Was kann das neue iPhone? Unsere stellvertretende Chefredaktorin Kerstin Hasse hat einen Monat lang das iPhone 13 Pro Max getestet.
Ich weiss noch, was für eine Aufregung es war, als Apple den Porträtmodus lancierte. Plötzlich sah man überall Porträts, in denen mit der Schärfe des Hintergrunds gespielt wurde, – mal gekonnter, mal weniger. Denn auch beim Porträtmodus gilt: Weniger ist mehr. Wenn die Schärfentiefe so stark eingestellt wird, dass die Ränder ausfransen, wirkt das wie schlecht angewandter Photoshop.
Aber eben: Alles eine Frage des Masses. Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal samt Porträtmodus mit meiner besten Freundin auf der Juckerfarm war, tobten wir uns einen ganzen Nachmittag damit aus. Die Möglichkeiten schienen unbegrenzt! Kamera-technisch war das ein grosser Schritt für Apple – lanciert wurde der Modus allerdings bereits mit dem iPhone 7. Mittlerweile sind wir bereits beim iPhone 13 angekommen. Die neueste Apple-Pro-Generation verfügt mittlerweile über drei Kameras, samt Ultraweitwinkelkamera mit Autofokus und einem dreifachen Zoom.
Was kann der Kinomodus?
Die 2021-Generation führt Nutzer:innen alles in allem technisch nur sanft weiter. Reicht das als Grund, um in ein iPhone 13 zu investieren? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Wer super happy mit dem iPhone 12 Pro ist, wird kaum umsteigen, einfach, weil dieses Gerät bereits sehr gut ist und in der Handhabung Spass macht. Eine ähnliche Ausgangslage gab es bereits zwischen dem iPhone 11 Pro und 12 Pro (zum Test geht es hier entlang) – auch da war der Entwicklungsschritt eher klein.
Eine Änderung kommt jedoch mit der neuen Generation, die tatsächlich sehr spannend ist. Mit dem iPhone 13 hat Apple kleine technische Feinheit lanciert, die an den Hype des Porträtmodus herankommen kann. Der Kinomodus hilft dabei, auch beim Videodreh mit der Schärfe zu spielen. Nähert sich etwa jemand von hinten an die Person im Fokus, ist diese Person erst nur verschwommen zu erkennen, bevor sie ganz scharf wird. Der Effekt kann in der Nachbearbeitung ganz einfach noch verstärkt werden und im Gegensatz zum Porträtmodus sieht das Ganze sehr schnell gut und nicht zu künstlich aus. Auch diesen Modus haben meine Freundin Larissa und ich dem ultimativen Kürbis-Test ausgesetzt:
Der Kinomodus ist für Profis logischerweise kein Ersatz für eine Profikamera, aber das Filmen macht wirklich viel mehr Spass. Ich wurde bereits mehrfach auf die kleinen Filmsequenzen angesprochen und bin mir sicher, dass diese Funktion zum grossen Verkaufsargument für Apple wird.
Fazit
Apple ist mit diesem iPhone nicht ein komplett neuer Wurf gelungen, aber wie schon bei seinem Vorgängermodell kann ich gut verstehen, wenn Technik-Aficionadas wie ich umsteigen möchten. Neben dem Kinomodus wartet ein besserer Zoom auf die User und – nicht unwichtig – ein deutlich besserer Akku.
Drei Facts zum iPhone 13 Pro Plus Max:
Der Preis: Das iPhone 13 Pro gibt es ab 1129 Franken, das Max ist für 100 Franken mehr erhältlich.
Das fancy Accessoire: Das magnetische MagSafe Wallet (ab 60 Franken) ist praktisch für alle, die eh meist bargeldlos zahlen und nur ihre Karten dabei haben. Neu merkt sich das iPhone, wenn der Kartenhalter entfernt wurde und informiert mit einem Warnhinweis. Die Wallets kommen in verschiedenen Farben daher und lassen sich prima mit dem wirklich schönen neuen «Sierra Blue»-Blauton kombinieren.
Die Grösse: Das ist das erste Pro Max, das ich je hatte. Ich habe mich immer gegen die grössten iPhone-Modelle geweigert, zu klobig schienen mir die Telefone. Die Umstellung ist aber gar nicht so gross. Das iPhone passt in – fast – alle Handtaschen. Der Vorteil des grossen Bildschirms ist, dass es sich damit zum Beispiel auf langen Zugreisen wirklich gut streamen lässt und auch Videocalls sind damit viel angenehmer. Einziger Minuspunkt: Dieses iPhone ist mit 240 Gramm deutlich schwerer als mein Vorgänger-Gerät, das iPhone 12 Plus mit 187 Gramm.