Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt

Den ganzen Sommer über habe ich nach einem schönen Jupe gesucht – mit durchschlagendem Misserfolg. Es gab nichts, was den Namen verdient hätte, geschweige denn mein Geld. Umso besser, dass Jupes in der neuen Herbstmode wieder eine Rolle spielen: zusammen mit einem Blazer oder Mantel gehören die Skirt Suits (Deuxpièces soll man nicht mehr sagen) gar zu den Musthaves der Saison! Ich wittere Herbstluft und wünsche mir ganz unbescheiden den fantastischen Midi-Faltenjupe aus Mohair von Prada (ca. 3500 Fr.), dessen raffinierter Schnitt mit dreieckigen Falten modern, schwungvoll und klassisch zugleich wirkt.

Ich habe ein kleines Faible fürs Fantastische, ich mag verlassene Orte und die vielstimmige Einsamkeit, die ihnen innewohnt wie alte Geister: Ein bisschen Träumen und Gruseln in den Überresten einer Zivilisation, die sich langsam in der Natur verliert. Deshalb würde ich am liebsten mal aufbrechen und die Orte des Instagram-Accounts hello.abandoned.world zu suchen gehen – ob es sie nun gibt oder nicht (teilweise habe ich ein klein wenig Mr. Photoshop in Verdacht). Ich denke, so in ein bis zwei Jahren wäre ich wieder zurück.

Am 5. August ist der japanische Modedesigner Issey Miyake gestorben. Als Hommage an sein Werk wünsche ich mir den riesigen plissierten Schal Madame-T Stole Scarf (ca. 350 Fr.), der sich auf so vielfältige Weise tragen und binden lässt und der immer und zu allem einfach classy aussieht. R.I.P. Sensei.

Mein erstes Auto war ein abgehalfterter Alfa Romeo Jahrgang 1978 in Kermitgrün métalisé, der mir unter dem Hintern wegrostete und den ich aller Macken zum Trotz heiss liebte. Und so schlägt in mir nach all den Jahren noch immer das cuore sportivo einer Alfista, mittlerweile aber für die Oldtimer der Marke. Mein Favorit: Der Alfa Romeo Giulietta Spider aus den Fünfzigerjahren in Grau – klassische Eleganz auf vier Rädern, sportlicher Sound und in Sachen Design und Technik seiner Zeit weit voraus. Mir macht sogar seine bläulich-rauchende Duftmarke Spass, die er beim Bergabfahren hinterlässt. Leider gelten die Superlative auch für die Preise (für dieses Modell ab ca. 100’000 Fr.), die Liebhaber:innen für dieses Schmuckstück der Automobilgeschichte hinblättern müssen.

Wenn ich schon dran bin, meinen zukünftigen Lottogewinn grosszügig in einen italienischen Oldtimer zu investieren, fehlt mir vor der ersten Ausfahrt eigentlich nur noch ein Kopftuch, das meine Haare zusammenhält. Sagte ich ein Kopftuch? Nein, das Kopftuch schlechthin soll es natürlich sein: Ein edles Seidencarré von Hermès – spontan würde ich mich für das fröhliche Modell Isola di Primavera (ca. 490 Fr.) entscheiden, das farblich so schön mit dem klassischen Grau und den knallroten Sitzen des Alfas harmoniert. Bienvenuto amici!