Negative Gefühle können beim Abnehmen zum Stolperstein werden. Nämlich dann, wenn man sie ständig unterdrückt und sich mit Essen tröstet. Deshalb ist es bei einer Gewichtsreduktion mitunter nötig, sich auch punkto Emotionen andere Verhaltensweisen anzueignen.
Im Büro hat der Chef herumgenörgelt, zuhause gehen einem die Kinder auf die Nerven. Brav schluckt man alles herunter. Doch das tut nicht gut: «Wenn jemand Frust, Wut, Ärger oder Trauer schlecht zeigen kann, führt das nicht selten dazu, dass die unterdrückten Emotionen mit Essen kompensiert werden», sagt Bettina Isenschmid, Expertin von annabelle.eBalance.ch und Chefärztin des Kompetenzzentrums für Essverhaltensstörungen, Adipositas und Metabolismus (KEA) am Spital Zofingen.
Wer diesen Mechanismus kennt und abnehmen will, sollte aus diesem Grund auch versuchen, sich mit seinen negativen Gefühlen auseinanderzusetzen. Und sich andere Verhaltensweisen zulegen, als sich mit Schoggi oder Chips über die miesen Gefühle hinwegzutrösten.
Wichtig ist, herauszufinden, warum man isst. Im ersten Moment weiss man vielleicht gar nicht richtig, was einen belastet. Da gilt es dann, die Gefühle richtiggehend auszugraben. Meist findet man schliesslich heraus, dass eben doch nicht einfach «nichts» gewesen ist, sondern zum Beispiel die Nachbarin eine blöde Bemerkung gemacht hat.
Und wie geht man dann damit um? «Manchmal rate ich dazu, an einem Ort, an dem man allein ist und einen niemand hört, laut loszubrüllen. Dass ist eine gute erste Lösung, um einmal Frustrationen auszudrücken und sich Erleichterung zu verschaffen», so Bettina Isenschmid.
Später gilt es jedoch, seine Gefühle auch verbal auszudrücken und den Mitmenschen mitzuteilen. Dies sollte auf unmissverständliche, aber sozial verträgliche Art geschehen. Zum Beispiel mit Formulierungen wie «Das hat mich verletzt» oder «Das möchte ich nicht mehr». Dies zu lernen ist jedoch ein langer Prozess und braucht etwas Zeit.
Weitere Informationen zum leichten Abnehmen finden Sie unter annabelle.ebalance.ch.
