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5 Trends von der Copenhagen Fashion Week

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5 Trends von der Copenhagen Fashion Week

  • Text: Jana Schibli
  • Bild: Ganni / James Cochrane, Unsplash; Collage: annabelle

In Kopenhagen ging vergangene Woche die erste (und wohl kälteste) Fashion Week der Saison über die Bühne. Wir waren mit dabei.

Kopenhagen macht einem das mit der Mode nicht leicht, besonders im stürmischen Februar: Sogar an der Fashion Week, die letzte Woche während drei Tagen stattfand, waren dicke Mäntel und fette Stiefel omnipräsent und Schichten-Looks die Norm. Doch gerade diese Pragmatik, gepaart mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und dem stets wachsenden internationalen Hunger nach dem Skandi-Stil, macht die Copenhagen Fashion Week so beachtenswert. Hier kommen die wichtigsten Trends aus der dänischen Hauptstadt, von Kleidung bis Attitüde.

1. Seriöse Spektakel

Ist die Modeschau überhaupt passiert, wenn kein virales Video daraus resultiert? Als Bella Hadid auf dem Coperni-Laufsteg letzten Herbst mit weissen Stofffasern ein Kleid aufs Leib gesprüht wurde, zeigte sich einmal mehr, dass Stunts die Reichweite einer Modemarke enorm verbreiten können. Diese Botschaft schien auch im sonst eher leisen Kopenhagen angekommen zu sein: Zum Abschluss der Show des Labels (di)vision stand das Model Sarah Dahl in einem blassrosa Ensemble auf, posierte und zog beim Weglaufen gleich die Tischdecke mitsamt übrig gebliebenem Essen und Geschirr mit. Das Video davon verbreitete sich online in Windeseile.

Bei A. Roege Hove wurde ein Model auf dem Laufsteg live in den Strickteilen des Labels drapiert. Und beim dänischen Label Rotate by Birger Christensen stolzierte «Real Housewives of Beverly Hills»-Star Lisa Rinna im schwarzen Bodysuit und im Leoparden-Mantel über den Laufsteg. Der Beifall war enthusiastisch – an der Show selbst und danach virtuell.

2. Kleine Kniffe

Dass wir uns nicht jede Saison eine komplett neue Garderobe zutun, ist auch in der Modebranche den meisten bewusst. In Kopenhagen sah man besonders gut, wie minimale Anpassungen und Styling-Kniffe trotzdem dieses Gefühl von Neuem auslösen können, ob auf den Strassen oder bei Labels wie The Garment und Saks Potts: Bauchtaschen, die um die Hüfte getragen werden und nicht länger schräg über den Körper. Schuhe in derselben auffälligen Farbe wie die Strumpfhose. Schnürsenkel als Gürtel. Stulpen, die an den Armen und Beinen getragen werden können. Kleider über Hosen (ja, es geschieht wirklich). Warum das Rad ständig neu erfinden? Besonders, wenn man hier so gut Velo fahren kann …

3. Gemeinsam geht es besser

«Ich habe genug davon, mein Gesicht auf Zoom zu sehen», lachte Elisabet Stamm, als sie am Donnerstag den mit 20 000 Euro und einer Kapselkollektion dotierten Zalando Sustainability Award entgegennahm und von ihren Plänen erzählte, zu reisen und ihre Kolleg:innen und ihre Angestellten endlich in Person zu sehen. Die Dänin gründete ihr nachhaltiges Streetwear-Label Stamm 2022 und gewann auch wegen ihrer engen Zusammenarbeit mit den Hersteller:innen ihrer Kollektionen in Indien und China. Zusammenhalt war auch bei Saks Potts – deren Kollektion hiess «Family» und wurde an ganzen Familien auf dem Laufsteg gezeigt – und bei Wood Wood ein Kernthema.

4. Rot sehen

«Die ganze Kollektion ist ein Tribut an die Tomate», sagte Henrik Vibskov über seine Herbstkollektion 2023, die – Überraschung – viele rote Akzente enthielt. Auch sonst hatte die Farbe auf den Laufstegen ein grosse Präsenz, wenn nicht überall ganz so buchstäblich. Sie tauchte auf Jogginganzügen (Baum und Pferdgarten), Paillettenkleidern (Ganni), Blazer-Looks (Selam Fessahaye) und einem gemusterten Foulard (Skall Studio) auf. Kaum zu sehen? Magenta, laut Pantone die Trendfarbe des Jahres.

5. Die Lederfrage

Wenn es ein Teil gab, das vom Street Style und den Laufstegen nicht wegzudenken war, dann war das die Lederjacke: ob im Biker-Stil, aus Wildleder oder im übergrossen Vintage-Look, ob bunt oder klassisch in Schwarz. Doch nachdem die Diskussion um Pelz mehr oder weniger geklärt scheint, werden Leder und dessen Herkunft zunehmend hinterfragt und neu gedacht. Ganni schickte Taschen aus Ohokin, einer Lederalternative aus Orangen- und Kaktusnebenprodukten und recyceltem Plastik, über den Laufsteg. Bei Samsoe Samsoe bestehen die Lederjacken im Achtzigerjahre-Look aus Resten sowie Leder mit dem Zertifikat der Nonprofit-Organisation Leather Working Group (LWG). Welche Lösungsversuche am meisten Durchhaltevermögen haben, wird sich zeigen.

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