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Einrichtungstipps fürs Homeoffice

Einrichtungstipps fürs Homeoffice

  • Text: Nicole Gutschalk
  • Styling: Djennat Derradj; Fotos: Daniel Valance; Foto (1): Petra Bindel/House of Pictures; Styling: Tina Hellberg/House of Pictures

Wer zuhause arbeitet, geniesst viele Freiheiten. Die Effizienz darf trotzdem nicht zu kurz kommen. Die besten Einrichtungstipps und die schönsten Accessoires für den Erfolg im Homeoffice.

Abgrenzen

Endlich nach Lust und Laune durchs Büro spazieren, am Telefon laut sprechen, beim Mailschreiben Musik hören, nachmittags mal schnell ins Yogastudio düsen, ungeduscht im Pyjama Offerten verschicken – wer zuhause arbeitet, geniesst viele Freiheiten. Arbeitet nach Belieben am Küchentisch, auf dem Sofa, der Terrasse oder auch mal im Bett. Doch bei all der Flexibilität möchte man den Arbeitsbereich daheim trotzdem gern definiert wissen. Einen Ort haben, an dem man ein Ablagesystem einrichten kann oder ein Moodboard aufhängen. Ein Ort, der sagt: Hier arbeitest du.

Ein einfaches Mittel, um den Arbeitsbereich vom Wohnraum abzugrenzen – vor allem auch dann, wenn kein zusätzlicher Raum zur Verfügung steht –, ist eine Kennzeichnung durch ein fixes Wandfeld. Besonders geeignet dafür sind Korkplatten – sie sind hübsch und clever zugleich. Auf dem Kork lassen sich ganz einfach Bilanzen, To-do-Listen und Kinderzeichnungen anbringen. Wer es noch funktionaler möchte, kann auch eine Lochholzplatte verwenden, die man üblicherweise im Baumarkt findet. Gerade bei kleinen Arbeitsflächen eine praktische Lösung. Auf dem Lochholz finden alle Utensilien ein Zuhause, die auf dem Tisch keinen Platz mehr haben.

Was die Dekoration betrifft, so können wir unser Homeoffice dekorieren, wie es uns beliebt. Schliesslich arbeiten nur wir hier, oder? Es ist also egal, wenn die Jahresbilanz eines Kunden direkt neben dem nackten Oberkörper von Hollywoodstar Ethan Hawke hängt. Nur eines gilt es zu beachten: Beim Aufhängen der Objekte immer Themengruppen bilden, damit die einzelnen Teile nicht verloren wirken.

«Ich arbeite zuhause unglaublich effizient und erledige nebenbei erst noch die Wäsche. Jedem Arbeitnehmer sollte mindestens ein Homeoffice-Tag pro Woche zugestanden werden»
Innenarchitektin Mabel Eugster (41) arbeitet seit drei Jahren einmal pro Woche im Homeoffice

Wer zuhause arbeitet

Homeoffice eignet sich vor allem für Mitarbeiter der sogenannten Wissensarbeit. Gemeint sind damit qualifizierte Angestellte oder Mitarbeiter, die mit Planungsaufgaben betraut sind, und Führungskräfte aus Dienstleistungsunternehmen (Beratungen und Agenturen) sowie aus der Verwaltung.

Die Heimarbeit ist gerade bei Eltern beliebt. Laut einer Erhebung von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, sind 33 Prozent aller arbeitenden Mütter und 37 Prozent der arbeitenden Väter etwa dreimal pro Monat von zuhause aus tätig.

Verschiedene Schweizer Unternehmen wie Credit Suisse, Swiss Re, Swisscom, Migros- und Coop-Restaurants oder Microsoft sowie einzelne Bundesämter bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, zuhause zu arbeiten. Microsoft gilt dabei als Pionier. «Die Arbeit im Homeoffice ist ein Element der Arbeitskultur», sagte Mediensprecherin Barbara Josef kürzlich in einem Interview.

Laut einer Microsoft-Studie sorgen sich die Arbeitgeber unter anderem aber um die Sicherheit ihrer Firmendaten und befürchten den Kontrollverlust über ihre Mitarbeiter. Die Arbeitnehmer haben vor allem Angst vor einer Vermischung von Beruf und Privatleben, befürchten eine Abkoppelung vom Betrieb und malen sich geringere Karrierechancen aus.

Laut einer Studie der Universität St. Gallen wären rund 450 000 Menschen hierzulande in der Lage, aufgrund ihres Arbeitsprofils einen Tag pro Woche von zuhause aus zu arbeiten. Nutzen tun dies aber bisher nur knapp 30 000 (7 Prozent).

«Die Gefahr beim Homeoffice ist die soziale Verwahrlosung. Nicht selten fängst du im Pyjama an zu arbeiten und nimmst die Arbeit abends auch mit ins Bett» 
Iva Bozovic (30), PR-Beraterin bei Rod Zürich, hat mehrere Jahre lang im Homeoffice gearbeitet, macht das heute aber nur noch bei Bedarf

Organisieren

Wie den Kabelsalat bändigen? Vielleicht gar nicht, sondern einfach farbige Verlängerungskabel einsetzen. Diese wirken beinahe wie Kunstinstallationen. Unter anderem gibt es sie in Baumärkten wie Jumbo in diversen Farben.

Stülpschachteln (aus Grau- oder braunem Karton) als Ablagesystem verwenden. Karton ist als Material diskret, anpassungsfähig und vor allem auch ökologisch. Erhältlich in grossen Papeterien.

Besorgen Sie sich eines dieser Tischchen, die eigentlich fürs Frühstück im Bett gedacht sind. Ein idealer Partner, um sich mit dem Laptop durch die Wohnung zu bewegen und vom Sofa aus zu arbeiten oder auch mal im Bett Mails zu verfassen. Denn wer von zuhause aus arbeitet, darf es sich ruhig bequem machen!

Wer auf seinen Rücken achten will oder muss, sollte beim Schreibtischstuhl keine Kompromisse eingehen. Ein rückenschonendes und gleichzeitig hübsches Exemplar hat seinen Preis. Unser Favorit aus der Superklasse: Soft Pad Chair von Charles & Ray Eames aus dem Jahr 1969 (siehe Collage in der Bildstrecke oben).

«In meinem Team arbeiten alle an bestimmten Tagen von zuhause aus. Um den Austausch zu fördern, haben wir fix einen wöchentlichen Teamday eingeplant. Das funktioniert bestens so»
Sonia Eterno-Sposito (40), Head of Service Marketing bei Swisscom im 60-Prozent-Jobsharing

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1.

Multifunktional: Der Esstisch als Arbeitstisch. 1 Industrieleuchte Vintage aus den Vierzigern 280 Fr., 2 Kelkotisch Vintage aus den Sechzigern 780 Fr., 3 Eames Sidechair 650 Fr.; alles von Bogen 33, Zürich, 4 Bilderrahmen Frame ab 36 Fr. von Moebe, 5 Organizer Set 32 Fr. von Hay; beides bei Einzigart, Zürich, 6 Schreibblock 29 Fr., 7 Regal Levels ab 390 Fr.; beides von Einwolf.ch 8 Checklist 7 Fr. von The Merchant & Co.,  9 Teppich Nyborg ab 259 Fr. von La Redoute Home 10 Box Pappis 0.95 Fr. von Ikea

2.

Die gute alte Korkwand erlebt ein Revival. Sie dient als Arbeitsplatzabgrenzung und riesiger Monitor. Man pinnt einfach alles drauf, was so herumflattert, schon hat man den Überblick. Günstig und in allen Grössen im Baumarkt erhältlich

3.

Tontöpfe auf dem Pult? Klar. Vor allem die des Herstellers Studio Arhoj! Rustikal getöpfert und vor dem Brennen in diverse Farbglasuren getunkt, verbreiten sie echte Atelieratmosphäre. Jeder Behälter ist ein Unikat. Stifthalter ca. 40 Fr. u. a. bei Kitchener

4.

Viel Kupfer, Messing, Holz und helles Leder gibts beim dänischen Label Oyoy. Chefdesignerin Lotte Fynboe befolgt das skandinavische Prinzip der Klarheit, das sie hin und wieder mit dem japanischen Sinn für Farben und Materialmix kombiniert. Una Box ab ca. 25 Fr., Oyoy

5.

Das dänische Label Ferm Living verbindet Nutzen mit Ästhetik: Die Stifthalter sind aus Messing, die Ablagefächer aus pulverbeschichtetem Metall. Ablagefächer ca. 45 Fr., Stifthalter ca. 90 Fr., Fermliving

6.

1 Tapete Kakadu (265 x 63.5 cm, inkl. 5 Magnete) von Groovy Magnets ca. 85 Fr. bei Littlevikings2 Laptophalter Bräda 14.95 Fr. von Ikea, 3 Textilverlängerungskabel in diversen Farben ca. 20 Fr. von Jumbo, 4 Soft Pad Chair von Charles & Ray Eames, in der Kombination Cashew/Coffee, ca. 2700 Fr. bei Vitra, 5 Lochholzplatte für Haken und Klammern aus dem Baumarkt, 6 Federstift Peacock ca. 12 Fr. von Hay