Schiaparelli zeigte Ohren als Ohrringe und Gürtelschnallen, Collina Strada bepinselte die Lauscher seiner Models mit Lidschatten: Ohren sind jetzt im Fokus.
Der neuste Beauty-Trend? Ohren-Make-up. Ja, eure jungfräulichen Lauscher haben richtig gehört. Mit irgendwas müssen die Beauty- Konzerne ja Geld verdienen, jetzt, da der Absatz von Rouge und Lippenstift dramatisch eingebrochen ist. Wer ganz genau aufgepasst hat, entdeckte die bemalten Ohrläppchen allerdings schon, bevor man jeden Trend mit der Pandemie erklären konnte.
2014 bei Anthony Vaccarello etwa. Und «Marie Claire» philosophierte schon 2016, ob das Ohren-Make-up die Statement Brow ersetzen würde. Zuvor hatte Louis Vuitton die Ohrmuschel des Schweizer Models Tamy Glauser für eine Modeschau in Silber getüncht.
Ein wahrer Ohrgasmus
Auch dem Gehör wird gerade viel Aufmerksamkeit geschenkt – dank dem Megatrend ASMR. Die «autonome sensorische Meridianreaktion» beschreibt das befriedigende Kopfkribbeln, das durch akustische Reize ausgelöst wird. Es gibt Influencerinnen, die nicht nur Ohren schminken, sondern die Geräusche, die dabei entstehen, auch gleich für ASMR-Videos aufzeichnen; ein wahrer Ohrgasmus. Unzählige solcher Filmchen kursieren auf Youtube – und unterdessen auch auf Youporn.
Nun erlebt das Ohr also erneut einen Boom auf dem Laufsteg. Schiaparelli zeigte Ohren als Ohrringe, Amulette und Gürtelschnallen. Collina Strada bepinselte die Lauscher der Models für die Präsentation der Frühjahrskollektion 2022 mit gelb-orangem Lidschatten, der leider etwas zu sehr an Schmalz erinnerte. Bestäubt eure darum lieber grosszügig mit Glitzer, so gesehen ebenfalls bei Collina Strada, und funkelt drauflos. Aber passt auf, dass er euch nicht den Gehörgang verstopft. Ihr wollt schliesslich auch den nächsten letzten Schrei im Beauty-Universum hören.
