Autotest – Ford Grand C-Max
- Text: Ayako SuguyaFoto: Lukas Lienhard
Ein paar PS mehr hätten nicht geschadet. Etwas Handbuchlektüre auch nicht: annabelle-Testerin Ayako Sugaya packte auf der Fahrt im Ford Grand C-Max die Landkarte aus.
Wir fahren in einem Ford Grand C-Max auf romantischen Nebenstrassen nach Apt, ein pittoreskes Dörfchen in der Provence. Wir, das sind mein Freund Lukas, der als Fotograf im Fotostudio der annabelle arbeitet, und ich. Grand heisst das Auto, weil es einerseits über viel Stauraum verfügt und andererseits über sieben Plätze, die sich je nach Bedarf rauf- und runterklappen lassen. Statt weiterer Passagiere verstauen wir zwei Velos, und der Kofferraum ist voll.
Grand ist aber auch das Angebot an technischen Gadgets, mit dem der von aussen eher klein scheinende Grosswagen ausgestattet ist. Navigation, USB-Anschluss, automatische Heckklappe, Panoramadach, Tempomat: Der Ford hat so ziemlich alles, was man sich als gewöhnliche Autofahrerin wünscht.
Etwas gewöhnungsbedürftig für mich ist die halbautomatische Parkierhilfe, die es mir ermöglicht, per Knopfdruck und Gaspedal, ohne Korrektur und Ruderei, in eine Parklücke zu steuern. Diese automatische Verkehrskadettin ist bestimmt ein wunderbares Ding, wenn auf der Rückbank ein Kinderchor johlt oder im Mittelfach das Handy unentwegt klingelt, piepst und nervt.
Das Aussehen des Autos lässt sich mit dezent-elegant umschreiben. Und so lassen sich auch die Hintertüren dezent-elegant nach hinten öffnen. Dezent-elegant ist auch die Innenausstattung mit den vielen Knöpfen.
Das Fahrgefühl ist leicht, gleitend und ruhig. Alles kein Problem: Gas geben, schalten, bremsen, Gas geben, schalten, überholen … überholen? «Weisch Baby, der hat nur 110 PS.» Es gibt Modelle mit mehr. Wer das Auto häufig für Ausflüge und längere Fahrten benutzen möchte, sollte sich ein paar PS mehr zulegen. Das lohnt sich auch, damit man auf der Überholspur oder auf steilen Alpenpässen im dritten Gang bei 4000 Umdrehungen der Natur nicht auf die Pelle rückt.
Die Elektronik schien eigentlich selbsterklärend. Ein Blick in die Bedienungsanleitung lässt sich jedoch (spätestens bei der Spracheinstellung) nicht vermeiden. Auch das Navigationssystem führte während der Fahrt ein interessantes Eigenleben. Da hätte sich ein zusätzlicher Blick ins Handbuch möglicherweise auch gelohnt. Stattdessen flatterte vermehrt eine Landkarte um unsere Ohren, und links wurde zu rechts und rechts zu links. Wir können gern darüber streiten!
Wer aber will das, wenn schon die Grillen zirpen.
Motor: 4 Zylinder, Duratec 1.6 Ti-VCT
Fahrleistung: 77 kW/105 PS, von 0 auf 100 km/h in 12.3 s
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Masse: Länge 4520 cm, Breite 2067 cm, Höhe 1653 cm
Leergewicht: 1477 kg
Verbrauch: 6.9 l /100 km
CO2-Emissionen: 159 g/km
Energieeffizienzklasse: C
Preis: ab 29 350 Fr.
Infos: www.ford.ch