“Ich will zeigen, was ich als Frau mag” – Halle Berry lanciert ein neues Parfum. Die Hollywoodschauspielerin über ihre Lebensphilosophie, ihre Vorbilder und ihre wohltätigen Engagements.
annabelle: Halle Berry, mit Reveal kommt bereits Ihr drittes Parfum auf den Markt. Wie würden Sie den typischen Halle-Berry-Duft beschreiben?
Halle Berry: Er ist leicht und sanft, schwere und schrille Düfte entsprechen mir nicht. Und noch eine Gemeinsamkeit haben meine drei Parfums: die Mimose. Das ist mein absoluter Lieblingsduft.
Was reizt Sie daran, Parfums zu kreieren?
Die Möglichkeit, jedes Mal einen anderen Aspekt von mir in einen Duft zu übersetzen, zu zeigen, was ich als Frau mag und was mich inspiriert.
Der Duft heisst Reveal. Was enthüllt er denn von Halle Berry?
Mit Reveal wollte ich eine Seite von mir zeigen, die in meinen ersten beiden Düften nicht zum Ausdruck gekommen ist: Am Anfang ist er frisch und leicht, später gewinnt er an Tiefe, wird sehr feminin und sehr sexy.
Enthüllen Sie doch einmal Ihr Geheimnis, wieso Sie mit 44 Jahren noch so gut aussehen!
Wie nett, dass Sie mich an mein Alter erinnern!
Nun, man sieht es Ihnen ja absolut nicht an.
Da gibts kein Geheimnis. Ab einem bestimmten Alter hat gut auszusehen vor allem damit zu tun, sich mit sich selber gut zu fühlen. Dann strahlt man eine alterslose Energie aus. Ich fühle mich jedenfalls nicht wie 44.
Also alles eine Frage der inneren Werte?
Klar geht es auch darum, auf sich aufzupassen, sich um seine Haut zu kümmern, sich gesund zu ernähren. Aber wichtiger ist es, sich zu mögen. Zudem zeigt sich irgendwann, wie man sein Leben lebt: Ob man danach handelt, woran man glaubt, wofür man kämpft, und wie man anderen Menschen hilft. All das lässt mich zumindest im Herzen jung bleiben.
Sie sind ja in verschiedene karitative Projekte involviert. Was motiviert Sie dazu?
Meine Engagements haben eine persönliche Bedeutung für mich. Da ich selbst an Diabetes leide, will ich meine Erfahrungen mit dieser Krankheit teilen, besonders mit Kindern. In Sachen Brustkrebs möchte ich Frauen informieren und mithelfen, dass wirksame Therapien erforscht werden. Und ich engagiere mich für Opfer häuslicher Gewalt, da ich selber ein Opfer war, meine Mutter ebenso. Dass ich anderen Menschen helfen kann – mit Geld oder meinem Namen –, das macht mich ganz einfach glücklich.
Wie halten Sie sich angesichts Ihrer zahlreichen Verpflichtungen fit?
Durch regelmässiges Training. Ich habe immer Sport getrieben, schon um meine Diabetes in den Griff zu bekommen. Wenn ich mal keinen Sport mache, spielen meine Blutzuckerwerte verrückt. Aber ich will auch unabhängig von dieser Krankheit fit sein. Mir liegt viel daran, hier auf der Welt zu bleiben, so lange ich kann.
Wer sind Ihre Vorbilder? Welche Frauen haben Sie am meisten beeinflusst?
Meine Lehrerin in der 5. Klasse, sie ist für mich bis heute Mentorin, Mutter, Schwester und beste Freundin. Dann natürlich meine leibliche Mutter, die als Weisse eine ganz andere Geschichte hat als meine afroamerikanische Lehrerin. Die beiden unterschiedlichen Perspektiven haben mir geholfen, mein Gleichgewicht zu finden, als ich aufwuchs. Die dritte wichtige Frau in meinem Leben ist die afroamerikanische Schauspielerin und Sängerin Dorothy Dandridge. Ich habe sie als Künstlerin und in ihrem Kampf gegen die Rassen- und Geschlechterdiskriminierung immer sehr bewundert.
Was ist mit neuen Zielen und Herausforderungen?
Seit ich Mutter bin, weiss ich: Jeder neue Tag birgt eine neue Herausforderung. Durch meine Tochter lerne ich täglich dazu, über sie, über die Welt, aber vor allem über mich selbst. Denn sie hinterfragt mich ständig. Als Künstlerin suche ich stets Herausforderungen, ich will Risiken eingehen. Manchmal entwickeln sich die Dinge gut, manchmal nicht. Aber das ist es doch, worum es bei dieser Reise wirklich geht: neue Dinge auszuprobieren, ob mit Erfolg oder nicht. Immer weiterzugehen zum nächsten Abenteuer.