Coiffeur zu Hause spielen: So gelingen Pony und Co.
- Text: Olivia Goricanec; Fotos: Simon Lekias/Getty Images
In Zeiten von Corona und geschlossenen Coiffeursalons muss – wer nicht bis zum Ende der Quarantäne warten will – selber Hand anlegen. Wir zeigen Ihnen, wie das am besten geht.
Auch während der Zeit der sozialen Isolation ist es wichtig, sich wohlzufühlen. Wem seine ausschweifende Mähne zu viel wird, braucht einen Kamm, eine Schere und vielleicht auch etwas Mut.
Einige Regeln vorab
- Keine komplizierten Schnitte und keine Risiken eingehe: Es kann schnell nach hinten losgehen und Soforthilfe durch den geliebten Coiffeur ist nicht möglich!
- Verwenden Sie eine richtige Haarschneide-Schere: Also bitte keine Nagel-, Papier- oder Haushaltsschere. Diese schieben das Haar beim Schneiden vor sich her. Die Gefahr, dass man mehr Haar wegschneidet, als man möchte, ist gross. Wer keine Haarschere zu Hause hat, kann sich eine in der Apotheke, Drogerie oder online eine besorgen.
- Immer mit der Scherenspitze schneiden.
- Mit einem Kamm kann man genauer arbeiten als mit einer Haarbürste.
- Nie mehr als zwei Zentimeter abschneiden.
- Das Haar im trockenen Zustand schneiden. Nasses Haar wirkt länger und birgt somit die Gefahr, dass man sein Haar zu kurz schneidet. Aufgepasst vor allem bei gewelltem oder gelocktem Haar!
- Am besten schneidet man sein Haar nicht gleich nach der Haarwäsche, damit es in der Zwischenzeit schön natürlich fällt.
- Wer einen Quarantänepartner zu Hause hat, soll ihm die Schere überlassen.
Weg mit den Spitzen
- Einen Mittelscheitel vom Haaransatz bis zum Nacken ziehen und sein Haar in zwei Hälften teilen.
- Mit einem Kamm einmal komplett die Haare durchkämmen und beide Hälften nach vorne über die Schultern legen und eine Seite mit einer Haarklammer oder einem Haargummi zusammenbinden.
- Eine Strähne (zwei bis drei Zentimeter) in der gewünschten Länge zwischen Zeige- und Mittelfinger legen und die Spitzen unterhalb der Finger Millimeter für Millimeter mit der Scherenspitze abschneiden.
- Beim Schneiden immer wieder die einheitliche Länge prüfen, indem man die Haarspitzen der geschnittenen Strähnen mit den Fingern auf beiden Seiten gleichzeitig straff nach unten zieht. Zur Orientierung können Muster auf der Kleidung dienen.
Her mit den Stufen
- Einen Pferdeschwanz am höchsten Punkt des Kopfes binden. Direkt oben in der Kopfmitte, wie ein Palme. Der Zopf sollte dabei möglichst straff am Ansatz sitzen.
- Den Zopf senkrecht nach oben halten, zwischen Zeige- und Mittelfinger nehmen und die Spitzen auf der gewünschten Länge waagrecht abschneiden.
- Der dezente Stufenschnitt entsteht dadurch, weil das Deckhaar einen kürzeren Weg zum Pferdeschwanz hat als die unteren Haare, die länger bleiben.
Pony nachschneiden
Wer noch keine Stirnfransen trägt, sollte es in dieser aussergewöhnlichen Situation auch so belassen. Es ist von Vorteil, den ersten Grundschnitt von einem Coiffeur ausführen zu lassen, der sich in Sachen Gesichtsproportionen und Haareigenschaften auskennt.
Gerader Pony
- Das Haar an den Seiten mit Klammern vor dem Ponyschneiden wegstecken. Damit der Pony nicht kürzer als geplant wird, die Stirnfransen kämmen, aber nicht platt am Kopf drücken. Das würde die eigentliche Falllänge verfälschen.
- Den Pony auf der gewünschten Höhe horizontal locker zwischen Zeige- und Mittelfinger legen und etwas von der Stirn weghalten.
- Nun mit der Schere nicht gerade, sondern in einem leichten Winkel von unten in die Stirnfransen schneiden. Millimeter für Millimeter und zwischendurch immer wieder in den Spiegel schauen. Der untere Augenbrauenrand ist ausserdem ein guter Orientierungspunkt.
- Einzelne herausragende Haarspitzen können zum Schluss noch angepasst werden.
- Falls ein Übergang zu den langen Haaren gewünscht ist, kann die Aussenkanten seines Ponys etwas länger lassen. Das sorgt für einen natürlichen Rahmen anstelle einer quadratischen Form.
Fransiger Pony
Wer einen fransigen Pony schneiden möchte, hat zwei Möglichkeiten:
- Variante: Eine Fransenschere kaufen und genau wie beim Schnitt für einen geraden Pony vorgehen.
- Variante: Zunächst wie beim geraden Schnitt vorgehen. Danach alle 0,5 Zentimeter entlang des Ponys kleine Einschnitte in die Haare setzen, sodass Fransen entstehen.
Jeder hat seine eigene perfekte Pony-Länge. Diese muss im Schnitt alle zwei bis drei Wochen nachgeschnitten werden. Wer noch keine Übung beim Do-it-yourself-Pony hat, kann am besten die Länge alle paar Tage korrigieren, bis sie stimmt.
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