unbedingt tun: Das schöne Spa besuchen. Hier entspannt man auf drei Etagen in Saunen, Dampfbädern und zwei Pools mit Blick auf die Berge. Auf den Liegestühlen und unter vorgewärmten Handtüchern lässt es sich übrigens, – das habe ich sehr selbstlos für euch getestet – richtig gut dösen. Wer nach dem Nickerchen am Pool ready fürs Bett ist, kann mit der «Dream Butler Experience» ein massgeschneidertes Ritual für extra-erholsamen Schlaf erleben: Nach einem Fussbad und einer Massage erwartet einen ein vom Dream Butler für den Schlaf vorbereitetes Zimmer inklusive Auswahl des optimalen Kissens.
Mein absoluter Relax-Moment: Gleich zwei Aromaöl-Massagen. Dank entspannender Massage mit Lavendel- und Kamillen-Öl fühlte ich mich beide Male wie einer anderen Dimension.
Das war mein Highlight: Das Hotel verliess ich bei so viel Komfort nur höchst ungern, doch die Einladung zum Eisbaden im St. Moritzersee wollte ich trotz anfänglicher Skepsis nicht ausschlagen: Unsere sehr freundliche und hilfsbereite Instruktorin Tanja zeigte uns Atemübungen, bevor wir uns ins Eisloch wagten. Lange hielt ich es im eisigkalten Wasser zwar nicht aus, aber die Erfahrung hat grossen Spass gemacht. Ein weiteres Highlight: eine Lektion Morning Yoga mit Sicht aufs Bergpanorama. Und weil wir gar nicht genug vom Vinyasa-Flow kriegten, probierten wir in der Suite gleich noch das hoteleigene Trainingsprogramm via Bildschirm aus.
Deshalb würde ich wieder hinfahren: Der Service war fantastisch und unser kurzer Aufenthalt fühlte sich so erholsam an wie eine ganze Woche Ferien.
So Instagrammable ist das Hotel (von 1-10): Eine gute 8. Ich konnte nicht aufhören, die mit üppigen Vorhängen versehenen Fenster zu fotografieren und habe davon etwa 2597 Bilder auf meiner Camera Roll.
Bettcomfort (von 1–10): Eine glatte 10. Was für ein gemütliches Bett – als würde man auf einer Wolke schlafen.
Lage (von 1–10): 9. Die Aussicht auf den St. Moritzersee und die Alpen ist unschlagbar, das Zentrum erreicht man gleichzeitig in einem kurzen Spaziergang (ein kurzer Ausflug in die Roth Bar bei Hauser & Wirth gleich in der Nähe lohnt sich!).
Carlton Hotel St. Moritz, Via Johannes Badrutt 11, 7500 St. Moritz. Deluxe Doppelzimmer mit Frühstück ab 1800 Fr.
«Experimental Chalet» in Verbier
Lifestyle-Redaktorin Leandra Nef flüchtete aus Zürich – so richtig. Vier Zugstunden entfernt fand sie im «Experimental Chalet» in Verbier Erholung, Siebzigerjahre-Glam und ziemlich teuren Dom Pérignon.
Mein erster Eindruck: Das lodernde Feuer im Cheminée lässt den gesamten Eingangsbereich nach Erholung riechen – dringend benötigter City Escape, here I come.
Diesen Vibe hat das Hotel: Es wurden dann nicht nur erholsame, sondern auch ziemlich coole Tage. Im «Experimental Chalet» abzusteigen fühlt sich an, als suhle man sich im Glamour längst vergangener Tage. Innenarchitekt Fabrizio Casiraghi weiss, wie Retro geht. (Und den Jungs der «Experimental Group» macht eh niemand was vor.)
Diese Leute sind vor Ort: Freund:innen (die aussehen, als wären sie direkt von einer Vernissage in einer hippen Berliner Galerie eingeflogen) und Verliebte. Und natürlich Schneesportbegeisterte.
Unbedingt tun: Sich vom hoteleigenen Shuttle nach Sonalon fahren und dabei vom Driver Insider-Tipps zur Region geben lassen, danach einen 30-minütigen Spaziergang zur Sonnenterrasse des «La Marlénaz».
Unbedingt essen: Das Banoffee (Banane, Muskatnuss, karamellisierte Pekannüsse) im Restaurant Frenchie (und das will was heissen, ich mag normalerweise sogar Röselichöhl lieber als Dessert). Ausserhalb des Hotels ausserdem im «Chez Dany» – unbedingt mindestens eine Woche im Voraus reservieren.
Unbedingt trinken: Eine Flasche Dom Pérignon Vintage für 20 000 Franken im legendären «Farm Club», in dem schon Diana Ross und David Bowie (und Roger Federer) gefeiert haben und der an das Hotel grenzt. (Kleiner Scherz. Den Dom Pérignon gibt es zwar wirklich, für die Après-Ski-Stimmung tun es aber auch die Shots für 15 Franken.)
Das war mein Highlight: 410 Pistenkilometer und die Aussicht vom Mont Fort auf 3’329 Metern über Meer.
Mein absoluter Relax-Moment: Das Facial mit Produkten von Biologique Recherche. Und Sauna und Dampfbad nach einem Tag im Schnee.
So instagrammable ist das Hotel (von 1–10): 10/10. The most instagrammable ist wohl das blau-weiss geflieste Bad mit den «Experimental Chalet»-Handtüchern im Retro-Look.
Das würde ich am Hotel ändern: Den Lift heizen. Aber das ist Jammern auf Mont-Fort-Niveau.
Experimental Chalet, Rte de Verbier Station 55, 1936 Verbier. Doppelzimmer inkl. Frühstück ab 180 Fr. (Sommer) resp. ab 350 Fr. (Winter)
«Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa» in Interlaken
Lifestyle-Praktikantin Isabel Gajardo hat im «Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa» in Interlaken in der Schönheit der Belle Époque geschwelgt und das Gefühl der Entschleunigung genossen.
Mein erster Eindruck: Grosser Auftritt gefällig? Schon die imposante Fassade des Hotels strahlt viel alte Grandezza aus. Im Innern verliebte ich mich augenblicklich in die Kombination aus Jugendstil und modernen Elementen. Als grosser Belle-Époque-Fan kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die Stuckaturen! Die Bronze-Lampen! Die originalen Seidentapeten!
Diesen Vibe hat das Hotel: Sehr international, sehr entspannt. Die Gäste kommen aus allen Winkeln der Welt – und alle sind zum Geniessen hier. Die Atmosphäre ist jedenfalls wundervoll entschleunigt. Tagsüber sind die Outfits casual. Für das Dinner packt man die glamourösere Garderobe aus. Nach dem Essen fläzte ich mich in meinem Cocktail-Kleidchen in einen der vielen bequemen Sessel in der Bar, lauschte dem Live-Pianisten und vergass jeglichen Alltagsstress endgültig.
Mein Lieblingsort im Hotel: Ich kann mich beim besten Willen nicht nur für einen Ort entscheiden. Die kuschelige Sitzecke in unserem Zimmer hat sich schnell als der perfekte Relax-Ort entpuppt. Mit Blick auf die Jungfrau einen Kaffee trinken und die Beine hochlagern – herrlich. Aber auch von den bequemen Liegestühlen beim Pool wollte ich gar nicht mehr aufstehen. Nach einer Runde durch Dampfbad, Jacuzzi und Solebecken sind sie der perfekte Ort für ein kurzes Nickerchen.
Unbedingt essen: Alles, was im Magen Platz hat. Angefangen beim fantastischen Rührei vom reichhaltigen Frühstücksbuffet. Von der Pasta im Restaurant «Sapori» hätte ich gerne noch viele Abende gegessen und wer es «währschaft» mag, hat in der Brasserie «La Terrasse» die Qual der Wahl. Spannend ist auch das Konzept des hauseigenen Sterne-Lokals «Radius». Dort wird konsequent nur gekocht, was im Umkreis von 50 km wächst.
Das war mein Highlight: Am Morgen im Bett einen Kaffee trinken und ganz gemütlich noch etwas liegen bleiben, bevor es zur grossen Frühstücks-Schlemmerei ins «Terrasse» geht.
Mein absoluter Relax-Moment: Die Ganzkörpermassage. Wer sich wieder einmal richtig tief entspannen und lästige Muskelverkrampfungen loswerden möchte, dem sei eine Massage im Nescens-Spa wärmstens empfohlen. Ich habe mich jedenfalls schon lange nicht mehr so relaxed gefühlt.
Deshalb würde ich wieder hinfahren: Weil ich mich an den vielen Jugendstil-Details gar nicht sattsehen kann. Weil der Service so aufmerksam ist, dass man sich gleich zu Hause fühlt. Und weil es einfach richtig schön war.
So instagrammable ist das Hotel (von 1–10): 10. Die detailverliebte Innenarchitektur sorgt für unzählige fotogene Ecken. Die Lobby, der Springbrunnen, die Treppenhäuser, der denkmalgeschützte Salon Rouge und das Restaurant «Sapori», das in einem alten Ballsaal beheimatet ist, bieten bestes Fotomaterial und viel Gelegenheit für den grossen Insta-Auftritt.
Deshalb ist das Hotel jeden Rappen wert: Hier stimmt das Gesamtpaket. Schöne Umgebung, durchs Band herzlicher und aufmerksamer Service, gutes Essen und ein Spa, das keine Wünsche offen lässt.
Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa, Höheweg 41, 3800 Interlaken. Superior Doppelzimmer mit Frühstück ab 570 Fr.
«The Chedi Andermatt» in Andermatt
Reportage-Praktikantin Marina S. Haq wurde im Fünfsterne-Hotel «The Chedi» mit asiatischer Küche verwöhnt und ging mit Lamas spazieren.
Mein erster Eindruck: Während sich das Hotel von aussen wie ein grosses Chalet harmonisch in die Umgebung einfügt, fühlt man sich beim Betreten so, als würde man in eine andere Welt eintauchen: Die schöne Fusion von alpinem Schick mit asiatischem Design verleiht ein internationales Flair, das mir das Gefühl gab, weit weg gereist zu sein.
Diesen Vibe hat das Hotel: Elegant-entspannt.
Diese Leute sind vor Ort: Familien, Paare, Influencer, Sportler:innen und Prominente.
Mein Lieblingsort im Hotel: Unser Hotelzimmer – ich hätte den ganzen Tag dort verbringen können. Ich habe nicht nur das bequeme Bett genossen, sondern auch die schöne Aussicht auf die verschneiten Berge und den Kamin, der das Zimmer gemütlich und warm hielt.
Unbedingt tun: Eine «Balinese Massage» im «The Spa» buchen. Dabei kommt es nicht drauf an, ob man den Tag damit beginnen oder nach dem Skifahren in den Bergen oder einem Spaziergang mit Lamas beenden möchte.
Unbedingt essen: Alles! Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Besonders im «The Restaurant» kann man bei schönem Ambiente das exquisite «The Asian Sharing Menu» geniessen, das aus mehreren Gängen besteht und Köstlichkeiten aus verschiedenen Teilen Asiens abdeckt – von Dim Sum über Frühlingsrollen bis Murg Makhani. Auch das Fondue Chinoise im Hexenhäuschen des «The Winter Village» war fantastisch.
Unbedingt trinken: Den «The Chedi Tea». Sobald man an der Rezeption ankommt, wird einem dieser angeboten, – einer der besten Tees, ich jemals getrunken habe. Cool: Wer keinen Alkohol trinkt, hat hier eine grosse Auswahl an alkoholfreiem «Sober»-Wein. Etwa den «Flein Saft» aus Sauvignon Blanc, das «Träublein» von Schloss Vaux und den «Granatapfel Well Edition Sommelier» vom Obsthof Retter.
Das war mein Highlight: Die «Balinese Massage» im Spa. Spass machte mir auch das Lama-Trekking, das das Hotel in Zusammenarbeit mit der Bristenlama-Farm organisiert. Nur eine zwanzigminütige Fahrt vom «The Chedi» entfernt, kann man mit den herzigen Lamas spazieren gehen – eine ganz besondere Erfahrung.
Bettcomfort (von 1–10): 10 – Ich könnte den ganzen Tag in diesem Bett liegen!
Deshalb ist das Hotel jeden Rappen wert: Der Service ist fantastisch und im «The Chedi» entkommt man dem Trubel der Stadt richtig gut. Zudem gibt es viele verschiedene Angebote zum Relaxen – vom Pool über Sauna über Fitness bis zu Schneesport. Ausserdem hat das Hotel eine sehr entschleunigende Atmosphäre.
The Chedi Andermatt, Gotthardstrasse 4, 6490 Andermatt. Grand Deluxe Doppelzimmer ab 756 Fr.
«Bürgenstock Resort & Spa» in Obbürgen (LU)
Hab ich nur geträumt – oder war ich wirklich drei Tage im «Bürgenstock Resort»? Redaktorin Marie Hettich ist sich unsicher.
Diesen Vibe hat das Hotel: Was für eine Parallelwelt! Wer sich komplett aus dem Weltgeschehen ausklinken will, ist auf Planet «Bürgenstock» richtig. Die Newslage, die Uhrzeit, das eigentliche Leben – all das spielt keine Rolle mehr, sobald man hier eingecheckt hat.
Diese Leute sind vor Ort: Hauptsächlich Paare. Manchen sieht man das Geld an, manchen weniger – alles in allem haben wir uns, trotz mehrmals eher schlecht gelauntem Kleinkind, sehr wohlgefühlt. Alle Besucher:innen lassen sich diskret in Ruhe. Mir wurde erzählt, dass immer wieder auch ganze Grossfamilien in die Suiten einchecken – und dann gern gleich mal für zwei, drei Wochen bleiben. Für mich unvorstellbar (was das kostet!), aber auch: komplett nachvollziehbar. Übrigens: Die meisten Gäste kommen aus der Schweiz, Platz zwei und drei belegen Deutschland und die USA.
Mein Lieblingsort im Hotel: Die gemütliche Sitzbank in unserer Fensterfront, auf der man – auf Augenhöhe mit den Alpen – über Wald und Vierwaldstättersee schwebt. Lesen? Keine Chance! Das Panorama ist viel zu atemberaubend. Im Idealfall lodert noch das Feuer im zimmereigenen Gas-Kamin.
Das hat mich überrascht: Das Team im «Bürgenstock Resort & Spa» ist auffallend sympathisch und – wie soll man sagen? – sehr unique. Es hat etliche Charaktere dabei, die man gern bei einem Glas Wein besser kennenlernen würde.
Unbedingt tun: Wer spontan buchen kann, sollte das Wetter vorher checken und bei klarer Sicht kommen. Und: Reist ab Luzern an! Dort steigt man erst in den hoteleigenen Katamaran und fährt dann, angekommen bei der Haltestelle Kehrsiten Bürgenstock, mit dem Bähnli hoch zum Resort. An die surreale Schönheit der Luzerner Berg- und Seewelt werde ich mich wohl nie gewöhnen, – ich habe mich gefühlt wie im Film.
Unbedingt essen: ALLES. Wirklich: alles. Von den insgesamt acht Restaurants durften wir drei testen – und alles war ausnahmslos fantastisch. Müsste ich mich für eines entscheiden, würde ich noch mal im «Oak Grill» essen. Ausgezeichnet mit 14 Gault&Millau-Punkten habe ich dort das beste Steak und direkt auch noch die besten Orecchiette meines Lebens genossen.
Das war mein Highlight: Das ist jetzt nicht überraschend, aber wirklich wahr: Dieser Infinity-Aussenpool, den viele wahrscheinlich von Insta kennen, haut einen um. Ich musste kurz auflachen, als ich zum ersten Mal in Richtung Berge schwamm und den Vierwaldstättersee unter mir erblickte. Wahnsinn! Das «Bürgenstock Alpine Spa» ist das grösste Hotel-Spa der Schweiz und, ohne alle zu kennen, mit Sicherheit eines der besten: Das lichtdurchflutete Areal erstreckt sich über 10’000 Quadratmeter auf drei Ebenen und entspannt einen nur allein durch den Anblick des edlen Luserna-Natursteins und des Eichenholzes. Wer sich so richtig verwöhnen will, sollte das AMRA Golden Opulence Treatment buchen, das exklusiv für das «Alpine Spa» entwickelt wurde: Das angenehm-prickelnde Peeling mit der Gold Hot Stone Massage im Anschluss bleibt unvergessen.
Bürgenstock Resort & Spa, 6363 Obbürgen. Doppelzimmer mit Frühstück ab 1400 Fr.
Transparenzhinweis: Die getesteten Hotels haben die Kosten für den Aufenthalt übernommen. Die annabelle-Redaktion hat die Hotels unabhängig ausgewählt, die Redaktor:innen berichten frei und unter Einhaltung der berufsethischen Normen über ihre Erfahrungen.
Wievile von den LeserInnen können sich überhaupt eine solche Hotel Übernachtung leisten? Für wen wurde dieser research gemacht und wie wurde der finanziert? Für was für Werte steht die Annabelle wenn die über das chedi oder das Bürgenstock berichtet, wo das Zimmer so teuer ist wie eine Wohnungsmiete. Ich kann es nicht nachvollziehen wie die Annabelle so etwas unterstützt.
Liebe Manuela, danke für deinen Kommentar. Ich kann deinen Input nachvollziehen! Nichtsdestotrotz: Die meisten Leute, die beispielsweise im Bürgenstock einchecken, kommen tatsächlich aus der Schweiz. Wir versuchen immer eine Preisrange anzubieten und werden bei unserem nächsten Hoteltest nochmal verstärkt darauf achten. Alles Gute und viele Grüsse! Marie von annabelle
Das ist nur für die oberen 1%. Aber vielleicht soll ihr Magazin nur für diese Gruppe nützlich sein. Ich schaue mir solche Artikel unter architektonischen Gesichtspunkten ja gern an, aber nicht als Spa-Hotel-Test. Aber eben, vielleicht gehöre ich nicht zur Zielgruppe (interessierte Akademikerin mit Kindern). Ich würde mich über realistische Vorschläge freuen. Danke.