Hurra, die Erdbeeren sind da! Und zwar die aus lokalem Anbau, die mit echt viel Aroma. Deshalb braucht die Königin der Beeren keine komplizierte kulinarische Entourage, um den Gaumen zu bezaubern.
Es gibt eine gute und eine sehr gute Nachricht, was die hierzulande gereifte Königin der Beeren betrifft: Nie ist sie aromatischer, reichhaltiger und frischer als jetzt. Und die Saison dauert noch bis September. Das Pflücken ist Handarbeit und verlangt Präzision sowie ein untrügliches Gespür für den richtigen Zeitpunkt – nämlich wenn Zuckergehalt und Aroma optimal entwickelt, die Beere perfekt gereift ist. Dann wird sie sorgfältig – und mit etwas Stiel – vom Stängel abgeknipst. Täglich werden die roten Preziosen während der Hochsaison frühmorgens geerntet, am Mittag sortiert und verteilt, damit sie am nächsten Tag im Laden erhältlich sind – mit dem Stiel nach unten in die Verkaufsschalen gelegt, damit wir nur noch reifes Rot sehen und riechen. Die perfekte Erdbeere ist unverkennbar: Sie glänzt und ist frei von Druckstellen, ihr Rot ist gleichmässig, die Spitze kann weiss sein. Ihre Kelchblätter sind von einem frischen Grün und – je nach Sorte – nach oben gebogen, darunter befindet sich ein etwa ein Millimeter grosser weisser Kranz.
Und wenn sie ihre optimale Reife erlangt hat, duftet die Erdbeere intensiv fruchtig-süss. Einmal gepflückt, reifen die Beeren weder im Kühlschrank noch in der Sonne nach. Am besten nimmt man sie zuhause sofort aus der Schale und stellt sie auf Haushaltspapier ausgebreitet und lose bedeckt kühl. Waschen ist unnötig, ein kurzes Abbrausen vor dem Entfernen der Kelchblätter reicht, vor allem sollten die Früchte nie im Wasser liegen gelassen werden. Aroma und Konsistenz sind nur begrenzt haltbar, bei der Aufbewahrung im Kühlschrank leiden Aussehen und Inhaltsstoffe – Erdbeeren sind ein Frischeprodukt zum Sofortgeniessen. Da es sie aber derzeit reichlich gibt, sind dem Genuss auch quantitativ keine Grenzen gesetzt. Und das ist wohl die beste Nachricht, was die einheimische Königin der Beeren betrifft.
Import und Konsum
Von Januar bis April werden 14 000 Tonnen Erdbeeren in die Schweiz importiert. Das bedeutet, dass 90 Prozent aller Erdbeeren vor der eigentlichen Saison gegessen werden. In der Saison von April bis September werden 6000 bis 7000 Tonnen inländische Erdbeeren verkauft – obwohl die Transportwege nirgends so kurz sind wie in der Schweiz und somit die Frische und das Aroma unerreicht sind.
Varietäten
Über 600 Erdbeersorten sind bekannt, 50 davon sind im Handel erhältlich.
Botanik
Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Was wir essen, ist die rote Scheinbeere, die eigentliche Beere ist der fleischig verdickte Blütenboden.
Nährwert
Wenig Kalorieren, aber reich an Vitamin K, Vitamin C, Mineral- stoffen wie Kalzium, Natrium, Kalium, Phosphor, Eisen, Folsäure sowie Ballaststoffen.
Saison
Freilandernte ab Ende Mai bis September; Ernten aus geschütztem Anbau vor Mai und nach September bis November.