Auto-Pendler – Wohin des Weges?
- Illustration: Nicole Schmauser
Drei leidenschaftliche Autofahrerinnen und annabelle-Mitarbeiterinnen sagen, wie sie ihren Wagen einsetzen.
Kombiniert
Sonja Erb (30), Gebietsverkaufsleiterin annabelle, Zürich, Peugeot 307 CC, 2000 Kilometer pro Monat
Privat brauche ich eigentlich kein Auto. Da ich aber eins habe, fahre ich häufiger bereits am Freitagabend mit Sack und Pack ins Bündnerland, wo mein Freund eine Ferienwohnung hat. Dadurch verlängere ich meine Wochenenden und entfliehe im Winter dem düsteren Wetter. Mein Auto habe ich wegen meines Jobs gekauft. Ich arbeite im Aussendienst und fahre es fast täglich, um Inserenten und Werbern zu präsentieren, welche spannenden Geschichten annabelle in naher Zukunft plant. Ohne Auto wäre es fast nicht möglich, mehrere Termine in Bern, Basel, Biel und Zürich wahrzunehmen und zu kombinieren. Wenn die Zeit reicht, kaufe ich zwischen den Terminen Waschmittel und andere unverderbliche Ware für meinen Haushalt ein. Das erspart mir später ein grosses Schleppen.
Unabhängig
Silvia Binggeli (39), Ressortleiterin Lifestyle annabelle, Zürich, Seat Ibiza, 750 Kilometer pro Monat
Ich bin in Guggisberg BE aufgewachsen. Ohne eigenes Auto ist man auf dem Berg aufgeschmissen. Deshalb fahre ich seit meinem 18. Geburtstag Auto und verbinde mit ihm das Gefühl der Unabhängigkeit. In Zürich, wo ich seit Jahren lebe, sind die Verbindungen mit Trams und Bussen so gut, dass ich im Alltag eigentlich kein Auto benötigen würde. Meine Funktion bringt aber viele Geschäftstermine ausserhalb der Stadt mit, die ich nur dann ohne grossen Zeitverlust wahrnehmen kann, wenn ich gleich von der Redaktion aus hinfahren kann. Das ist auch der Grund, weshalb ich häufiger mit dem Auto ins Geschäft fahre, als bei 3.7 Kilometer Arbeitsweg nötig wären. Ich bin eine passionierte Autofahrerin und höre unterwegs gern Podcasts von verpassten Radiosendungen. Einmal pro Monat fahre ich an den Thunersee, um dort meine Grossmutter zu besuchen. Ab und zu fahre ich auch spontan mit meinem Liebsten nach La Spezia ans Meer oder nach München. Zu den Modeschauen in Mailand hingegen fahre ich im Zug. Dann lese ich Magazine oder bereite mich auf Interviews vor.
Zwanglos
Judith Keramaris (53), Redaktionssekretärin annabelle, Adliswil, Mazda MX5 Roadster, 300 Kilometer pro Monat
Bei gutem Wetter fahre ich mit dem Velo zur Arbeit, bei schlechtem mit dem Auto. Ich verlasse das Haus dann jeweils kurz vor 9 Uhr, um unterwegs zu sein, wenn sich der morgendliche Stau am Autobahnende in Zürich bereits aufgelöst hat. Ansonsten greife ich eher selten und spontan zum Zündschlüssel. An einem richtig heissen Sommertag etwa, um mich nach der Arbeit im Seebad Horgen zu erfrischen. Mit dem Velo ist der Weg zu lang. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln müsste ich mehrmals umsteigen. Zudem sind die Fahrpläne nicht besonders gut aufeinander abgestimmt. Auch beflügelt mich das Fahren mit offenem Dach: Das ist Sommer! Vielleicht einmal pro Jahr fahre ich mit dem Auto in die Ferien. Die verbrachte ich letztes Jahr in einem Weindorf im Burgund, das derart abgelegen ist, dass man ohne Auto gar nicht hinkäme.