Werbung
Departement Stores – Das Warenhaus machte Frauen unabhängig

Stil

Departement Stores – Das Warenhaus machte Frauen unabhängig

  • Text: Christina Duss

Das Warenhaus erfindet sich derzeit pausenlos neu: Mit Fashionshows, Pop-up-Stores und glamourösen Mitarbeitern.

Glamourös

  • Sängerin Beyoncé zeigt die Frühling/Sommer-Kollektion ihres Labels House of Deréon während der London Fashion Week bei Selfridges in London.
  • Carine Roitfeld schmeisst anlässlich der Lancierung ihrer «Carine’s World»-Kampagne für Barneys New York eine Party. Höhepunkt: Karaoke-Einlagen von Anna Dello Russo und Valentino.
  • Lady Gaga präsentiert in der Vorweihnachtszeit bei Barneys «Gaga’s Workshop» – Schaufenster mit Produkten wie einem magnetischen Gaga-Anziehset, Lederjacken, Lieblingsbüchern und dem McQueen-Schuhmodell Armadillo aus Schokolade.
  • Tausendsassa Thomas Erber hat freie Hand: Browns in London lässt ihn «Le cabinet de curiosités» zusammenstellen – eine persönliche Sammlung von Gegenständen aus Mode, Kunst und Reisen.
  • Designer Tom Ford – eigentlich ein Freund von kleinen, superexklusiven Präsentationen – lanciert seine erste Beautylinie bei Bergdorf Goodman in New York.

 

Kurios

Bei Selfridges in London gibt es einen hauseigenen Streetstylefotografen. Fürs Jahr 2012 wurden Hightech-Umkleidekabinen angekündigt: Mittels eingebauter Kameras können sich die Kunden beim Anprobieren fotografieren, das Outfit aus jedem Winkel begutachten und es, bei Unsicherheit, an Freunde schicken, um ihre Meinung zu hören.

Persönlich

Neu wird bei Jelmoli «Personal Shopping» angeboten: Kundinnen und Kunden können sich in der Jelmoli Personal Shopping Lounge von Rowena Downing beraten lassen, einer gebürtigen Schottin und studierten Modedesignerin. Der Service ist für Inhaberinnen und Inhaber der Jelmoli Card gratis.

Das Warenhaus machte Frauen unabhängig

Der einfache Handelsmann Aristide Boucicaut eröffnete 1852 in Paris das erste Warenhaus der Welt: Le Bon Marché revolutionierte das Einkaufen. Zuvor gab es, nach orientalischem Muster, überdachte Einkaufspassagen, zum Beispiel den Grand Bazar, in dessen über 300 Einzelgeschäften nach Herzenslust gefeilscht wurde. Im Warenhaus waren die Preise fix. Neu auch: das Geschenk, das die Kunden beim Kauf eines Produkts bekamen, der Katalog, mit dem man bequem nachhause bestellen konnte, das saisonal wechselnde Angebot und der Ausverkauf.

Aristide Boucicaut erkannte, dass Kinder die Kunden der Zukunft sind, und eröffnete eine Spielzeugabteilung. Die männliche Klientel konnte sich in einem Leseraum die Zeit vertreiben. Das Warenhaus veränderte nicht nur das Konsumverhalten nachhaltig: Frauen aus der Oberschicht durften nun das Haus allein verlassen, was bisher als unschicklich galt. Das Warenhaus bot auch Tausenden von ledigen Frauen einen Arbeitsplatz als Verkäuferin oder Näherin. Diese finanzielle Unabhängigkeit führte zu einem neuen weiblichen Selbstbewusstsein und trug wesentlich zur Emanzipation bei.

Werbung

1.

Das Original: Le Bon Marché in Paris