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«House of Gucci»: Die Sache mit dem falschen Brautkleind

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«House of Gucci»: Die Sache mit dem falschen Brautkleind

Gute Filme, die ein Stück Zeitgeschichte inszenieren, legen grössten Wert auf Authentizität bis ins kleinste Detail der Ausstattung. "House of Gucci" ist ein grossartiger Film, der aber ausgerechnet beim Brautkleid der zentralen Figur, Patrizia Reggiani, von der Realität abweicht. Doch das hat einen Grund.

Nach den ausgiebigen Recherchen fing die Arbeit für die Stylistin Janty Yates und ihr Team erst richtig an: insgesamt 54 Looks waren zu kreieren, die mehr als drei Jahrzehnte Fashion- und Beautystyles wiederbeleben sollten – mit einem besonderen Augenmerk auf der von Lady Gaga grossartig gespielten Patrizia Reggiani. Yates entschied sich für eine Mischung originalen und modernen Pieces, bei der Auswahl half Hauptdarstellerin Lady Gaga, die auch Teile aus ihrem privaten Kleiderschrank beisteuerte.

Patrizia Reggianis Looks sollten sowohl dem jeweiligen modischen Zeitgeist als auch ihrer Persönlichkeit entsprechen. Als Inspiration dienten u.a. die Aufnahmen in Presse und Fernsehen, die das Leben der «italienischen Elizabeth Taylor» schlagzeilenträchtig dokumentiert hatten.

Highlight war natürlich ihre Hochzeit mit Maurizio Gucci. Sie fand mit rund 500 Gästen und auf den Titeln der Hochglanzmagazine statt. Auf ihnen war Patrizia in einem gerade geschnittenen, reduzierten Hochzeitskleid mit langen Ärmeln und Schleier aus Tüll zu sehen. Doch ausgerechnet in dieser vielfach dokumentierten, für Patrizia und Maurizio aus mehreren Gründen bedeutenden Szene weicht die Inszenierung von der Realität ab: das Brautkleid unterscheidet sich augenfällig von dem, das die Braut bei der Eheschliessung 1973 tatsächlich trug. Aber das hat einen Grund und war einer dramaturgischen Entscheidung des Regisseurs Ridley Scott geschuldet.

Angesichts der Kürze der Szene war ihm das nach dem Original gefertigte Kleid zu unauffällig, um Patrizias Passion für das Üppige, Glamour und Reichtum sichtbar zu machen und dem Triumph Ausdruck zu verleihen, der dieser Moment für sie (auch) bedeutete. Und so fiel die Wahl Scotts auf ein voluminöseres, mit handgestickter Spitze versehenes Modell, das Janty Yates als Alternative angefertigt hatte.

“House of Gucci” ist ein definitives «Must see» für alle Fans von Fashion-Pics, True Crime Stories, Familiendramen und tollen Schauspielerinnen und Schauspielern wie Lady Gaga, Adam Driver und dem grossen Al Pacino. Lady Gaga ist für “ihre” Patrizia Reggiani übrigens für einen Golden Globe nominiert. Aber auch die Ausstattung bis hin zur grossartigen Playlist mit Hits aus den jeweiligen Jahrzehnten machen den Film zu einem Vergnügen, das wunderbar in die Zeit zwischen den Jahren passt.

In diesen und diesen Kinos läuft »House of Gucci».