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Designer Mikael Vilchez: «Ich würde gern Kamala Harris in meinen Entwürfen sehen»

Designer Mikael Vilchez: «Ich würde gern Kamala Harris in meinen Entwürfen sehen»

Am Wochenende findet die 19. Edition der «Mode Suisse» statt. Wir stellen vorab ausgewählte Designerinnen und Designer vor. Heute: Mikael Vilchez von Forbidden Denimeries über die Jeansjacke als Kunstwerk, den schlechten Ruf von Denim und eine Baronesse als Muse.

Wann haben Sie Forbidden Denimeries gegründet?
2018.

Ihr Atelier?
Befindet sich in Genf.

Werdegang?
Studium an der Genfer Modeschule Head, Design-Assistenz bei Balenciaga, dreifacher Gewinner der Swiss Design Awards.

Was zeichnet Ihr Label aus?
Ich fokussiere mich auf Jacken und Accessoires aus nachhaltigem – heisst: vielfach recyceltem – Denim. Auch innovative Veredlungstechniken wie die Lasergravur spielen eine Rolle.

Was hat Sie zur aktuellen Kollektion inspiriert?
Ich präsentiere zwei Capsule Collections an der «Mode Suisse». Die erste ist beeinflusst von meiner Obsession für Genderfragen. Ich konzentriere mich auf den Smoking – ein Kleidungsstück, das in der Geschichte der Mode symbolisch für die Emanzipation der Frau steht. In der zweiten setze ich meine Erkundung der Jeansjacke fort. Ich entferne die Deckstiche, bearbeite die rohen Kanten und bügle eine Falte in die Ärmel, um der Jacke einen scharfen Look zu verleihen. Der Clou: Ich upcycle die Jeansjacken meiner Kundinnen. Sie überlassen mir ihre alte, ich verwandle sie in eine einzigartige. Es besteht auch die Möglichkeit, die Rückseite der Jacke mit einem lasergravierten Bild zu personalisieren. Auf meiner habe ich mich für Porträts von Frauen aus der Kunst entschieden.

Wen würden Sie gern in Ihren Entwürfen sehen?
Vielseitige Frauen wie meine Musen: Meine Grossmutter Baronesse Irène de Jomini, Jennifer Lopez, Kamala Harris, Glenn Close, Christina Aguilera, Pina Bausch und viele mehr.

Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit? Denim hat ja einen besonders schlechten Ruf, wenn es um den Wasserverbrauch und den Gebrauch von Chemikalien geht.
In der Textil-Industrie, die für ihre katastrophalen Auswirkungen auf unseren Planeten gerügt wird, ist die Massenproduktion von Denim eine der umweltschädlichsten. Ein Dilemma für verantwortungsbewusste Konsumenten. Forbidden Denimeries verfolgt einen umweltbewussten Ansatz: Wir verwenden nachhaltige Jeansstoffe, Deadstock oder recycelten Denim. Ausserdem produzieren wir in der Schweiz, so habe ich die beste Kontrolle über Qualität und Nachhaltigkeit.

Dient Ihnen die Schweiz auch als Inspiration?
Ja. Ich lebe mit meinem Freund in einer romantischen Datscha auf dem Land bei Genf und bin dort sehr glücklich. Ich muss mich wohlfühlen, um kreativ sein zu können.

Inwiefern beeinflussen andere Designerinnen und Designer Ihre Kollektionen?
Sehr. Dies nicht anzuerkennen, wäre heuchlerisch. Allerdings lasse ich mich häufiger von den Archiven der Modegeschichte inspirieren: von der Unterwäsche der Barockzeit und den Looks von «Buffy the Vampire Slayer» oder den Kollektionen von Balenciaga.

Wie haben Sie das vergangene Jahr erlebt?
Zu meiner Überraschung hatte die Pandemie einen sehr positiven Einfluss auf meine Arbeit. Sie kam zu einer Zeit, in der ich meinen Brand und meine Strategie umstrukturierte – und dafür brauchte ich Zeit.

Ihr nächstes Ziel?
Die Art und Weise, wie ich die Marke umgestaltet habe, hat grosses kreatives und kommerzielles Potenzial offenbart. Ich möchte mich nun mit Experten und Investoren umgeben, um die Marke und ihre Entwicklung voranzutreiben.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Modebranche?
Nachhaltigkeit und Kreativität.

Special Media Collaboration

annabelle spannt für die 19. Edition der «Mode Suisse» mit der Branchenplattform zusammen, begleitet das Happening vom Fitting der Models über die Laufstegpräsentationen bis zu den Expert*innen-Panels – und ist vor Ort, um sich die Kollektionen der Designerinnen und Designern erklären zu lassen.

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