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Fashion Weekly: Die Skinny-Jeans ist jetzt offiziell passé

Jana Schibli
Jana Schibli

Redaktorin

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal Redaktorin Jana Schibli zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Die Skinny Jeans macht einen Abgang

Prophezeit wird es seit einer gefühlten Ewigkeit, eingetroffen ist es erst jetzt: Die Skinny Jeans war 2021 in den USA erstmals nicht mehr die meistverkaufte Jeans-Silhouette, wie Business Insider diese Woche basierend auf Marktrecherchen der NPD-Gruppe berichtete. Ihre Nachfolgerin ist die etwas weiter geschnittene Straight Leg Jeans, die letztes Jahr über einen Drittel der US-Jeansverkäufe ausmachte und weiter zulegen soll. Schuld am geschrumpften Marktanteil der engen Beinkleider sei die Pandemie und das davon ausgelöste Bedürfnis nach Komfort, erklärte die NPD-Kleideranalytikerin Maria Rugolo. Auf TikTok bahnt sich mittlerweile ein Comeback der ultraweiten JNCO-Jeans aus den Neunzigerjahren an. Wenn in der Mode etwas zeitlos ist, dann sind es wohl die Extreme.

@kevkev_nunu #duet with @imeatingpopcorn Baggy jeans check 👖 Bring back JNCO jeans 🗣🗣🗣 #baggyjeans #JNCO #jncojeans ♬ BADDIES IN PARADIZE - Claimedparadise

Mode und Monarchie

Das Covermodel der Aprilausgabe der «British Vogue» ist heute 95 Jahre alt. Sie trägt eine diamantenbesetzte Krone und wurde von Antony Armstrong-Jones, a.k.a. Lord Snowdon, fotografiert. Und, ach ja, es ist Queen Elizabeth II. Die Modebibel zelebriert mit dem schwarz-weissen Cover – das Bild ist von 1957, als die Queen 31 war – das Platinjubiläum der Monarchin. Platin sei auch die Trendfarbe der Sommersaison, meint Chefredaktor Edward Enninful im Editorial. Wer nicht auf den Vintage-Look steht, kann auf die zweite Cover-Option ausweichen: Schauspielerin Anya Taylor-Joy wird darauf im schillernden Dior-Kleid zur «Punk Princess» gekürt. Das punkigste daran ist wohl ihr Kopfschmuck – die Krone ist eine Replik von Queen Elizabeths und stammt von derselben Firma, die die Netflixserie «The Crown» mit gefälschten Kronjuwelen beliefert.

Ein Satinhöschen für Mick Jagger

Design aus Bern? Gibt es natürlich – und lohnt sich zu entdecken. Etwa an der «Bestform 2022», der Ausstellung der Berner Design Stiftung, die am Donnerstag im Berner Kornhausforum Vernissage gefeiert hat. Zu sehen sind aktuelle Projekte, die von der Stiftung gefördert wurden: etwa eine neue Taschenkollektion des Bieler Designers Luca Xavier Tanner oder die Foulards von Pablo Genoux sowie innovative Arbeiten aus dem Keramik-, Grafik- und Produktdesign. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Berner Modedesign, das in die Sammlung angewandte Kunst des Kantons aufgenommen wurde. Darunter etwa ausgewählte Arbeiten von Sabine Portenier aus Thun und Stücke aus der Kollektion «A Certain Female» von Anna Fischer und Marc M. Lauber. Zu sehen sind ausserdem Kleidungsstücke von Marianne Milani, die ihr Modelabel 1968 gründete und bei der Mick Jagger persönlich einst ein Satinhöschen gekauft haben soll.

Bestform 2022 im Kornhausforum in Bern, noch bis 1. Mai 2022, der Eintritt ist frei, http://www.bernerdesignstiftung.ch/bestform/

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Ratespiele

Wenn es um Kooperationen zwischen zwei Labels geht, ist das modische Publikum längst abgehärtet. Wie soll man Louis Vuitton x Supreme oder Balengucci noch toppen können? Mit strategischer Geheimniskrämerei, wie diese Woche gleich mehrere Marken fanden. Swatch wies in einer mysteriösen Werbekampagne Schweizer Zeitungsleser:innen darauf hin, das Umstellen ihrer Omega-Uhr dieses Wochenende nicht zu vergessen. Kein Schreibfehler: Tage später wurde aufgelöst, dass die beiden Marken am 26. März gemeinsam eine Planeten-inspirierte Uhrenkollektion lancieren.

Das New Yorker Label Telfar, bekannt für seine veganen Hype-Taschen, setzte hingegen auf eine FBI-mässige Zensur: Unscharfe Bilder und schwarze Balken schmückten die Verkündung einer neuen Kooperation mit… Mit wem? Gehört das verschwommene rot-weisse Etikett etwa Supreme? Eastpak? Oder Guess?

EXTRA! EXTRA! Weitere Fashion News der Woche:

  • Noch bis 1. April können wir an der Online-Verlosung von «Future Archive» teilnehmen, wo junge Designtalente Geld für die Ukraine sammeln.
  • Die Schweiz hat entschieden, sich dem neuesten EU-Sanktionspaket anzuschliessen und stoppt damit den Export von Luxusgütern nach Russland. Neben Uhren und Kleidern über 300 Euro sind auch Diamanten, Pferde und Kaviar auf der 14-seitigen Verbotsliste. Viele private Unternehmen in der Luxusbranche hatten zuvor schon Ausfuhrverbote nach Russland erlassen.
  • «And Just Like That…», das Spin-off der Kultserie «Sex and the City», erhält eine zweite Staffel. Sehen wir Miranda endlich in The Row? Lässt Carrie ihre unsäglichen Tüllröcke los? Kommt Samantha zurück? Wir werden es sehen – wann, ist noch nicht bekannt.
  • Dafür startet heute Freitag die zweite Staffel «Bridgerton». Ihr erinnert euch: Letztes Jahr löste die Premiere der Netflix-Serie den opulenten «Regency Core»-Trend aus. Es lohnt sich also, sich auf ganz viele Perlen und Puffärmel gefasst zu machen. Und auf den einen oder anderen entblössten Po, wenn die Serie so weitermacht wie bisher…
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