Wer geht nicht gerne mal barfuss? Im Sommer, auf einer weichen Wiese, gibt es nichts schöneres. Wenn wir Tag für Tag ohne Schuhe gehen müssten, egal bei welchem Wetter oder Untergrund, das wäre etwas anderes. Was für uns kaum vorstellbar scheint, ist in weiten Teilen Afrikas schlichte Realität. Hier schätzt sich dann diejenige glücklich, die ein Paar Plastikflaschen zu Sandalen umfunktioniert hat.
Von vielen Hilfsorganisationen wird dieser dringende Bedarf oft übersehen: Nahrungsmittel und Kleidung sind die am meisten ausgelieferten Sachspenden. Dabei kann das Schuhwerk ganz unmittelbar zu einer greifbaren Verbesserung der Lage beitragen: In Schuhen können Distanzen besser überwunden werden, der Mensch wird auf niedrigem Niveau selbständiger.
Deshalb hat Gerald Bobga das Shoe Aid Project auf Amazee ins Leben gerufen. Mit dieser wohltätigen Aktion sammelt der in Berlin lebende Kameruner allerlei Schuhe und verschifft sie in seine Heimat und die umliegenden Länder. Die meisten Schuhe, die der vom Wohlstand verwöhnte Europäer nicht mehr tragen würde, kann in Afrika noch gute Dienste leisten, meint er.
Geralds Enthusiasmus ist wahrlich ansteckend: In Deutschland lässt er keine Gelegenheit aus, um über sein Projekt zu reden; auch an grosse Schuhladenketten und Schuhproduzenten ist er schon herangetreten. Mit einigem Erfolg, wie er andeutet, doch noch sei es zu früh, um mehr zu verraten. Doch für die Industrie macht ein solches Engagement Sinn: Man wird vom Kunden als sozial bewusstes Unternehmen wahrgenommen. Im Marketing-Deutsch heisst das dann Corporate Social Responsibility.
Doch auch schon ohne die tatkräftige Unterstützung ist Gerald Bobga kaum aufzuhalten. Im letzten Jahr verbrachte er mehrere Wochen in Österreich, um dort über seine afrikanische Heimat zu sprechen und für sein Vorhaben zu werben. Neben diversen privaten Sammlungsaktionen resultierten daraus die Kooperationen mit der Fitness-Kette Mrs. Sporty und dem Speditionsunternehmen Schenker Logistics. Und natürlich hat er auch die Schweiz im Visier.
Das Shoe Aid Project ist auf die Hilfe vieler angewiesen: Wer eine Schuhsammlung durchführen möchte, kann sich im Projekt auf Amazee informieren und gegebenenfalls mit Gerald Kontakt aufnehmen.
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