annabelle-Chefredaktorin über den Wechsel von Raf Simons zu Dior
- Text: Lisa Feldmann; Fotos: Imaxtree
Nach der ersten Ready-to-wear-Show von Raf Simons für Christian Dior in Paris: Alle Erwartungen wurden erfüllt – die jungen Silhouetten in seiner Kollektion begeisterten das Fachpublikum.
Raf Simons war immer mein Lieblings-Nachfolgekandidat für Jil Sander – und als es dann tatsächlich dazu kam, fühlte ich mich mehr als bestätigt: Der kluge Belgier übersetzte die Magie der grossen Puristin mit Ernsthaftigkeit, aber ohne jedes Pathos in die Jetzt-Zeit und schuf Kollektionen, die der Marke zur Ehre gereichten.
Raf Simons begeistert bei Dior
Dann kam sein letzter Auftritt in Mailand vor gut einem Jahr, und wir ahnten: So könnte die Mode eines ganz anderen Labels aussehen, für das der Designer bereits heiss gehandelt wurde. Kurz darauf wurde es offiziell – Raf Simons wechselte zu Dior. Dort hat er nun mit seiner ersten Kollektion wieder alle Erwartungen erfüllt.
Schon beim Couture-Defilee wurden die Journalisten und Kunden nicht nur vom Duft der unzähligen Blüten betört, man spürte, dass auch beim traditionellsten aller Pariser Modehäuser die Modernität Einzug gehalten hatte. Die Prêt-à-porter-Show hat dies nochmals unterstrichen. Die für die Marke typischen Schnitte wurden mit leichter Hand modifiziert, es entstanden junge Silhouetten, eine neue Schlichtheit, die den alten Christian Dior begeistert hätte.
Eine neue Generation von Designern
So scheint Simons tatsächlich einer neuen Generation Designer anzugehören, die nicht länger Belgier, Deutsche, Franzosen sind, sondern Europäer im Sinn einer tiefen kulturellen Verbundenheit. In einer immer globaler agierenden Welt schafft das eine neue, wichtige Identität, die in den nächsten Jahren geradezu überlebenswichtig sein wird.
Link-Tipp:
Wie macht sich Jil Sander, seitdem Raf Simons nicht mehr Creativ Director ist? annabelle-Modechefin Daniella Gurtner berichtet: Der Fazit der annabelle-Modechefin über die Rückkehr von Jil Sander zu Jil Sander
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