Milano mania – Yolanda Pantli erzählt von der Mailänder Fashion Week

M wie Milano, Moda und mangiare: Yolanda Pantli, Co-Leiterin Ressort Lifestyle, war zum ersten Mal live an der Milan Fashion Week dabei. Und atmete drei Tage lang Mode.

Tag 1

11.50 Uhr.
Am Mailänder Hauptbahnhof wartet unser Fahrer Tiziano bereits vor einer schwarzen Limousine auf uns. Schwarzer Anzug und schwarze Ray-Ban-Sonnenbrille, man könnte ihn sich auch gut als Bodyguard von Silvio Berlusconi vorstellen.

15 Uhr.
Auf hohen Absätzen hasten wir über Pflastersteine Richtung Gucci und werden von annabelle-Korrespondentin Luminosa De Natale, die unseren Schauenmarathon organisiert hat, durch die Menschenmenge in den Palazzo gezogen – fast wäre ich Carine Roitfeld auf den Fuss getreten. Die Kollektion in schillerndem Art-déco-Stil ist auf der Bühne schon imposant. Noch viel eindrücklicher ist es, die paillettenbesetzten Stücke dann im Showroom anzufassen!

19 Uhr.
Die Show von Francesco Scognamiglio findet im Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci statt. Es bildet den Rahmen für viel Spitze und nackte Haut. Doch die Kollektion ist so wenig prickelnd wie unser Platz auf einem uralten, engen Sofa im dunklen luftleeren Innern. Die VIPs sitzen bequem draussen im prunkvollen Innenhof.

20 Uhr.
Neueröffnung des Gucci-Store an der Via Monte Napoleone: 1600 Quadratmeter golden schimmernde Shoppingfläche, konzipiert von Gucci-Creative-Director Frida Giannini. Der kulinarische Abschluss des Tages findet im legendären Restaurant Bagutta statt: mit dem wohl unterhaltsamsten Moderedaktor der Welt, Nino Cerone von «Grazia» Deutschland.

Tag 2

9.30 Uhr.
Zum Frühstück gibts den Spezialreport von Suzy Menkes in der «International Herald Tribune» über die Shows des Vortages. Danach bei Max Mara Dreadlocks und Dreiviertelleggins – präsentiert von einem meiner Lieblingsmodels: Daphne Groeneveld. Die mit der markanten Nase!

10.30 Uhr.
Der Catwalk im Marinelook, Kleider im Fünfzigerjahre-Stil, zauberhafte Accessoires, mit Goldblättchen dekorierte Augenlider: Fendi ist mein Mailänder Highlight. Danke Karl Lagerfeld! Danke Silvia Venturini Fendi! Als Kontrast erblicken wir beim Ausgang Garance Doré – in viel zu grossen Jeans-bermudas und einem ärmellosen T-Shirt. Autsch!

14 Uhr.
Vor der D&G-Show stärkt sich die Fashionszene im Grand Café & Tre Marie. Am Eingang zur Show sehen wir Anna Dello Russo, Modechefin «Vogue Japan», im Gespräch mit Emmanuelle Alt, Chefredaktorin der französischen «Vogue», und Tommy Ton, Streetstylefotograf (Jak & Jil). Auf dem Laufsteg zeigt D&G eine Kollektion mit Versace-ähnlichen Ornamenten. Die schillernden Hotpants am lettischen Model Ginta Lapina gefallen mir besonders gut.

15.20 Uhr.
Im Restaurant Giacomo Arengario präsentiert Gabriele Colangelo seine Frühling/Sommer-Kollektion für Genny. Wir haben Stehplätze – mit betörendem Blick auf den Mailänder Dom. Ich stehe direkt neben dem leckeren Buffet und Robert Rabensteiner, dem Moderedaktor der «L’Uomo Vogue». Eine andere Persönlichkeit erspähe ich vor dem Museum Pac an der Via Palestro, wo die Präsentation von Fay stattfindet: Trägt Scott Schuman dieselben Bermudas wie seine Freundin Garance Doré?

18 Uhr.
Für die Prada-Show haben wir nur zwei Tickets bekommen. Ich warte draussen. Und sehe, wie Franca Sozzani, Chefredaktorin der «Vogue Italy», ihr weisses, flauschiges Hündchen Gassi führt.

Tag 3

12.30 Uhr.
Etro-Show im beeindruckenden Palazzo del Ghiaccio: Die ganz und gar weisse Location bildet den perfekten Kontrast zu den klassischen Etro-Prints und den Zwanzigerjahre-Schnitten. Als Giveaway gibts Wasserfläschchen mit Etro-Logo und ein klitzekleines Etrokissen – das mein Sofa schmücken wird.

14 Uhr.
Tod’s präsentiert die Frühling/Sommer-Kollektion in der prachtvollen Villa Necchi. Allen, die wissen möchten, wo ich einmal wohnen werde (nämlich dort, träumen darf man ja!), empfehle ich den Film «Io sono l’amore» mit Tilda Swinton.