annabelle-Moderedaktorin Cati Soldani lebt mit ihrer Familie in Zürich. Und bald auch in einem alten Appenzellerhaus mit besten Aussichten auf viel Natur.
Eigentlich waren wir ja auf der Suche nach einem Haus mit Garten in der Stadt Zürich. Nach zwei Jahren mussten wir allerdings feststellen, dass solche Objekte erstens rar sind und zweitens unser Budget übersteigen. Ganz aufs Land zu ziehen, kam nicht in Frage: Die Pendlerei würde sich mit unseren Jobs nicht vereinbaren lassen. Kommt hinzu, dass wir Zürich mit seinem kulturellen Angebot zu sehr lieben. Angesichts der Frage, ob für uns auch ein Landleben in Frage käme, wurde uns mal wieder bewusst, wie sehr wir Stadtmenschen sind.
Trotzdem sollten unsere beiden Buben aber nicht auf das Erleben von Natur verzichten müssen. So kamen wir auf die Idee mit dem Zweitwohnsitz auf dem Land. Der sollte nicht zu weit von Zürich entfernt sein, wegen der zwei wilden Kinder auf dem Rücksitz und damit es sich auch lohnt, nur für zwei Tage hinzufahren.
Unsere Wahl fiel relativ schnell aufs Appenzellerland. Erstens wohnen unsere besten Freunde in dieser Region, und zweitens ist man nach kurzer Fahrt bereits in der schönsten Natur. Im letzten Sommer haben wir dann ein Inserat im Internet entdeckt: Altes Stöckli zu verkaufen. An einem Samstag im Spätsommer reisten wir zur Besichtigung – und wussten, dass unsere Suche hier zu Ende war: Wir verliebten uns auf der Stelle in die zauberhafte Hügellandschaft, die Aussicht bis zum Bodensee und das traditionelle Holzhaus. Also machten wir der Gemeinde sofort ein Kaufangebot. Wir waren natürlich nicht die einzigen Interessenten, und die Entscheidung, wer den Zuschlag erhalten sollte, wurde an der Gemeindeversammlung getroff en. Die Wahl fiel nicht zuletzt deshalb auf uns, weil wir das alte Stöckli nicht abreissen, sondern seinen gewachsenen Charme erhalten und es so sanft wie möglich renovieren wollten.
Aufs Renovieren und Einrichten freue ich mich nun besonders: Wir werden ein paar Wände in abgetönten Farben streichen, einen Holztisch reinstellen, an dem viele Leute essen können, dann noch ein paar Betten, dazu ein paar Quilts, die ich selbst nähen werde – viel mehr braucht es gar nicht. Ein bunter Mix aus gebraucht, selbst gemacht und Ikea. Endlich fällt dieser ganze Coolfaktor weg, von dem man sich in der Stadt manchmal getrieben fühlt. Das Stöckli wird zu einem Lebensmittelpunkt werden, wo Freunde jederzeit vorbeikommen können, Familienfeste gefeiert werden und wohin unsere Kinder später einmal ihre Freunde mitnehmen werden, um mit ihnen Partys zu feiern. Das Haus soll in der Familie bleiben und sich mit Geschichten füllen, die erste wird unser Einzug im Sommer sein.
Und wer weiss: Vielleicht werden wir ja im Alter ins Appenzellerland übersiedeln und in der Stadt nur noch eine kleine Zweitwohnung besitzen – vorstellen könnte ich mir das auf jeden Fall.»
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