Milano 2011 – Die Trends der Möbelmesse
- Redaktion: Connie Hüsser & Rebekka Kiesewetter
Zum 50-Jahr-Jubiläum des Salone Internazionale del Mobile zeigen wir Innovationen und viele Highlights.
Der Salone Internazionale del Mobile feierte sein 5o-Jahr-Jubiläum mit innovativen Werken von Jungdesignern und durchdachten Objekten von Arrivierten. Unsere Wohnexpertinnen Connie Hüsser und Rebekka Kiesewetter präsentieren die wichtigsten Trends und Highlights.
Es herrschte Krisenstimmung 2009, und 2010 legte Eyjafjallajökull seinen grauen Ascheschleier über den Messeglanz. Dieses Jahr aber wurde in Mailand gefeiert: Der Salone del Mobile wurde fünfzig Jahre alt. Nicht nur die Messeveranstalter, sondern auch die Aussteller, Designer und Besucher waren guter Laune, wenn auch nicht euphorisch. Die grossen Möbelhersteller übten sich eher in Zurückhaltung, als dass sie mit spektakulären Neuerungen aufwarteten. Das steht ihnen gut. Nachdem sie noch vor wenigen Jahren die Messehallen mit nie zur Produktionsreife gebrachten Showpieces überfluteten, konzentrieren sie sich heute auf Nachhaltigeres: Bestehende Kollektionen werden überarbeitet, gut durchdachte Neuheiten präsentiert.
Ihr Können und Knowhow zeigen Hersteller und Designer in diesem Jahr mit Vorliebe an Stühlen, diese waren in allen möglichen Versionen zu sehen. Weniger vielfältig, obwohl zahlreich vorhanden, waren die von Modefirmen lancierten Möbelkollektionen. Geboten wurden etwa Re-Designs von Klassikern bei Hermès, Landhausstil bei Joop und viel Luxus bei allen. Keine Innovationen an der Modemeile Via della Spiga also. Die waren andernorts zu finden, in den Ausstellungen und Galerien im Quartier Brera und in den sonst leer stehenden und ziemlich abgerockten Lagerhallen und Werkstätten von Ventura Lambrate. Dort stellten Jungdesigner und Designschulen ihre Arbeiten aus, dort schlug das offene und experimentierfreudige Herz der Szene. Was in Lambrate gezeigt wurde, war voller Erfindergeist, poetisch, praktisch, sinnlich und besinnlich und durchaus zukunftsweisend.