Chile oder Costa Rica? Wir verraten Ihnen, wohin die Schweizerinnen und Schweizer dieses Jahr reisen – und an welchen abenteuerlichen Orten Sie Ihre Ferien ohne Touristenmassen geniessen können.
Chile, Südkorea, Portugal. So lauten die Top-3-Länder auf der diesjährigen «Best in Travel»-Liste von Lonely Planet. Tatsächlich hat die Nummer eins auf der Liste, Chile, einiges zu bieten: Wüstenlandschaft im Norden, die Anden im Osten, das wilde Patagonien im Süden, den Pazifik im Westen und die pochende Hauptstadt Santiago in der Mitte. Dennoch: Patrick Binz, Leiter Verkauf bei Globetrotter Travel Service, kann diesen Trend zumindest für Schweizer Reisende nicht bestätigen. Vermutlich auch, weil sich Trends hierzulande schwierig feststellen lassen: «Schweizer sind unglaublich vielseitig und experimentieren gern. Sie mögen vieles – von Campingferien und Biketouren über Antarktis-Kreuzfahrten bis hin zu Trekkingferien in Nepal.»
Dauerbrenner gibt es aber trotzdem: Wie schon in früheren Jahren sind 2018 Nordamerika und Australien sehr beliebt. Zudem steht Costa Rica hoch im Kurs: «Dank der guten Infrastruktur lässt sich das mittelamerikanische Land gut im Mietwagen bereisen – fast wie Australien oder Nordamerika. Nur, dass Costa Rica viel kleiner und kompakter ist.» Wer drei Wochen Zeit mitbringe, könne ohne Weiteres die verschiedenen Vorzüge des Landes entdecken: die Sandstrände, die beeindruckenden Vulkane, Flora und Fauna. Einen Nachteil gibt es aber. Denn wie so oft gilt: Wo Trend draufsteht, steckt auch viel Tourist drin. Wer zur Hauptsaison nach Costa Rica fährt, wird je nach Ansprüchen und ohne Reservierung Schwierigkeiten haben, ein Zimmer für die Nacht zu finden. Spontanes Backpacking geht anders.
Wer den Touristenströmen entfliehen und trotzdem nach Mittelamerika will, der sollte sich für eine Reise nach Panama entscheiden. Dort warten neben dem bekannten Panamakanal auch weniger bekannte Traumstrände, Karibikinseln und Vulkangebiete für ausgiebige Wanderungen. Auch Nicaragua, das an den Norden Costa Ricas grenzt, biete viel und sei laut Patrick Binz aufgrund der unterentwickelten Infrastruktur noch ein echtes Abenteuer. Allerdings birgt dies natürlich auch Risiken. Das Eidgenössische Amt für auswärtige Angelegenheiten beschreibt Nicaragua zwar als «relativ stabil», warnt aber vor der verbreiteten Kriminalität und rät davon ab, allein zu reisen.
Laut Markus Flick, Mediensprecher von DER Touristik Suisse, zu der unter anderem der Reiseveranstalter Kuoni gehört, sind auch Asienreisen nach wie vor sehr beliebt – besonders nach Thailand, Indonesien, Burma und Sri Lanka. Wer diese Länder bereits besucht hat, dem könnte eine Japanreise gefallen. Das Land erlebt derzeit einen Boom, bietet eine spannende Mischung aus modernen Metropolen und alten Kaiserstädten – und sogar Skifahren kann man im Land der aufgehenden Sonne. Japan ist zudem sehr sicher und bei allein reisenden Frauen sehr beliebt.
Bei Kurz- und Mittelstreckenflügen gibt es momentan überdurchschnittlich viele Buchungsanfragen für Malta. Die maltesische Hauptstadt Valletta ist eine der beiden europäischen Kulturhauptstädten 2018. Aber auch hier gibt es eine Alternative: die zweite und weniger bekannte Kulturhauptstadt Leeuwarden in den Niederlanden. In der Studentenstadt gibt es viele Cafés, Geschäfte und Museen. Ausserdem lohnt sich ein Spaziergang entlang der malerischen Grachten.
Übrigens: Wer es, anstatt nach Alternativen zu suchen, lieber den Reisebloggern dieser Welt gleichtun möchte (oder einfach gern anderen Instagrammern begegnet), der sollte nach New York, Moskau, London oder ins Disneyland nach Kalifornien reisen. Diese Ziele wurden im Jahr 2017 am häufigsten auf Instagram-Bildern verlinkt. Happy Travelling!
Fotos: iStock / Alexandr Berdicevschi, YinYang, ymgerman, SimonDannhauer, JanSchneckenhaus, MarcPo, MartinM303, TopStockFoto, Ratstuben, SAKhanPhotography, Predrag Vuckovic
1.
Sowohl Nordamerika als auch Campingferien sind bei Schweizerinnen und Schweizern sehr beliebt. Im Bild das Monument Valley im US-Bundesstaat Arizona.
2.
Australien ist nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele. Hier die Felsformation Twelve Apostles im Süden des Kontinents.
3.
Costa Rica steht hoch im Kurs. Das mittelamerikanische Land besticht durch Traumstrände (im Bild die Playa Manuel Antonio), beeindruckende Vulkane und üppige Flora und Fauna.
4.
Wer den Touristenströmen in Costa Rica entfliehen will, der sollte ins Nachbarland Panama reisen. Dort warten unter anderem Vulkangebiete für ausgiebige Wanderungen. Im Bild der Vulkankrater El Valle de Antón.
5.
Ein weiterer Geheimtipp für Mittelamerika: Nicaragua. Eine Reise dorthin ist aufgrund der unterentwickelten Infrastruktur noch ein echtes Abenteuer. Allerdings rät das Eidgenössische Amt für auswärtige Angelegenheiten davon ab, allein nach Nicaragua zu reisen. Im Bild die Stadt Granada.
6.
Asienreisen sind bei Schweizerinnen und Schweizern nach wie vor sehr beliebt – besonders nach Thailand, Indonesien, Burma (Bild) und Sri Lanka.
7.
Wie wärs mit Japan? Das Land bietet eine spannende Mischung aus modernen Metropolen und alten Kaiserstädten. Im Bild der Otowasan-Kiyomizudera-Tempel in Kyoto.
8.
Zurzeit wollen besonders viele Schweizer Reisende nach Malta. Die Hauptstadt Valletta (Bild) ist eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte 2018.
9.
Eine weniger bekannte, aber nicht minder spannende Alternative: das niederländische Leeuwarden, die zweite europäische Kulturhauptstadt 2018. Hier lohnt sich ein Spaziergang entlang der malerischen Grachten.
10.
Instagrammer verschlägt es übrigens besonders häufig nach New York (Bild), Moskau, London oder ins Disneyland nach Kalifornien.