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50 Jahre Jubiläum: Wie Elsa Peretti die Schmuckwelt bei Tiffany & Co. revolutionierte

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50 Jahre Jubiläum: Wie Elsa Peretti die Schmuckwelt bei Tiffany & Co. revolutionierte

Vor 50 Jahren revolutionierte das italienische Model Elsa Peretti als Designerin die Schmuckwelt bei Tiffany & Co. Von einer, der kaum etwas wichtiger war als die Freiheit.

«Ich möchte Dingen keinen Status verleihen. Sondern Schönheit einen Preis», hörte man die 1940 in Florenz geborene Elsa Peretti einst sagen. Dabei war Status etwas, womit die Italienerin geboren wurde – ebenso wie mit dem goldenen Löffel im Mund: Die Miterbin des italienischen Ölimperiums API war als wilde, kokainschnupfende Muse des Designers Halston bekannt, tanzte halb nackt durchs legendäre Studio 54 in New York und kannte alle, die man eben kennen musste in den Siebzigern.

Ihre Schönheit mag ihr Türen geöffnet haben – als Model in der Szene. Doch war es stets die Schönheit der Freiheit, die sie zu der einflussreichen Frau machte, die im Alter von 80 Jahren verstarb. Was bleibt, sind ihre ikonischen Schmuckdesigns für Tiffany & Co., die seine Trägerin so funkeln lassen, wie es Elsa Perettis Leben tat.

Sie wurde zum It-Girl

Mit 21 verliess sie ihr konservatives, gut betuchtes Elternhaus in Rom, was damals äusserst mutig war. Nach dem Innenarchitekturstudium zog sie Mitte der 1960er Jahre nach Barcelona und modelte für Fotografen und Künstler, unter anderem für Salvador Dalí. Ende der 1960er-Jahre schuf sie ihre ersten ­Silberschmuck-Prototypen. Dann kam New York: Als Model und Muse von Designern wie Charles James oder Halston wurde sie zum It-Girl und entwarf 1969 den legendären «Bottle»-Kettenanhänger.

1974 war es so weit: Der Vertrag mit Tiffany & Co. wurde unterzeichnet und sie war so offiziell Schmuckdesignerin. Sie bescherte dem bisher angestaubten Diamanthändler einen Coolness-Schub und wurde Vorbild für die befreite und berufstätige Frau der Seventies, gab sich aber auch dem Hedonismus dieses Zeitalters voll hin. Sie feierte, sie kokste, sie liebte. Sie lebte.

Edelsteine im Alltag

Beruflich galt es als Sensation, dass sie zum ersten Mal seit fünfundzwanzig Jahren Tiffany-Schmuck aus weniger prestigeträchtigem Silber und nicht aus Gold für ihre Kundinnen entwarf. Ein weiterer Hit: die «Diamonds by the Yard»-Ketten mit kleinen Diamanten an feinen Kettchen. Die günstigste Version gab es damals schon für 89 Dollar, und so kauften sich Frauen erstmals ihre «Diamonds» selbst. Und statt Bling-Bling zur Gala am Abend führten sie die Edelsteine jetzt im Alltag aus.

Sie selbst bezeichnete sich als «Handwerkerin»

Elsa Peretti sagte, ihre Entwürfe seien vom gesunden Menschenverstand diktiert werden: «Für mich sind eine gute Linie und eine gute Form zeitlos.» Angepackt hat sie auch schon immer gerne. Mit 28 Jahren erwarb sie eine Ruine im katalonischen Sant Martí Vell, gekauft von ein paar zusammenkratzten Dollars eines Modeljobs. Die Ruine wuchs in den darauffolgenden Jahren proportional zu ihrem Erfolg und Ruhm zu einem ganzen Dorf.

Es diente ihr stets als Refugium. Bis zuletzt zog sie mit ihrem Esel Benito von einem fertig renovierten Haus ins nächste. Immer in rosafarbenen Crocs. In Sant Martí Vell verstarb die Legende Elsa Peretti. In einem rustikalen Fleckchen Erde zwischen Zypressen.

Knochen als Inspiration

Die Natur war immer ihre Leidenschaft und Inspiration. Ein abstrakter Skorpion schlingt sich in ihrem Werk als Collier um den Hals, Schlangen um Finger. Der legendäre «Bone Cuff», einen sich organisch um die Unterarme schwingenden Armreifen, entstand aus einer Kindheitserinnerung: Die wohlbehütete kleine Elsa besuchte mit dem Kindermädchen des öfteren die Krypta einer Kirche in Rom, wo sie diverse Male Knochen einsteckte.

Ihre Mutter ermahnte sie stets, sie zurückzubringen, doch das Bild blieb: Dieser simple, massive Schmuck wirkt wie die Rüstung einer Amazone, weswegen er Ende der Siebzigerjahre schnell zum Symbol für Female Empowerment wurde. Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Elsa-Peretti-Linie präsentierte Tiffany & Co. diesen Sommer nun neue Fingerringversionen der Armspangen «Bone Cuff» und «Split Cuff». So lebt ihr Erbe an den Handgelenken junger, freier Frauen weiter.

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