Stil
Little Big Brands: Neun Labels mit grosser Zukunft
- Redaktion: Daniella Gurtner; Fotos: Kristin Vicari
Sie zählen (noch) nicht zu den Topshots, aber auch nicht mehr zu den Rookies der Branche: Neun Labels, die an den Fashion Weeks das Potenzial zeigten, den Grossen irgendwann die Schau zu stehlen.
Hermione De Paula
… studierte am renommierten Central Saint Martins in London. Sie arbeitete danach für Labels wie Alexander McQueen und John Galliano. Ihr eigenes Luxury-Ready-to-wear-Label lancierte sie 2010. Blumendrucke und illustrative Elemente charakterisieren die Kollektionen. Hermione de Paula kreiert eine moderne Ästhetik vor dem Hintergrund traditioneller englischer Handwerkskunst.
Michael Van Der Ham
… ist gebürtiger Niederländer. Er studierte am Central Saint Martins in London, schloss mit einem Master in Fashiondesign ab und arbeitete danach für Sophia Kokosalaki und Alexander McQueen. In seiner Kollektion treffen sich verschiedene Farben, Texturen, Materialien und Stilreverenzen zu einer harmonischen 3D-Collage. Inspiriert wurde er durch die Arbeiten von Joan Miró und Porträts des Fotografen Malick Sidibé.
Andrea Incontri
… erhielt vor zwei Jahren den «Who is on next?»-Förderpreis der italienischen «Vogue». Er hat Kunst und Architektur studiert und lancierte zuerst eine Menswear- und Accessoirekollektion und für den Frühling/Sommer 2013 schliesslich seine erste Frauenkollektion, die er an der Fashion Week in Mailand zeigte: funktional, mit strengen maskulinen Schnitten, gebrochen mit femininen Blumenmustern.
Lea Peckre
… studierte Modedesign an der renommierten Cambre in Brüssel. 2011 gewann die gebürtige Pariserin den L’Oréal Professional Jury Grand Prize am 25. Internationalen Festival von Hyères mit ihrer Kollektion Cemeteries Are Fields of Flowers. Sie arbeitete für Jean Paul Gaultier, Givenchy und Isabel Marant. Im Frühling/Sommer 2013 gibts die erste Kollektion ihres eigenen Labels: A Light in the Dark zeichnet sich durch eine sensible Ästhetik aus, ist poetisch und düster.
Sacai
… ist das Kultlabel der Japanerin Chitose Abe. Die Designerin hat acht Jahre bei Junya Watanabe gearbeitet, bevor sie ihr eigenes Label Sacai gründete. Sie spielt mit maskulinen und femininen Elementen. Entwirft Arbeitskleider mit einem femininen sportlichen Zugang. Ihre Kollektion wird in Paris gezeigt und bei Dover Street Market (London und Tokio) und Colette (Paris) verkauft.
Julien David
.. ist der letztjährige Gewinner des Andam Award, der im Juli in Paris vergeben wurde und bei dem unter anderen Emmanuelle Alt und Renzo Rosso in der Jury sassen. Julien David studierte an der Parsons-Universität in New York und entwarf für Narciso Rodriguez und Ralph Lauren. Der Franzose lebt und arbeitet in Japan. Die Surf- und Skatesubkultur und seine Kindheit inspirierten ihn zu seiner Kollektion Spoiled Child (verzogenes Kind).
Anne Sofie Madsen
… studierte an der Royal Danish Acadamy of Fine Arts. Die Dänin arbeitete als Trendforscherin bei John Galliano für Dior in Paris, später als Junior Designer bei Alexander McQueen in London. Während der London Fashion Week 2010 zeigte sie ihre erste eigene, Couture-inspirierte Kollektion. Das Spiel mit Kontrasten (etwa Leder auf feines Mesh appliziert) und handgezeichnete Illustrationen, die durch digitale Prints auf die Stoffe gedruckt werden, zeichnen ihre zerbrechlich wirkende Kollektion aus.
Augustin Teboul
… heisst das Label der Deutschen Annelie Augustin und der Französin Odély Teboul. Beide studierten an der Esmod Paris. Augustin arbeitete für Yohji Yamamoto for Adidas, Teboul für Jean Paul Gaultier. Seit 2009 teilen sie ihre kontrastreichen Visionen; Augustin steht für minimale Silhouetten, Teboul für nostalgisches Handwerk. Ihre Kollektion positioniert sich zwischen Ready-to-wear und Haute Couture. 2011 gabs für das Duo den deutschen Fashion Award SYFB (Start Your Fashion Business).
Koonhor
… wurde 2009 von den beiden Designern Koon Lim und Catrine Thé gegründet. Die letztjährigen Finalisten des «Who is on next?»-Award lernten sich während des Studiums am New York Fashion Institute of Technology kennen. Ihr Design zeichnet sich durch eine zeitlose Handschrift und eine saubere, klassische Formensprache und Funktionalität aus.
Producers: Annette Keller, Monica Pozzi; Models: Estelle für Viva/Paris, Louise und Elsa für Camille Portier/Paris; Haare: Jerôme Cultrera für Calliste/Paris; Make-up: Megumi Itano für Calliste/Paris; Modeassistenz: David Staniewicz, Stephanie Zingg; Fotoassistenz: Alice Whitby
1.
Seidenbluse und Shorts, beides von Andrea Incontri. Sneakers Air Force 1 Mid Shoes von Nike
2.
Seidentop und Bleistiftjupe aus Organza mit applizierten Blüten, beides von Hermione de Paula. Sonnenbrille von Marc Jacobs. Sneakers Air Max von Nike bei Sportslab
3.
Etuikleid mit Schösschen von Michael van der Ham. Hightop-Sneakers von Giuseppe Zanotti Design. Kind: Jeans und Leoprint-Sweater, beides von H&M. Chucks von Converse bei Pomp It Up. Darth-Vader-Maske vom Kostümverleih
4.
Marinesweater und Bermudashorts mit Plissee-Einsatz, beides von Sacai. Sneakers mit Nieten von Hogan Rebel. Kinder: Tigerkostüm vom Kostümverleih. Eisbärkostüm von Kostümverleih Atelier Schärer. Chucks von Converse bei Pomp It Up
5.
Hemdbluse aus Baumwolle in Libertyprint und Jupe mit Reifrock, beides von Julien David. Sneakers Air Force 1 Mid Shoes von Nike
6.
Transparentes Kleid mit Skelett-Applikationszeichnung und offene Lederhandschuhe, beides von Anne Sofie Madsen
7.
Perfecto-Lederjacke und Häkeljupe mit Pailletten, beides von Augustin Teboul. Sneakers Dunk High Skinny von Nike bei Jelmoli
8.
Etuikleid mit schwarzen Einsätzen von Koonhor. Sneakers Dunk High Skinny von Nike bei Jelmoli. Kinder: T-Shirt und Jeans, beides von H&M. Eselsohrenmütze von Kostümverleih Atelier Schärer. Skelett-Overall vom Kostümverleih. Plisseejupe, hier als Umhang, von Pièce d’Anarchive. Chucks von Converse bei Pomp It Up