Coop’s Bio-Baumwollprojekt in Zentralindien
Bereits seit 1993 gibt es das Label Coop Naturaline für ökologische Bekleidung aus Bio-Baumwolle. Und schon zwei Jahre später wurde das gesamte Angebot auf Bio-Baumwolle umgestellt, die auch zu 100% fair gehandelt wird. Dies gelang nur dank einer engen Zusammenarbeit von Coop, dem schweizerischen Garn- und Bekleidungsunternehmen Remei AG und der Spinnerai Maikaal Fibres, die im indischen Maikaal, und auch in einem Teil Tansanias, ein Förderprojekt für biologischen Anbau ins Leben gerufen hatten. Das Projekt wird in der Provinz Madhya Pradesh umgesetzt, die zum zentralindischen Baumwollgürtel gehört.
Was Anfangs nur auf einer kleinen Anbaufläche geschah, ist heute eine weltweit bedeutende Bio-Baumwoll-Produktionsgemeinschaft. Das Unternehmen arbeitet zurzeit mit mehr als 5’000 Bauern zusammen und jährlich werden in Indien rund 5’000 Tonnen biologisch angebaute Rohbaumwolle produziert. Vom Bio-Baumwollanbau über jede Stufe der Verarbeitung bis zum fertigen Produkt erfüllen alle Prozesse strenge ökologische und soziale Anforderungen, die regelmässig von unabhängigen Stellen kontrolliert werden.
In einem partnerschaftlichen Verhältnis erhalten die Bauern landwirtschaftliche Beratung und Unterstützung im Erwerb von biologischen Produktionsmitteln sowie im Verkauf und in der Vermarktung des Endprodukts Bio-Baumwolle. Der biologische Anbau ermöglicht den Bauern, auf Kredite für teure Agrochemikalien zu verzichten und bringt ihnen stabilere Erträge. Damit reduziert sich die finanzielle Verwundbarkeit der Bauern.
Coop und Remei wurden für ihr Engagement mehrfach ausgezeichnet und ermöglichte den Auf- und Ausbau der Unternehmen in Maikaal. Und auch neben der Produktion von chemiefreier und biologischer Baumwolle werden die Bauern durch das Projekt unterstützt. Sie erhalten Aus- und Fortbildungen zum Thema Landwirtschaft, Hygiene und Umgang mit Landarbeitern und tragen so bei, ein besseres Klima in ihren eigenen Betrieben zu erschaffen.
Ausserdem unterstützen Coop und Remei mit ihrem Projekt nicht nur die Bauern selbst, sondern auch deren Familien. Neben einem mobilen Gesundheitszentrum, das von Coop finanziert wurde und den Menschen in der Region medizinische Dienstleistungen möglich macht, wird auch die Ausbildung von Kindern gefördert. In den sogenannten Animationsschulen soll nicht nur bei den Kindern sondern auch bei den Eltern das Interesse an einer guten Schulbildung geweckt werden. bisher wurden 13 Schulen initiiert, in denen über 500 Kinder regelmässigen Schulunterreicht erhalten.
Die Produkte aus der Coop Naturaline sind also nicht nur gut zur Umwelt, sondern bringen noch viele weitere Vorteile für das Produktionsland, die Hersteller und deren Familien. Und im Gegensatz zu vielen anderen “Bio-Klamotten” sehen sie noch dazu gut aus. Was will man eigentlich mehr?
Weitere Informationen unter www.coop.ch/naturaline.
Text: Katinka Oppeck