Schauspielerin Eva Mendes ist das neue Gesicht von Estée Lauder. Wir trafen den bestens gelaunten Hollywoodstar zu einem Gespräch über Stil und Haushalt, Familie und Kloster.
Eva Mendes hat ein sauberes Geheimnis. Doch darüber später mehr. Strahlend wie die Mittagssonne von Los Angeles sitzt mir die kubanisch-amerikanische Schauspielerin im Milk Studio, einem grossen Foto- und Filmstudio in Hollywood, gegenüber. Sie trägt ein blaues, hochgeknöpftes und ärmelloses Kleid von Michael Kors mit fröhlichem Blumenmotiv, das sie mit einem breiten Ledergürtel kombiniert hat. Die langen braunen Haare sind offen, und die Freundin von Ryan Gosling wirkt live viel jünger als auf Fotos oder auf der Leinwand. Ihr Gesicht ist nur leicht geschminkt, und besonders die vollen Lippen und die perfekt geschwungenen Augenbrauen fallen auf. Der 41-jährige Hollywoodstar fühlt sich sichtlich wohl, lacht viel und geniesst es, über seinen neuen Job als Estée-Lauder-Model zu sprechen.
annabelle: Eva Mendes, Sie arbeiten im Moment ziemlich viel. Sie sind das neue Gesicht von Estée Lauder, geben eine eigene Kleiderlinie heraus und sind Mutter einer kleinen Tochter.
Eva Mendes: Ja, es ist gerade ein wenig viel.
Ist es Zufall, dass alles gleichzeitig kam?
Vielleicht liegt es daran, dass ich die meiste Zeit des letzten Jahres schwanger war und dadurch Prioritäten setzen musste. Manche Dinge habe ich nach hinten verschoben. Geplant war es nicht, dass alles zur selben Zeit passiert.
Verwandlung ist das Thema der Kampagne von Estée Lauder. Ist das der Grund, warum Sie sich so gut dafür eignen? Weil sich Ihr Leben gerade sehr verändert?
Ich glaube schon. Meine Wahl ist kein Zufall, denke ich.
Hat Sie die Linie New Dimension deshalb so angesprochen?
Absolut. Ich mag die Haltung und die Botschaft, die die Produkte und die Kampagne vermitteln. Ich mochte das Gerede über Anti-Aging, das in der Kosmetik so verbreitet ist, nie wirklich. Ich finde, das ist passé und nicht realistisch. Es geht doch darum, Veränderung anzunehmen und die Kontrolle über die Schönheit in einem neuen Lebensabschnitt zu übernehmen. Die Kampagne spricht meine Sprache. Und es hat mich gereizt, mit dieser wundervollen, ikonischen Marke in Verbindung gebracht zu werden.
Was ist Ihre erste Erinnerung an Estée Lauder?
Ich wuchs in der Nähe eines grossen Einkaufszentrums hier in Los Angeles auf, der Glendale Galleria. Als ich mit etwa zwölf einmal durchs Zentrum spazierte, war da eine nette Dame am Estée-Lauder-Counter. Sie verteilte Proben des Parfums Knowing und hat mich ein wenig damit parfümiert. Anschliessend lief ich begeistert nachhause und sagte zu meiner Mutter: «Ich rieche wie eine Frau!» Ich bin diesem Parfum treu geblieben, noch heute schenkt mir meine Mutter jedes Jahr zu Weihnachten ein Flacon.
Welche Beauty-Tipps hat Ihre Mutter Ihnen gegeben?
Meine Mutter wurde von den Fünfzigerjahren geprägt. Sie war damals ein junges Mädchen und hatte diese natürliche, stilvolle Art an sich. Bis heute verlässt sie das Haus nie ohne perfekt frisiertes Haar. Sie wusste schon immer, wie sie ihr Haar richtig stylen konnte, und hat mir das auch schon früh beigebracht. Auch wie ich Make-up anwenden kann, ohne es zu übertreiben. Kleine Tipps eben, alles ohne Luxus, denn wir mussten immer sparen.
Inzwischen können Sie sich aber sämtliche Beauty-Produkte leisten. Wie sieht Ihre Pflegeroutine aus?
So wie ich mich ändere, ändert sich auch meine Beauty-Routine. Im Moment verwende ich die Produkte der New-Dimension-Linie. Ich trage das Liquid Tape auf, anschliessend das Serum, und schon bin ich fertig. Perfekt für die wenige Zeit, die ich als frischgebackene Mutter habe.
Viele junge Mütter, die ich kenne, haben kaum mehr Zeit für eine Dusche.
Absolut! Ich habe zwar Zeit für eine Dusche, aber ich muss die Kleine im Laufgitter mit ins Badezimmer nehmen. So habe ich sie immer im Auge. Mein ultimativer Tipp: Legt euch ein portables Laufgitter zu!
Sehen Sie sich selbst anders, jetzt, wo Sie Mutter sind?
Meine Tochter Esmeralda ist erst zehn Monate alt, und ich bin immer noch in der Phase, in der ich nicht glauben kann, dass ich sie behalten darf. Eigentlich sind wir immer noch in den Flitterwochen!
Stimmt es, dass Sie als Kind Nonne werden wollten?
Ja. Ich wollte meine Mutter glücklich machen. Meine Familie war aus der unteren Mittelklasse, und wir haben regelmässig gekämpft, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Mein grosses Ziel war es, meiner Mutter ein Haus zu kaufen und ihre Rechnungen zu bezahlen. Meine ältere Schwester sagte damals: «Wie willst du Mum ein Haus kaufen? Nonnen werden nicht bezahlt!» Ich dachte: Was, sie werden nicht bezahlt?! Mein Traum vom Leben im Kloster war begraben.
Nun, Sie könnten es immer noch tun.
Kann ich?
Sicher, die sind sehr offen.
Sind sie das heute? Okay, ich denke darüber nach.
Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
Easy, bequem und locker. Wenn Jeans, dann Boyfriendjeans. Ich mag keine Skinny. Ich mag nichts enges, ich finde es nicht bequem. Darum mag ich Kleider so sehr. Dieser Gürtel ist aber ehrlich gesagt nicht sehr bequem.
Wir sind in Ihrer Heimatstadt Los Angeles. Was lieben Sie an diesem Ort?
Ich mag das Wetter und die Berge.
Könnten Sie irgendwo anders wohnen?
Das würde schwierig werden, weil ich in der Nähe meiner Mutter und meiner Schwestern sein muss. Ich brauche meine Familie, meine Mädels.
Wenn Sie Berge sagen, meinen Sie wandern und klettern?
Also nicht klettern, ich wünschte, ich könnte klettern. Wandern mit meinen zwei Hunden.
Wann fühlen Sie sich am schönsten? Zurechtgemacht bei einer Gala?
Ich fühle mich zuhause am besten. Da bin ich sehr entspannt. Das wird jetzt merkwürdig klingen, aber ich mag es, mein Haus zu putzen. Putzen und Musik hören. Wahrscheinlich, weil ich so aufgewachsen bin. Meine Mutter hat die ganze Zeit geputzt und dazu kubanische Musik gehört. Ich liebe es, Geschirr abzuwaschen. Es gibt mir das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Eine saubere Küche ist etwas Tolles. Ich bin diejenige, die an Thanksgiving freiwillig den Abwasch macht. Es hat vielleicht auch etwas Therapeutisches an sich.