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Farbig gestrichene Wände: Wissen, wie Farbe wirkt

Stil

Farbig gestrichene Wände: Wissen, wie Farbe wirkt

  • Redaktion: Rebekka Kiesewetter, Connie HüsserFotos: Farrow & Ball, SXC

Farben können viel. Zum Beispiel ein angenehmes Umfeld schaffen. Aber sie können nicht alles.

Probleme lösen beispielsweise oder Unglück bringen, auch wenn einige Vertreter der Feng-Shui-Lehre «negativen» Farbkombinationen (etwa zwei Blautönen mit einem Rotton) solch eine destruktive Macht zuschreiben. Farben wirken auch nicht immer gleich. Rot zum Beispiel erscheint primär warm und behaglich. Wird es aber zum Beispiel mit Beton kombiniert, kann es dessen Kühle noch unterstreichen und eine alles andere als gemütliche Umgebung schaffen.

Empfehlung: Experimentieren Sie mit möglichst grossflächigen Mustern, bevor Sie sich für einen Farbton entscheiden. Hängen Sie Quilts auf, Decken, Geschenkpapier, um einen Eindruck zu gewinnen. Ausserdem wirkt eine Farbe nicht auf allen Materialien gleich und auf einer kleinen Farbprobe anders als im Raum. Lassen Sie sich beim Farbkauf am Besten von gestalterisch versierten Fachleuchten beraten.

GELB

Gelb ist die hellste aller Farben. Es wirkt strahlend und weitend. Bei Zimmern mit wenig Tageslicht bringt man mit Gelb etwas Sonne in den Raum. Starke Gelbtöne hingegen können besonders in kleinen Räumen auch als aufdringlich wahrgenommen werden, da Gelb dem Betrachter entgegenstrahlt. Rötliche Gelbtöne suggerieren Behaglichkeit und Wärme, während Gelbtöne mit Grünanteil frischer und kühler erscheinen. Sie wirken tendenziell aber beissend.

WEISS

Weiss ist physikalisch gesehen die Summe aller Farben. Es wirkt kühl, rein und edel. Weisse Wände weiten den Raum optisch am meisten. Reines Weiss kommt aber sehr selten vor. Die Variationen reichen von bläulich bis crème- oder eierschalenfarben. Die feinen Unterschiede sind meist nur zu sehen, wenn die verschiedenen Weisstöne direkt nebeneinanderliegen. Erst das subtile Spiel dieser Abstufungen macht den Raum lebendig. Ist das gesamte Interieur in reinem Weiss gehalten, wirkt es auf die Dauer ungemütlich und fad.

SCHWARZ

Schwarz ist die Absenz allen Lichts. Deshalb müssen Räume in Schwarztönen stärker künstlich beleuchtet werden. Schwarz wird selten rein, sondern in verschiedenen Abstufungen verwendet. Glänzende Schwarztöne wirken kühler als matte, samtene. Vor schwarzen Wänden lassen sich bunte und weisse Gegenstände hervorragend inszenieren.

BLAU UND GRÜN

Blau ist die beliebteste Farbe. Kühle Blautöne strahlen Ruhe aus, fördern die Konzentration und eignen sich daher auch für Arbeitszimmer. Helle Blautöne wirken fern und leicht und machen den Raum weit. In Räumen mit starker Sonneneinstrahlung kann Blau kompensierend wirken, da die Temperatur in einem blauen Raum als kühler empfunden wird, als sie ist. Mit Grün assoziiert man Natürlichkeit und Frische. Grüne Räume können als beruhigend, ausgleichend und sogar lärmdämpfend empfunden werden. Bläuliche Grüntöne wirken ruhig, gelbliche Grüntöne eher belebend und fröhlich.

ROT

Rot regt an. Mit warmen Rot-Orange-Tönen lassen sich heimelige Stimmungen erzeugen. Verwendet man kräftiges Rot als Wandfarbe, rücken die Wände optisch zusammen – der Raum wirkt kleiner. Man fühlt sich geborgen und umschlossen. Die Raumtemperatur wird als wärmer empfunden, als sie wirklich ist. Da Rot optisch in den Vordergrund tritt, eignet es sich gut als Akzentfarbe.