Fashion Find: Diese Tasche besteht aus Luft

Wir haben an dieser Stelle schon einmal über eine Tasche von Coperni berichtet; jene, die aussieht wie die heiss geliebten Walkmans unserer Kindheit und Jugend. Oder besser gesagt: Wir haben über die heiss geliebten Walkmans unserer Kindheit und Jugend berichtet, die plötzlich in der Coperni-typischen Taschenform daherkamen (aber nicht mehr tragen konnten als eine CD).

Und schon ein Jahr zuvor war da die viral gegangene Glastasche mit Teufelshörnern, die ich mir bei Tasoni in Zürich seither mehrfach vom deckenhohen Regal reichen liess, um mir zumindest für einen kurzen Moment einzubilden, sie eines schönen Galaabends auszuführen. (Ich habe einige törichte Entscheidungen getroffen in meinem Leben – eine mehrere Tausend Franken teure Partytasche aus Glas zu kaufen, scheint sogar mir zu unvernünftig.)

Für diese Saison haben Sébastien Meyer und Arnaud Vaillant, die Gründer von Coperni, mit Künstler und Forscher Ioannis Michalous kollaboriert und diese Woche die Air Swipe Bag präsentiert: Die Tasche besteht aus dem Nanomaterial Silica Aerogel, dem leichtesten Feststoff auf diesem Planeten, entwickelt von der Nasa, um etwas durchaus Extraterrestrisches einzufangen: Sternenstaub.

Sie besteht zu 99 Prozent «aus reinem Nichts», wie Coperni in einer Mitteilung schreibt, und zu 1 Prozent aus «dem Glas der Zukunft». In anderen Worten: Das poröse Material besteht zu 99 Prozent aus Luft, womit es eine tausendmal geringere Dichte aufweist als Glas und gerade einmal 33 Gramm wiegt. Loft ond Biiswend also, wie mein Mami sagen würde? Viel Wind um nichts?

Nicht ganz: Das Material kann ganz schön viel, hält 1200 Grad Celsius und dem 4000-fachen Druck seines Gewichts stand. Und es sieht zwar so aus, als scheitere die Tasche an ihrer wichtigsten Aufgabe – jener nämlich, etwas mit sich rumzutragen –, aber das täuscht: Die Air Swipe Bag nehme problemlos ein iPhone auf, verrät Coperni mit einem Augenzwinkern. Das mit dem Sternenstaub fand ich irgendwie poetischer.