Die wohl eleganteste Art, lange Strecken zurückzulegen: In diesen Waggons ist tatsächlich der Weg das Ziel.
Bild: Belmond
1.
Royal Scotsman: Highland-Chic
Begrüsst wird man – der Champagner blubbert bereits in der Flûte in der Hand – von Dudelsack spielenden Herren in Kilts. Ein Traum in Mahagoni und Tweed wird das Schlafzimmer sein – welcome to the Royal Scotsman, die Reise durch die schottischen Highlands kann beginnen. Da sich Luxus bekanntlich in den Details zeigt, wird einem hier jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Ein Whisky- Sommelier an Bord? Check! Ein Turndown-Service inklusive Wärmflasche am Abend? Natürlich! Ein Spa auf Rädern? Tatsächlich. Was sich als royal bezeichnet, muss seinem Namen schliesslich gerecht werden. Nach dem sorgfältig kuratierten Dinner (Gentlemen tragen Smoking oder Kilt, Ladies Abendkleid), trifft man sich zu Käse und Digestif im Lounge-Wagen. Noch ein Refill gefällig, Milady, Milord? Slàinte!
Royal Scotsman, belmond.com
Bild: Zvg
2.
Blue Train: Das blaue Wunder Afrikas
Wenn die Sonne über der afrikanischen Steppe untergeht und die Milchstrasse den dunklen Nachthimmel funkeln lässt, raucht man im Club-Car des südafrikanischen Luxuszuges kubanische Zigarren und vergnügt sich bei einer Runde Backgammon – in der Hand ein edler Schluck Cognac. 1660 Kilometer legt er zurück, der Blue Train, ein Synonym für luxuriöse Zugreisen. Von der Stadt Pretoria in den Süden, das Ziel: Kapstadt. Mitgefahren sind in diesem Spitzenklasse-Hotel auf Schienen auch schon so namhafte Gäste wie Sir Elton John oder Kylie Minogue. Egal ob in einer Badewanne liegend oder im kulinarischen Himmel schwebend – den Blick aus dem Fenster gerichtet, hinein in die Seele Südafrikas, zieht man vorbei an grünem Weideland, rotem Wüstensand, in der Ferne grasenden Antilopen und springenden Gazellen.
Blue Train, bluetrain.co.za
Bild: Belmond
3.
Andean Explorer: Bergsteigen bequem
In Cusco, der antiken Hauptstadt des Inkareichs, startet man zu einer langen, aber sehr komfortablen Reise durch das peruanische Hochland. Hier steigt man ein in den Andean Explorer, den ersten Luxus-Schlafwagenzug Südamerikas. Aus dem Landesinnern schlängelt er sich dann über die Anden-Ebenen, am Titicaca-See vorbei. Endstation ist Arequipa, die aus weissem Vulkangestein erbaute Stadt. Die vor dem Fenster vorbeirauschende Welt findet sich auch in den historischen Waggons wider: Im Speisewagen kommen lokale Spezialitäten auf den Teller. In den hellen Zimmern legt man sich eine Alpaka-Wolldecke über die Beine, schiebt sich ein Kissen mit peruanischem Muster in den Rücken und saugt die eindrückliche Landschaft ein. So lassen sich die längsten Gebirgszüge der Erde durchaus angenehm bezwingen.
Andean Explorer, belmond.com
Bild: Getty Images
4.
Shiki-Shima: Ab in die Zukunft
Mit diesem bis ins letzte Detail durchdesignten Gefährt düst man nicht ins Weltall, sondern flitzt zwischen Tokio und der nördlichen Insel Hokkaido über die Gleise. Der seit 2017 in Betrieb stehende Shiki-Shima ist der modernste Luxuszug der Welt: aussen eine champagnerfarbene, futuristischschnittige Hülle, innen die exklusive Welt eines Fünfsternehotels mit riesigen Fenstern für insgesamt nur 34 Reisende. In der Zugbar spielt eine Pianistin. In der Küche wirken Sterneköch:innen. Die Zimmer sind mit dunklem Holz ausgekleidet und in typisch japanischer Schlichtheit eingerichtet. In manchen flackert sogar ein (nicht ganz echtes) Kaminfeuer. Und vom Bett aus blickt man des Nachts aus einem grossem Panoramafenster auf die dunkel vorbeiziehende Landschaft – und direkt in den schimmernden Sternenhimmel.
Shiki-Shima, jreast.co.jp
Bild: Belmond
5.
Orient Express: Romantik auf Schienen
Der Venice-Simplon-Orient-Express kurvt nicht nur quer durch Europa, sondern auch quer durch vergangene Zeiten und Welten, zurück in die Goldenen Zwanzigerjahre, in die Belle Époque, oder in einen glamourösen 007-Klassiker. 1977 von Belmond-Gründer James Sherwood erworben und in sorgfältiger Handarbeit restauriert, sind die geschichtsträchtigen Vintage-Wagen Ausdruck purer Romantik. Umgeben von dunklen Kirschbaummöbeln, pompösen Samt- und Polstersesseln sowie goldenen Wandornamenten, wirft man sich abends in Schale oder – für das ultimative Twenties-Feeling – in ein Charleston-Kleid. Auf vorbeiziehende Landschaften blickend, nippt man dann an der Massivholztheke des blauen Bar-Waggons an einem Old Fashioned. So schmeckt Nostalgie.
Venice-Simplon-Orient-Express, belmond.com