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Fashion Weekly: Topmodel Elsa Hosk posiert nackt mit Familie auf Vogue-Cover

Leandra Nef
Leandra Nef

Stellvertretende Chefredaktorin und Textchefin Lifestyle

In unserer Rubrik «Fashion Weekly» schaut dieses Mal Lifestyle-Redaktorin Leandra Nef zurück auf die Mode-Woche – und versorgt euch mit Gossip, News und den wichtigsten Highlights.

Pulli mit Botschaft

Modische Kriegsführung? Oder zumindest textiles Säbelrasseln, wie der «Spiegel» in einer Stilkritik schreibt? Emmanuel Macron trug am Sonntag statt eines Anzugs einen Kapuzenpulli zu internationalen Krisengesprächen im Élysée-Palast. In Anbetracht der aktuellen Weltlage will man ihm die Komfort-Kleidung nachsehen. Aber Macron hat den Hoodie kaum zufällig aus dem Schrank gezogen: Auf seiner Brust prangt der Adler des «Commando parachutiste de l’air no 10», einer Spezialeinheit der französischen Luftwaffe. Eine Message an Putin? Immerhin liess sich Macron von seiner Hoffotografin Soazig de la Moissonnière öffentlichkeitswirksam darin fotografieren. Und erinnert Macron in seinem Aufzug nicht auch ein wenig an Kollege Selenskyj, der sich in seinen Videoansprachen volksnah in militärgrünen Kapuzenjacken inszeniert? Bald sind Wahlen in Frankreich. Fest steht vor allem eines: Pazifismus würde den Männern besser stehen.   

«Als Model bin ich immer nackt»

… sprach Topmodel Elsa Hosk und zog auf dem Cover der April/Mai-Ausgabe der skandinavischen «Vogue», die erst im August 2021 gelauncht wurde, blank. Einmal mehr gemeinsam mit ihrer Familie. Erst letzten September kassierte Hosk, Tochter einer Finnin und eines Schweden, einen Shitstorm, weil sie ein Nacktbild von sich und ihrer unterdessen einjährigen Tochter Tuulikki auf Instagram veröffentlichte – solche Bilder würden von Pädophilen missbraucht, empörten sich Kritiker:innen, woraufhin sich Hosk zunächst aufregte und das Bild dann doch löschte. Tuulikki teilt ihren Namen übrigens mit einer finnischen Waldgottheit. Da passt es auch, dass die Aufnahmen für die Fotostrecke im Garten Eden der Familie Hosk-Daly entstanden sind. Im dazugehörigen Interview (mit Abo) geht es schliesslich um die verbotene Frucht: Hosk spricht über ihren Drogen- und Alkoholmissbrauch in Teenagerjahren – und darüber, wie sie mit 20 beidem abschwörte und seither nüchtern lebt. 

Ist Salvatore Ferragamo das neue Bottega Veneta?

Ich bin, was Salvatore Ferragamo angeht, ja etwas biased: Die allererste Show, bei der ich an einer Fashion Week im Publikum sitzen durfte, war eine des florentinischen Modehauses. Entsprechend gute Erinnerungen verbinde ich damit. Wirklich cool war die Traditionsmarke, die 1927 gegründet wurde und auf hochwertige Schuhe und Lederwaren spezialisiert ist, bisher aber nicht. Bis Montag. Dann ernannte Salvatore Ferragamo in einem unerwarteten Move den Senkrechtstarter Maximilian Davis zum neuen Creative Director. Der 26-jährige Brite mit trinidadisch-jamaikanischen Wurzeln hat am London College of Fashion studiert, arbeitete unter Wales Bonner und Supriya Lele, gründete 2020 sein eigenes Label und erlangte innert kürzester Zeit internationale Bekanntheit: Dua Lipa trug seine Entwürfe zu den Fashion Awards 2021 und im Musikvideo zu ihrer neuen Single «Sweetest Pie» und auch Rihanna ist Fan. Scheint, als wolle Ferragamo etwas vom Hype um Davis abhaben. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein junger britischer Designer ein italienisches Modehaus vor der Bedeutungslosigkeit rettet – Daniel Lee hat für Bottega Veneta dasselbe geschafft.  

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