Creative Director Grace Coddington verlässt die amerikanische Vogue
- Text: Miriam Suter; Bild: Getty Images / Paul Zimmerman
Der legendäre Rotschopf verlässt nach knapp 30 Jahren ihren Posten als Creative Director. Ein bisschen bleibt sie der Vogue aber noch erhalten.
Ganz weg ist die 74-Jährige aber nicht: Ihr Büro in den Räumen der Vogue im One World Trade Center bleibt erhalten. Dieses Jahr wird Coddington noch weiterhin an Vogue-Fotoshootings mitarbeiten. Die gebürtige Engländerin will sich zukünftig vermehrt eigenen Projekten widmen. Aus ihrer kultigen Skizzen-Serie «Catwalk Cats» soll ein Animationsfilm produziert werden und auch an einem neuen Duft für Comme des Garçon wird das Ex-Model mitarbeiten.
«Es ist nich so, dass ich der Vogue davonlaufen würde», sagt Grace Coddington in einem Interview mit der Branchenplattform Business of Fashion. Die ehemalige Creative Director freue sich darauf, Neues auszuprobieren. Denn: «Ich werde mich sicher nicht pensionieren lassen und bloss herumsitzen.» Auch wenn Grace Coddington und Anna Wintour (oben auf dem Bild) nicht immer einer Meinung waren, an einem Eklat mit der US-Vogue-Chefredaktorin soll der Weggang nicht gelegen haben. Im Gegenteil, die beiden Fashion-Profis haben diesen Schritt intensiv zusammen besprochen und abgesegnet: «Wir sind immer sehr respektvoll miteinander umgegangen. Bei all meinen Nebenprojekten habe ich mich immer zuerst mit ihr ausgetauscht und gefragt, ob das für sie in Ordnung ist», so Coddington. Es habe sich aber zunehmend abgezeichnet, dass sich die 74-jährige Kreativschaffende auch abseits der Vogue verwirklichen möchte.
Um eine der inspirierendsten Persönlichkeiten der Modewelt bleibt es weiterhin spannend, denn müde scheint Grace Coddington nicht zu werden: «Das Modebusiness verändert sich stetig, das ist ja auch so aufregend. Ich würde das niemals aufgeben wollen.»
Eine Hassliebe, die fast dreissig Jahre Zusammenarbeit dauerte: Anna Wintour und Grace Cuddington im Dokumentarfilm «The September Issue»: