Die Pariser Fashion Week steht im Zeichen der Veränderung. Hier sind die wichtigsten Facts dieser kontrastreichen Modewoche, geprägt von Mega-Shows, einer improvisierten Guerilla-Präsentation, einem Casting-Skandal und einer erfolgreichen Unternehmerin, die in die Mode der Zukunft investiert.
Paris erfindet sich neu
In den Modehäusern gab es Rochaden mit vielbeachteten Neuzugängen, die ihre Debütkollektionen präsentierten: Clare Waight Keller, Ex-Designerin von Chloé und neue Chefdesignerin bei Givenchy, sowie Natacha Ramsay-Levy, die vorher im Schatten von Nicolas Ghesquière bei Louis Vuitton tätig war, übernahm die künstlerische Leitung beim Modehaus Chloé. Olivier Lapidus zeigte seine erste Kollektion für das angeschlagene Modehaus Lanvin, und Lacoste kehrte zum 85 Jahr-Jubiläum, nach 14 Jahren Fashion Week New York, diese Saison nach Paris zurück.
Paris unterstützt die jungen Designer
Seit 2012 unterstützt die Fédération française de la Couture mit «Designers Apartment» Nachwuchsdesigner mit einem gemeinsamen Showroom. Unter den elf ausgewählten Labels war auch die Schweizer Designerin Eliane Heutschi mit ihrem Label Savoar Fer, die ihre handgemachten Kreationen internationalen Einkäufern und Medienvertretern vorstellen konnte. Aufgefallen ist uns ebenfalls die französische Designerin Diane Ducasse, die moderne Businessmode präsentiert.
Paris will die Situation der Models verbessern
Vor einigen Wochen präsentierten die zwei konkurrenzierenden Luxuskonzerne LVMH und Kering eine gemeinsame Charta mit neuen Regeln für Models und Castings, nachdem vergangene Saison ein Casting-Skandal bei Balenciaga (Kering) auf den Social Medias viel zu reden gab und auch die französische Regierung in diesem Bereich ein entsprechendes Dekret verabschiedet hatte. Nun gerät Balenciaga erneut in die Mode-Schlagzeilen: Model Louise Parker flog auf eigene Kosten für das Casting ein, liess sich auf Anfrage des Modehauses die Haare schneiden und wurde schlussendlich nach Casting und Fitting von der Show ausgeschlossen. Das Model liess daraufhin seinem Frust auf Instagram freien Lauf.
Paris ist Hype
Die Mode-Revolution Vetements mit Sitz in Zürich gehört mittlerweile zum Mode-Establishment, aber kennen Sie das Berliner Label Dumitrascu? Die Designerin Andra Dumitrascu konnte ihre Kollektion nicht wie geplant im Centre Pompidou präsentieren und hat sich spontan entschieden, ihre Kollektion in der Metrostation Rambuteau zu präsentieren. Das Resultat war eine Guerilla-Show inmitten der Passanten, die damit hautnah die Fashion Week miterlebten.
Paris ist das neue Silicon Valley für die Mode
Während der Pariser Fashion Week wurde am französischen Sitz des Tech-Unternehmens Google das Fashion Tech Lab (FTL) lanciert. Im Fokus dieser Initiative stehen Start-ups, die für Innovation und Nachhaltigkeit der Mode-Industrie sorgen. Gründerin von Fashion Tech Lab ist die Russin Miroslava Duma, Ex-Modejournalistin und erfolgreiche Unternehmerin (Büro 24/7 und The Tot). Unterstützt wird sie von Stella McCartney, Diane von Furstenberg und Kering-CEO François-Henri Pinault.